10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Jakobus 1,12

"Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche er denen verheißen hat, die ihn lieben."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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AUSHARREN BIS ZUM ENDE

Das Wort „erdulden“ in unserem heutigen Vers meint ein geduldiges und siegreiches Erdulden. Es suggeriert passives oder schmerzvolles Überleben, konzentriert sich aber eigentlich auf den siegreichen Ausgang einer Sache. Wer Versuchungen als Sieger hinter sich lässt, wird weder den Glauben noch Gott verlassen. Er hat sich als echt erwiesen.

Einige Menschen kommen zur Gemeinde, tun so, als wären sie Christen, und lassen sich unter Umständen sogar taufen. Sobald dann aber die ersten Schwierigkeiten auftauchen, sieht man sie nicht mehr – einige sogar überhaupt nie wieder. Vielleicht ging eine Beziehung in die Brüche, eine nahe stehende Person ist gestorben oder sonst etwas Schlimmes hat sich ereignet. Fakt ist, dass sie sich von den Umständen derart überwältigen ließen, dass sie Gott die Schuld dafür in die Schuhe geschoben haben und dem Christentum den Rücken zukehrten, da es scheinbar ja sowieso nicht funktioniert.

Auch als Gläubige gehen wie durch schwere Zeiten und Zweifel, doch unser Glaube wird nie ausgelöscht. Wir klammern uns an unseren Herrn trotz der schweren Prüfungen, denn wir lieben ihn. Diese Art von liebevollem Ausharren wird echten Segen bewirken.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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UNSERE ZUKÜNFTIGE KRONE

Die Krone des ewigen Lebens hat Gott all denen verheißen, die ihn lieben. Sie ist die größte Belohnung für den Gläubigen. Obwohl wir bereits jetzt einige Vorzüge des ewigen Lebens erfahren, so besitzen wir es doch auf Verheißung hin; eines Tages aber werden wir es in seiner ganzen Fülle in Besitz nehmen. Wir warten immer noch darauf, unsere zukünftige Belohnung in Empfang zu nehmen. Bei der Wiederkunft des Herrn werden wir dieses Ziel endgültig erreicht haben.

Der Apostel Paulus brachte einen ähnlichen Gedanken zum Ausdruck: „Fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tage; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieben“ (2Tim 4,8). Wenn Jesus wiederkommt, um seine Gemeinde zu sich zu holen, wird er allen Gläubigen Leben in immer währender Gerechtigkeit gewähren. Dann werden wir eine Krone empfangen: die Krone des ewigen Lebens, der Gerechtigkeit und Herrlichkeit. Das ewige Leben können wir uns zwar nicht durch Ausharren verdienen, nichtsdestotrotz ist das Ausharren aber der Echtheitsbeweis unseres Glaubens und unserer Liebe und wird eines Tages mit der Fülle des ewigen Lebens belohnt werden.


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Ohne Proben keine Bewährung

"Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet!"

Der Apostel preist den selig, der in der Anfechtung nicht weicht und abfällt. Kein Christ ist zu bedauern, wenn allerlei Schweres über ihn kommt. Im Gegenteil! Wenn er ausharrt, ist er glücklich zu preisen. Anfechtung erdulden führt zur Bewährung und bahnt Herrlichkeit an. Wer richtig zum Herrn steht, lässt sich auch durch die schwersten Erfahrungen nicht in seiner Liebe zu Gott erschüttern. Die Gefahr ist, dass man dadurch, dass der Strom der Gnade einen über Niederungen trägt, seine Glaubenskraft überschätzt und die Macht des Bösen unterschätzt. Dann zieht Gott den spürbaren Segenszufluss zurück. Jetzt regen sich die finsteren Neigungen und Triebe, die man bereits für überwunden achtete, mit unheimlicher Gewalt. Jetzt soll es sich entscheiden, wer den Sieg davonträgt: Christus oder Satan.

