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Predigten zu Jakobus 2,21

"Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte?"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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"Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf den Opferaltar legte? Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken vollendet wurde."

Du bist ein Freund Gottes, wenn du Ihn liebst und Ihm gehorchst.

Kannst du dir ein Leben ohne Freunde vorstellen - ohne diese prächtigen Leute, die dich trotz deiner Fehler lieben und die zu dir halten in Freud und Leid - denen du ergeben bist und deren Gesellschaft du aufs Höchste zu schätzen weißt? Sie sind zweifellos eine der größten Gottesgaben; und doch gibt es noch eine grössere Gabe - die Freundschaft Gottes selbst.

Der Herr spricht in Johannes 15,13-16 von solch einer Freundschaft und beschreibt sie als innige, wechselseitige Liebe, als aufopfernde Hingabe. In Vers 14 sagt Er: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete." Solcherart war die Freundschaft Abrahams, als er Gott gehorchte und Isaak zum Opfer vorbereitete (1. Mo. 22,3-10). Isaak war der Sohn, durch den Gott Seinen Bund mit Abraham erfüllen wollte. Ihn zu töten bedeutete, diesen Bund zu zerstören und Gottes Charakter in Frage zu stellen, weil sein Wort Menschenopfer verbietet (5. Mo. 18,10). Gottes Befehl zu gehorchen erforderte von Abraham ein Vertrauen, das keine Fragen stellt. Indem er das tat, konnte jeder sehen, was und wie er glaubte.

Das in Vers 21 mit "rechtfertigen" übersetzte griechische Wort hat zwei Bedeutungen: 1. "von Schuld freisprechen" und 2. "als gerecht erweisen". Jakobus legt die Betonung auf die zweite Bedeutung. Als Abraham Gott glaubte, war er durch den Glauben gerechtfertigt und freigesprochen von der Schuld (seine Bekehrung zu Gott). Als er aber den Isaak opferte, wurde er durch die Werke gerechtfertigt, indem sie diesen seinen rechtfertigenden Glauben demonstrierten.

Stets ist der Glaube die einzige Bedingung für die Errettung; aber rettender Glaube steht niemals allein da - er wird immer von gerechten Werken begleitet. Darin besteht der Test für wahre Errettung und Freundschaft mit Gott.

Als Freund Gottes halte diese Beziehung in hohen Ehren und lass dir die volle Freude darüber niemals von der Sünde rauben!


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Die Vernunft sagt: Das ganze Ereignis auf Moria ist ein Glaubensstück, da sehen wir den großen Glauben Abrahams; der Apostel Jakobus aber sagt: Das ganze Ereignis auf Moria ist ein Stück der Werke. Und ich sehe auch nicht anders, denn es heißt hier nicht: darum, dass du geglaubt hast, sondern: darum, dass du getan hast; darum, dass du meiner Stimme gehorcht hast. Und hinwiederum ist hier von einem Tun, von einem Gehorsam, von Werken, wie sie das Fleisch will, gar nicht die Rede, vielmehr ist es durchaus ein Glaubensstück, aber eines Glaubens, wie ihn das Fleisch nicht will. Den Glauben meine ich, welchen ich ausspreche in diesem Satze: Willst du das Gesetz tun, so tust du es nicht; du tust es aber eben dann, wenn du das Gesetz nicht tust. Das ganze Ereignis auf Moria hat mit dem Gesetz, d. i. mit dem Tue-das als mit Werken eines Gesetzes nichts zu schaffen, Gott hat in seinem Gesetz gesagt: Du sollst nicht töten; demnach war die Tat Abrahams, Gott seinen Erstgeborenren opfern zu wollen, eine Sünde, ja sie war ein Gräuel vor diesem Gesetz. Und mochte Abraham auch mit Recht sagen können: Gott hat's befohlen, so bleibt es doch stehen: Du sollst nicht töten, und: Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll wieder vergossen werden. Nicht zu gedenken, dass ein Menschenopfer zu den Gräueln der Heiden gehörte, welche Gott selbst dem Abraham als Gräuel aufgedeckt hatte, nachdem er ihn wiedergeboren. Wie mag nun der Apostel Jakobus eine solche Tat als ein gutes Werk loben?

Befiehl dem Herrn, – sieh' er will für dich sorgen, –
stets deinen Weg und trau auf ihn allein!
Er macht es wohl, ist gleich sein Weg verborgen,
und siehst du nicht den frohen Ausweg ein.
Er führt dein Recht hervor, wie Licht am Morgen,
dein Unschuld strahlet bald wie Mittagsschein.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

War diese Tat Abrahams nicht eine gräuliche Sünde? Darauf ist zu antworten: Diese Werke und diese Tat waren wie der Mann. Der Mann war nach dem Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu; nach diesem Gesetz war auch seine Tat, nach diesem Gesetz waren auch seine Werke. Was bezweckte die Versuchung, womit Gott Abraham versuchte? Es sollte vor Himmel und Hölle offenbar werden, dass Abraham ein solcher sei, der mit seinem Schiff auf dem Ozean der freien Gnade trieb; ein Mann, der durchschaute in das vollkommene Gesetz der Freiheit und auch dabei beharrte; ein Mann, der seine Vernunft und seine Vorstellungen dem Gehorsam Christi unterwarf; ein Mann, der seinen eigenen Willen, seine eigene Weisheit und Gottesfurcht, seine Ehre vor den Menschen, seine Gerechtigkeit und Heiligung und alles, selbst seinen Christum Gott in die Hände gab. Er sollte offenbar werden als ein Mann, der gar kein Leben mehr fand in eigner Hand, der auf nichts mehr rechnete, als auf dies Eine: Auch aus Toten zu erwecken ist dieser Gott mächtig. – Abraham wäre zu fromm dazu gewesen, seinen Sohn zu opfern, hätte das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu nicht schon längst ihn hoch über das Gesetz der Werke hinweggesetzt. Und so war, es bei Abraham ein Glaube, der die Werke hat, ein lebendiger Glaube. Es war Glaube, es war Werk, wogegen am Ende kein Gesetz der Werke etwas einwenden konnte. Wie seine Tat auch gegen das Gesetz anzugehen schien, so entsprach sie völlig und durchaus dem ersten und vornehmsten Gebot: Gott über alle Dinge zu ehren, zu fürchten und zu lieben, und die ganze Seligkeit als ein Gottloser zu erwarten von dem, der mächtig ist, auch aus Toten zu erwecken.

Allmächt'ger Gott, ach leit' und schütze mich!
Denn ich vertrau' auf dich in Todesnöten.
O Herr, mein Gott, so nannt' und nenn' ich dich,
du bist es noch, du kannst, du musst mich retten.
Mein höchstes Gut, dir ist nichts zu vergleichen!
Was kann, o Herr, an deine Hoheit reichen?