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Predigten zu Hiob 21,22
Wer will Gott lehren?
Wir können Gott nichts sagen, das Er nicht schon wüsste, unser innigstes Gebet kann Ihm nur in Worten das ausdrücken, was seinem liebevollen, erbarmenden Auge schon lange offenbar war. Dies macht unser Gebet nicht unnötig; im Gegenteil, wir werden dadurch noch mehr aufgemuntert zu beten; ist es doch besonders wohltuend, eine Angelegenheit mit jemand zu besprechen, dem sie schon ganz bekannt ist. Es ist eine große Erleichterung, zu wissen, dass Gottes Antwort nicht abhängt von der Mitteilung, die wir machen, noch auch von den bestimmten Bitten, die wir Ihm vorbringen, – sondern von seiner unbeschränkten, vollkommenen Kenntnis aller der zusammenwirkenden Umstände, die uns selbst unbekannt sind.
„Euer Vater weiß.“ Mit der Schnelligkeit des Blitzes bemerkt Er jeden Vorgang deines inneren Lebens – ob du sitzest oder stehest. So weiß Er es, Er versteht deine Gedanken von ferne; es ist kein Wort auf deiner Zunge, das Er nicht wisse; Er kennt dein geheimes Kreuz, den Pfahl in deinem Fleisch; Er weiß, dass es wie ein Schwert in in deinem Gebein, wenn dein Feind dich mit seinen Herausforderungen täglich schmähet. Von allen Seiten umgibt Er dich und hält seine Hand über dir. Ja, Er erforscht und kennt dich; aber dabei liebt Er dich mehr als du begreifen kannst.
Erkühne dich nicht, Ihm etwas vorzuschreiben, oder zu sagen, eine andere Führung wäre besser für dich und deine innere Entwicklung. Er kennt alle die Steige, auf denen Er die Kinder zur Herrlichkeit führt; und hat Er dir einen bestimmten Pfad erwählt, so liegt darin der sicherste Beweis, dass dieser der beste für dich ist, der deiner Eigenart, deinem Bedürfnis am meisten entspricht. Seine Wege sind höher als deine Wege, und seine Gedanken tiefer, als deine Gedanken. Du kannst Gottes Weisheit und Liebe nicht verstehen, – deshalb traue beiden.