Mancher nimmt das Wort auf "mit Freuden". Aber wenn Leiden und Verfolgungen kommen, geht er zurück. Den Widerwärtigkeiten weicht er aus oder lässt sich verbittern. Nicht davonlaufen, sondern ausharren in der Schule, sei deine Losung! Entfliehe nicht unangenehmen Verhältnissen! Wenn dir ein schwer zu tragender Mensch an die Seite gestellt wird, halte aus! Jesus trug Judas. Sein Vater wollte, er sollte diese Probe durchmachen, einen unwahren, innerlich fremden und feindseligen Menschen in seiner täglichen Umgebung haben zu müssen. Wir sind so schnell dabei, uns das Unangenehme vom Halse zu schaffen. Es gibt mitunter besonders wichtige, ja eigentlich kritische Punkte, wo alles auf dem Spiel steht. Entweder man bewährt sich oder man versagt, und dann geht es rapide rückwärts. Wie oft ist erweckten Seelen der Geldpunkt zu einer Klippe geworden, an der sie scheiterten! Sie ließen sich hineinziehen in den Geldwucher. Es gelüstete sie, reich zu werden, sie sind vom Glauben irregegangen und haben sich selbst viele Schmerzen gemacht. Denn so recht wohl wird es einer Seele nicht mehr, die schon die Freundlichkeit des Herrn geschmeckt hat. Ein Stachel bleibt doch immer. Die Gründung eines Hausstandes ist schon für manches fromme Mädchen, für manchen eifrigen Jüngling zum Wendepunkt trauriger Art geworden. Die Sorge um die zeitlichen Dinge, um Haus und Geschäft haben das geistliche Leben überwuchert, gedämpft oder gar erstickt. Mancher ist der Versuchung zum Wohlleben erlegen; denn es ist nichts schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen. Wieder andere scheitern am Ehrpunkt. Die Ehre bei der Welt wird ihnen zum Fallstrick. Oder sie haben Erfolg in der geistlichen Arbeit, finden in christlichen Kreisen Anerkennung und Lob, werden hochmütig und fallen schließlich in Schande und Laster. Es gibt Seelen, die einen geheimen Ehrgeiz in sich tragen. Sie überwinden ihn nicht; vielmehr wollen sie eine Rolle spielen, sich wichtig und bemerkbar machen. Dabei erliegen sie dem Neid, verfeinden sich immer wieder da und dort, geraten in ein gehässiges, bitteres Wesen, und das Gnadenlicht in ihnen wird verfinstert. Selig, wer in Proben ausharrt!


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Ohne Bewahrung keine Krönung

"Nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen."

