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Predigten zu Jakobus 1,2

"Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallet,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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DIE BEVORSTEHENDE FREUDE

Die Freude, die wir in Zeiten der Anfechtung erfahren, kann zu den größten Freuden gezählt werden, die wir je erfahren. Gott prüft uns ja nur, um die Echtheit unseres Glaubens herauszustellen. Was könnte da wohl mehr Anlass zur Freude sein als die Tatsache, dass wir nach den Erfahrungen des Leidens und der Schwierigkeiten feststellen dürfen, dass unsere Errettung sich als echt erwiesen hat? Ein gestärktes Vertrauen in unsere Errettung und die Tatsache, dass Gott um uns besorgt ist, sind wirklich Grund für überströmende Freude, denn Leid und Schmerz konnten weder unseren Glauben auslöschen noch uns von Gott trennen.

Echte Freude ist nichts Billiges und hat nichts mit seichten oder oberflächlichen Emotionen zu tun. Da sind viel tiefschürfendere Faktoren mit im Spiel, als das bei äußerlicher und flüchtiger Freude der Fall ist. Wenn du dich in den schwierigen Situationen des Lebens aufreibst und Zweifel und Bestürzung dich umtreiben, dann hast du vergessen, dass der wahre Grund zur Freude darin liegt, dass unser Leben mit Christus in Gott verborgen ist. Durch die Vorsehung Gottes können Freude und Zuversicht gerade in Zeiten der Anfechtung sich als deine treuesten Freunde erweisen.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Nur Christen, die andern werden nicht versucht und angefochten; die andern geben sich den Eindrücken hin, die Sünde ist Herr über sie, sie können ihr nicht widerstehn, wo sollten sie die Kraft hernehmen? Und sie wollen sie nicht überwinden, denn ihr Wille ist ja der Finsternis Untertan, gefesselt und gefangen von der Sünde und von der Liebe zu ihr, daß also der Zauber der vergänglichen und zerbrechlichen Dinge ungestört auf sie einwirkt und sie sich mit Lust und Liebe davon hinnehmen und zu den erbärmlichsten Sklaven der Lüge und des Vaters der Lügen machen lassen, ohne daß sie selbst es wissen. Und solch ein armer gefangener Mensch weiß es selbst nicht, in welchen Stricken er gefangen ist, denn das Licht, das in ihm sein sollte und könnte, die göttliche Leuchte, ist erloschen, der ganze Mensch ist finster, und so geht er dahin, berauscht von dem Wein des satanischen Weltglaubens, den er begierig in sich hineinschluckt und für das beste Getränk hält, voll alles Ungerechten, und meint noch, er tue recht, er sei fromm, ehrlich, rechtschaffen, tugendhaft, hält sich noch für glücklich. Sobald aber ein Mensch anfängt, sich ernstlich zu bemühen, daß er den Willen Gottes treffe, sobald er aus seinem Sündenschlaf aufstehen will und spricht mit dem verlorenen Sohn: ich will umkehren und zu meinem Vater gehen, namentlich sobald er durch den Heiland erlöst ist von der Obrigkeit der Finsternis und durch das Blut des Kreuzes zum Bürger des Reiches Gottes eingeschrieben, und nun sich bestrebt, seinem himmlischen Beruf gemäß zu wandeln, seinen Wandel im Himmel zu führen, sobald merkt er die Versuchungen und Anfechtungen der Welt und tritt mit ihnen in einen Kampf, und er merkt sie, je mehr er fortschreitet auf seiner neuen Bahn, und hat immer mehr zu kämpfen, je größer das Licht in ihm wird und die Kraft des Lichts, es ist ein Kampf, der nicht aufhört, bis man die Füße übereinander legen und zu der Ruhe eingehen darf, die Gott seinem Volk verheißen hat. Noch alle Lichtesmenschen haben diesen Kampf gekämpft.

Denn wie Gott aufwärts führt zum Leben, so führt der Feind zum Untergang. Er sucht mit Grimm zu widerstreben und macht dem armen Menschen bang; er will den Mut darniederschlagen, drum wagt er alles, was er kann, und läßt nicht ab, ihn hart zu plagen, zu fällen ihn auf rechter Bahn.

O Jesu, der du mir erworben Heil, Kraft und Leben durch den Tod, der du am Kreuzesstamm gestorben nach ausgestandner höchster Not: Komm mir zu Hilf und schaffe Leben in mir und stürze meinen Feind, der über mich sich will erheben, wenn mir dein Licht nicht helle scheint.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Sie waren eine sieghafte Schar, die, die mit Jesus nach Golgatha gingen und von ihm von Golgatha in die Osterzeit hinübergeführt wurden. Gab es je eine bedrücktere Christenheit als die, die in Jerusalem ausharrte? Gebannt, mit schweigender Verachtung in einen Winkel gedrängt, von den Heiligtümern getrennt, an denen von Jugend an ihre Seele hing, hielten sie aus, obwohl über der nächsten Zukunft eine schwarze Wetterwolke stand, die dem Vorblick auf den Greuel der Verwüstung im Tempel und auf die von den Feinden umringte Stadt, die in der Umklammerung ihrer Feinde ein bitteres Sterben erleiden wird. Dennoch erklomm sie ihren ersten steilen Weg mit dem jubelnden Ruf der Sieger: Haltet es für lauter Freude, wenn euch Versuchung auf Versuchung bestürmt. Ich lebe in geordneten, friedlichen Verhältnissen. Es ballt sich keine Faust gegen mich, und was böse Zungen sagen, versteckt sich heimlich. Doch gibt auch mir und allen unsere Lage an der Versuchung teil. Der Druck der Welt liegt auf uns und die Gefährdung unseres Volkes schmerzt und der Zustand unserer Christenheit lähmt. Man spricht nicht ohne Grund von einer „Krisis unserer Kultur“ und von einer „Krisis in unserer Kirche“.Mitten im lauten Lärm über die Torheit des Glaubens und im starken Wellenschlag einer Strömung, die sich den Geboten Jesu widersetzt, kann sich keiner ohne Anstrengung und ohne Schmerzen gläubig verhalten. So müssen auch wir es wie die Gefährten Jesu lernen, dass Versuchung Freude verschafft, ganze, klare Freude ohne die Beimischung einer Klage. Dass im Kampf Wunden empfangen werden und die Wunden schmerzen, das bleibt unbestritten. Das zeigt die Erfahrung mir wie allen. Allein eine Trübung der Freude entsteht aus diesen Schmerzen nicht. Sie schwebt als der reine Klang der vollen Danksagung über dem Lärm des inwendigen Kampfes. Warum? Die Versuchung, sagt Jakobus, gilt deinem Glauben. Dieser wird erprobt und durch die bestandene Versuchung bewährt. Und glauben können, das ist Freude; denn das ist mein Heil.

Was Du gibst, heiliger Gott, und von uns verlangst, hat das Merkmal der Wahrheit. Vor Dir besteht kein Schein und ein geteiltes Herz hat nicht Dein Wohlgefallen. Darum machst Du aus den Deinen die kämpfende Schar. Deine Gnade hat auch mich zu ihr gesellt. Ich sehe die Gefahr des Kampfes und habe nicht in mir die siegende Kraft. Dein Wort ist mein Halt und Dein Wort beruft mich zur Freude und zum Dank auch für den Kampf. Amen.