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Predigten zu Hiob 7,13
Ich gedachte, mein Bette soll mich trösten, mein Lager soll mir’s erleichtern.
So redet Hiob in großem Jammer und Elend. Wie mancher hat schon Trost im Bette und Erleichterung auf seinem Lager gesucht und nicht gefunden! Diesen und jenen Menschen möchte man das Lager schon empfehlen. Es sind die, welche ihrem armen Leib keine Ruhe gönnen und in Folge dessen auch keine Zeit nehmen für ihren inwendigen Menschen und darum in vielen Fällen nach Leib und Seele Schaden leiden. Welche gemütliche Schwierigkeiten haben oft nervöse Leute! Wie reizbar sind sie und darum oft wie unklar, wie empfindlich. Hätten sie zu rechter Zeit sich die nötige Ruhe verschafft, die Nacht zum Schlafen benützt, wozu Gott sie gegeben, so wären sie nach Leib und Seele viel wohler, und manches Leiden wäre ihnen erspart geblieben. Es gibt aber gar viele Leiden, in denen man im Bett weder Trost noch Erleichterung findet, auch wenn man sie dort sucht. Sünden kann man nicht ausschlafen, und Gewissensbisse kann die Nacht nicht hinwegnehmen. Viele suchen Trost und Ruhe in äußerlicher Weise. Zerstreuung ist ein gar fleißig empfohlenes Mittel; aber es gibt Fälle, in denen sie nicht anschlägt und nach Gottes Willen nicht anschlagen soll. Reisen und Luftkuren sollen auch oft helfen, aber sie lassen im Stich, wo Gott, der Herr allein helfen kann. Wir wollen kein Wörtlein gegen erlaubte Mittel sagen; aber eines muss ausgesprochen werden: Trost ohne Gott und Erleichterung ohne Gott ist immer eine bedenkliche Sache. Lernen wir doch verstehen, dass der gerade Weg zum Ziel zum Gnadenthron geht. Du darfst den Gnadenthron nicht umgehen, sondern musst dich demselben zuerst nahen. Dort bekommt der demütige Mensch seine Weisungen und Winke; dort findet man in vielen Fällen in einer Stunde, was aller Menschen Kunst in Jahren nicht geben kann. Wie viele Zeit würde erspart, wie manche Tränen würden nicht geweint, wie viele schlaflose Nächte hätte man nicht, wenn man Jesum kennen würde!
Es ist ein köstlich Ding, Dich den barmherzigen Hohenpriester zu kennen. Du tröstest bei Tag und Nacht, Du stillest das Herz. Amen