Im Wort Bewährung liegt, dass dazu eine gewisse Zeit gehört. In der Regel geht das nicht von heute auf morgen. Eine Ausnahme war dar Schächer; bei ihm vollzog sich die Bewährung in einigen Stunden. Er hielt geduldig aus in seinen Qualen, und trotz Spott der Feinde glaubte er. Jesu Ruf: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" machte ihn nicht irre. Selbst nach Jesu Verscheiden hielt er sich an das Wort: "Heute wirst du mit mir im Paradiese sein!" So drängte sich bei ihm alles in wenige Stunden, was sich bei anderen über Jahre erstreckt. Schiebe deine Bekehrung nicht auf, sonst versäumst du am Ende die Möglichkeit der Bewährung. Oft zieht sich durch unsere Schuld eine gewisse Probe allzulange hin. Wenn wir uns gleich entschlossen und tapfer beweisen würden, könnten uns neue Versuchungen bestimmter Art erspart bleiben. So aber geben wir nach, fallen oder erlangen nur einen halben Sieg oder entziehen uns der Aufgabe. Darum muss die Lektion aufs Neue aufgegeben werden, bis wir wirklich Treue beweisen und unser Pensum ganz gelernt haben. - Oft gibt es eine Verschleppung durch beständiges Schwanken und Halbheiten. Mancher wird sein ganzes Leben nie völlig Herr über eine bestimmte Lieblingssünde oder Schwäche. Die Bewährung bleibt aus und damit die Krone. Der Betreffende kommt nicht zur Vollendung. Er geht unfertig in die Ewigkeit hinüber. Bei manchem ereignet sich ein tiefer, schwerer Fall. Vielleicht findet er noch Gnade zur Reue und neuen Ergreifung der Gnade. Aber er kommt doch nicht mehr zu rechter Kraft und Salbung. Es ist etwas gewichen, mit fortgeschwemmt worden. Die rechte Zartheit und Innigkeit des Verhältnisses zum Herrn ist nicht mehr da. Mit zunehmender Bewährung wächst die innere Kraft und das Zartgefühl für das, was dem Herrn gefällt. Es wächst der Mut, man rühmt sich auch der Trübsale und freut sich ob der mancherlei Anfechtungen. Es ist zunächst nur eine Freude im Geist. Das Fleisch "fleischert" und blutet, wie Luther beim Tod seiner inniggeliebten Tochter Magdalena äußerte (siehe Hebr. 12, 11). Man kann nur danken im Blick auf die gesegnete Frucht. Mit der Leidenswilligkeit nimmt die Hoffnungsfreudigkeit zu. "Geduld bewirkt Bewährung, Bewährung aber Hoffnung." Man hat guten Grund, auf Herrlichkeit zu hoffen, und fühlt sich immer mehr zur oberen Welt hingezogen. Das Heimweh wächst, je mehr man unter mancherlei Proben der vergänglichen Welt abstirbt. Bei Bewährten hat Satan verspielt. Er hat alles ausprobiert. Er kann seine Anklägerrolle nicht weiterspielen. Wir dürfen aber nie sicher werden und einen Sündenfall für ausgeschlossen halten. Denn wir wissen nicht, ob nicht noch eine Probe kommt, die an Stärke alle vorhergegangenen übertrifft. Selbst einem Paulus stand es bedrohlich vor Augen, dass er verwerflich werden und die Probe nicht bestehen könnte. Erst wenn einer bis ans Ende beharrt hat, darf er triumphieren.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Die Lebenskrone

»Und führe uns nicht in Versuchung.« Weil unser Leben von Gott selbst eine Anfechtung oder Versuchung genannt wird und wir dabei Angriffe auf Leib, Gut und Ehre mitmachen und Ungerechtigkeiten ertragen müssen, so sollen wir das alles freundlich erwarten und in Weisheit empfangen, indem wir sagen: »Ach, so ist das Leben! Aber was soll ich nun daraus machen? Es ist eine Anfechtung, und es bleibt eine Anfechtung. Es wird auch nicht anders werden. Hilf mir, mein Gott, dass ich nicht bewegt und umgeworfen werde!« Siehe, also kann sich niemand über die Anfechtung erheben. Man kann sich aber wohl wehren und Rat schaffen, indem man im Gebet Gott um Hilfe anruft. So liest man in einem Buch der Kirchenväter, dass ein junger Mann seine sündigen Gedanken loswerden wollte. Dem sagte der alte Kirchenvater: »Lieber Bruder, dass dir die Vögel über den Kopf fliegen, kannst du nicht vermeiden, du musst aber wohl darum bitten, dass sie in deinen Haaren keine Nester bauen.« So wie Augustinus sagt, brauchen wir uns des Kampfes und der Anfechtung selbst nicht zu erwehren, um ihrer Herr zu werden, aber damit sie uns nicht überwindet, müssen wir zu Gott beten und rufen, dass er uns Sieg über die Anfechtung schenkt.


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet."

Dieses zu beachten, ist sehr wichtig! Darum wollen wir diesen Punkt etwas gründlicher betrachten. Viele fromme Gnadenkinder pflegen wegen der Anfechtung gänzlich den Mut zu verlieren, und das vor allem durch folgende Gedanken: "Wäre ich in Sünde gefallen, würde ich nicht an der Gnade verzweifeln; aber ich fühle bei mir etwas noch viel Schlimmeres, nämlich Liebe zur Sünde, das ist ganz erschrecklich." Darauf antworten wir: Bist du zufrieden mit dieser Liebe zur Sünde? - "Zufrieden mit ihr? Wie kann ich das sein? Sie ist im Gegenteil das Verabscheuungswürdigste, dessen ich mir bewusst bin." Nun, dieses "Ich", das die Liebe zur Sünde "verabscheut", das sie hasst, das ist dein rechtes Ich, das ist der neue Mensch. Dann wird es in der Schrift nicht "die Sünde lieben" genannt, sondern das, was du so nennst, heißt in der Schrift "das Fleisch mit seinen Lüsten und Begierden". Du fühlst also Liebe des Fleisches zur Sünde. Und wie sollten wir eine Versuchung empfinden, wenn wir nicht des Fleisches Begierden fühlten?

Fühlst du nun eine Versuchung, dann sieh nur zu, dass du ihr keinen Beifall gibst und sie zu billigen, ihr zu huldigen und zu folgen anfängst, sondern dass du mit dem Gebet des Glaubens dem Fleisch und dem Teufel widerstehst und einstweilen, wie es dir auch immer gehen mag, beim Gnadenthron und bei der unverdienten Gnade in Christus bleibst. Dann hast du doch immer in Ihm das ewige Leben, mag es im übrigen noch so schlimm und wunderlich außehen, ja, selbst wenn du dich zuweilen ganz vom Bösen überwältigt sehen würdest, so dass, wie Luther sagt, "der Teufel mit den Füßen über dich springt und dir auf den Hals tritt" oder ganz frei über dich zu herrschen scheint und alle Kraft, alle Gnade des Heiligen Geistes ganz entschwunden scheint. Hier noch ruhig zu bleiben und inmitten der schwarzen Finsternis auf den Herrn zu harren, das ist "Weisheit bei den Vollkommenen", das ist eine große Weisheit, eine wunderbare Gnade. Denn was der Herr in solchen dunklen Zeiten der Sichtung mit Seinen Kindern tut, ist ein gar zu tiefes Geheimnis. Wer dann dem Gefühl und dem Anschein folgen will, der muss verzweifeln. Es ist gerade der Zweck dieser tiefgehenden, zugrunderichtenden Versuchungen, dass wir allen Nebentrost aus eigener Frömmigkeit und Stärke verlieren sollen. Darum muss es so bis zum äußersten gehen und so pechschwarz vor der Seele werden, dass auch nicht der geringste Trost gefunden wird, den man bei sich sehen oder fühlen könnte, sondern dass es nur das eigene göttliche Wesen des Herrn, Seine eigene göttliche Treue und Allmacht ist, worauf noch zu hoffen ist. Auf solche Versuchungen bezieht sich auch das Wort des Jakobus: "Achtet es eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt (beachte: mancherlei), und wisset, dass euer Glaube, so er rechtschaffen ist, Geduld wirkt", und ferner: "Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen."

Dass der Apostel hier von den Anfechtungen und Versuchungen zur Sünde redet, wird besonders deutlich aus dem, was er gleich darauf hinzufügt: "Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde; denn Gott kann nicht vom Bösen versucht werden. Er selbst versucht auch niemand; sondern ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird." Beachte hier die Worte "Anfechtung erduldet". Das will sagen, nicht zu ermüden, der Versuchung nicht zu folgen, auch nicht zu verzweifeln und den Gnadenthron zu verlassen, sondern immer noch mit starkem Glauben und mitten unter dem Leiden fortwährend diese Bitte zu üben: "Führe uns nicht in Versuchung." - So lehrt auch Petrus uns bei der Versuchung des Teufels zu tun: "Widersteht dem Teufel fest im Glauben." Beachte "fest im Glauben!" Wenn man nicht mehr an die Gnade Gottes sowie an Seinen Willen und Seine Macht glaubt, helfen zu können, dann hört man auf, zu bitten und auf den Herrn zu harren. Dann muss man lernen, lange und "geduldig" zu warten, es kommt uns wenigstens als unendlich und unheilbar vor, so dass wir bereit sind zu sagen: "Es ist verloren, es ist nicht länger wert, Hilfe zu erwarten, ich fühle und sehe ja handgreiflich, dass ich dem Teufel überlassen bin." Wenn man dann bei diesem Beschluss stehenbleibt, dann hört, wie gesagt, das Gebet auf. Dazu trägt auch unser natürlicher Leichtsinn bei, so dass wir zu beten ermüden, wenn wir nicht gleich erhört werden, oder dass wir "uns an Christus ärgern", wenn Er uns nicht in der Weise führt, wie wir es uns dachten.

Aber Gott würde zum Lügner werden, wenn Er uns mit unserem Gebet und in unserem Glauben an Seine Verheißung zuschanden werden ließe. Nachdem Er uns Sein ganzes Wort hindurch gesagt hat: "Rufe Mich an in der Not, so will Ich dich erretten, so sollst du Mich preisen", müssten viel eher Seine Ehre und Wahrheit zuschanden werden, wenn Er nicht nach diesen Seinen Worten täte. Wache darum auf und präge tief in dein Herz: Es ist ganz unmöglich, dass ein Mensch, der seine eigenen Kräfte so versucht hat, dass er an ihnen verzweifeln musste und der darum zum Herrn ruft, zuschanden wird, wie verzweifelt übel es auch außehen möge. Denn das heilige, göttliche Wesen des Herrn, Seine göttliche Treue, Seine Wahrheit und Seine Allmacht bürgen hier für meine Errettung.

Drum hoffe nur auf den, der Vater heißt; Er ist dir gut, auch mitten in dem Jammer. Dein Heiland sieht, wenn dich der Kummer beißt, Und schaut hinein in deines Herzens Kammer. Da sieht Er's wohl, wenn du bist Trostes bloss Und hilfelos.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet. Denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieben."

Mit acht Seligpreisungen hat der Herr Jesus seine herrliche Bergpredigt begonnen (Mt. 5, 3 - 10); jede einzelne ist von tiefer Bedeutung. Auch an anderen Stellen wird von seligen Menschen gesprochen: Selig, wem die Übertretungen vergeben sind. Selig, wer Gottes Wort hört und bewahrt. - Aber unsere heutige Seligpreisung klingt gar so wunderbar: Selig, wer die Anfechtung erduldet. Anfechtung und Seligkeit scheinen nicht zusammen zu gehören.

Der Nachdruck ist eben zu legen auf die Worte: erduldet und bewährt. Anfechtung, Versuchung, von welcher Seite sie auch kommen mag, ist nicht Seligkeit. Sie ist oft herbes, tiefes Leid. Sie bringt heißen Schmerz und blutigen Kampf. Aber wenn sie erduldet und siegreich überwunden, wenn der Streiter nicht gewichen, sondern bewährt worden ist, dann geniesst er das Wohlgefallen seines Feldherrn, und innere, göttliche Stärkung wird ihm zuteil. Solch ein Mensch ist in Wahrheit hier schon seliger als einer, der um vergänglichen Genusses willen allem Kampfe aus dem Wege geht. Und hernach! Wenn die Prüfung völlig erduldet, der Kämpfer bis zuletzt bewährt ist, dann kommt die Krone, die Krone des Lebens, die der Herr verheißen hat denen, die ihn lieben.

Der Glaube ist mein Bettelstab Vor meines Gottes Throne. Ich bettle mir als Gnadengab' Die Überwinderkrone.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Jüngerschaft: Den Spielereien der Welt den Abschied geben

Es gibt ein Leiden unter den Menschen, das nur bei Christen bekannt ist: Sie nehmen willentlich und absichtlich und bewusst um Christi willen Bedrängnisse auf sich. Solch ein absichtliches Leiden bedeutet, wenn es sich heute unter uns ereignet, eine seltene Kostbarkeit, deren Wert unermesslich ist und die eine Quelle des Reichtums darstellt, die alles Begriffsvermögen übersteigt. Leider ist es genauso selten, wie es kostbar ist. Denn wer wird in unserem dekadenten Zeitalter aus eigenem Antrieb in diese dunkle Mine hinabsteigen, um die dort lagernden Juwelen herauszugraben? Man muss es eben selbst wollen – denn es gibt keine andere Möglichkeit, dahin zu gelangen. Gott will uns nicht zu dieser Art Leiden zwingen. Er wird uns ein solches Kreuz nicht auferlegen noch uns mit Reichtümern belästigen, die wir nicht haben wollen. Es gibt Reichtümer, die solchen vorbehalten bleiben, die in der Legion derer dienen, die sich zum Opfer bereitfinden, die ihr Leben bis zum Tode hin nicht lieben, die freiwillig für Christus leiden und die ihrer Berufung treu bleiben, indem sie ein Leben führen, das den Teufel herausfordert und die Wut der Hölle entzündet. Solche Menschen haben allen weltlichen Spielereien Lebewohl gesagt. Sie haben erwählt, mit dem Volk Gottes Schmach zu leiden. Sie haben Mühen und Bedrängnisse als ihr irdisches Los akzeptiert. Aber wo findet man sie? Ist diese Art Christen auf Erden ausgestorben? Haben sich die Heiligen dem albernen Gejage nach Sicherheit angeschlossen? Sind wir heute leidensscheu und unwillig zu sterben? Ich hoffe es nicht – befürchte es aber. Und nur Gott weiß die Antwort!


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewähret ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.

Es gibt Anfechtungen verschiedenster Art, die an unserem Glaubensstand rütteln und uns schädigen wollen, an unserer Gemeinschaft mit dem Herrn. Solche Proben können uns nicht erspart werden; alle Heiligen müssen durch dieselben gehen und es gilt, auszuharren. Der Anfänger und Vollender unseres Glaubens ist uns auch in diesem Stück vorangegangen. Vierzig Tage und vierzig Nächte hat er die Versuchungen des Feindes erduldet in der Wüste uns zum Trost; denn darinnen er gelitten hat und versucht ist, kann er helfen denen, die versucht werden. Es gibt schwere Versuchungen, in denen man dann die Hilfe des Herrn besonders erfahren darf, wenn das Herz aufrichtig ist. Zuweilen muss der Herr eine Anfechtung schicken, um uns diesen oder jenen Mangel oder Gebrechen recht in das Licht zu stellen, damit wir heilsam erschrecken und uns reinigen lassen. Gott ist getreu; er lässt uns nicht über Vermögen versucht werden, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass wir es ertragen können; denn er hat nur unsere Bewährung im Auge. Zu dieser Bewährung gehören alle Proben bis an unser Ende. Gottlob, dass wir sie nicht alle vorher wissen, sondern der Herr uns Schritt für Schritt führt und so stärkt und zubereitet, dass wir durchkommen und in seiner Gemeinschaft im Glauben verharren. Die Bewährten sind Leute, die den Herrn lieb haben, denen er über alles andere geht, so lockend es auch scheinen mag. Aus seiner Liebe nehmen sie die Kraft zum Stehen am bösen Tage wie Paulus sagt: wir überwinden weit um deswillen, der uns geliebet hat. Der treue Herr, der sie durchbringt bis an's Ende, verheißt ihnen die Krone des Lebens, wie er sie denen verheißt, die getreu sind bis in den Tod Offenb. 2, 10. Diese Lebenskrone ist das Leben der Herrlichkeit, das ausstrahlen wird vom Haupte derjenigen, welcher Leben Christus ist.

Gott aller Gnade! Ich danke Dir für alle Deine Treue und Bewahrung, die auch ich in mancherlei Anfechtungen schon erfahren habe. Ich danke Dir, Herr Jesu, für Deine treue Fürbitte, die mich umgeben und bewahret hat und bitte Dich, Du wollest mir auch ferner durchhelfen bis an mein Ende, und mir aus Gnaden schenken die Krone des Lebens. Amen