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Predigten zu Hiob 20,29
Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei Gott
Wiederholt werden wir beim Lesen dieses Buches daran erinnert, wie stark das Bewusstsein bei den denkenden Männern unter jenen orientalischen Völkern vorhanden war, dass eine unleugbare Verbindung bestehe zwischen einer Sünde und deren bitteren Strafe. Die Freunde Hiobs sprachen diese Ansicht in kaltblütigen, gefühllosen Worten aus; dadurch müssen wir auf ihre tief innerliche Überzeugung schließen, dass ein besonderes Leiden auf eine besondere Sünde hinweise, die früher oder später ans Licht gebracht und gestraft werden müsse.
In unseren ausgefüllten, rasch dahineilenden Tagen in es uns nicht so leicht möglich, die Spuren der göttlichen Vorsehung zu verfolgen; allein es ist kaum zu bezweifeln, dass eine Verbindung zwischen einer Übertretung und ihrer Strafe vorhanden ist. Es ist ein unumstößliches Gesetz: „Was der Mensch sät, das wird er ernten.“ „Der Ruhm des Gottlosen dauert nicht lange und seine Freude währet einen Augenblick. Die Güter, die er verschlungen hat, muss er wieder ausspeien. Er wird,“ in der Bitterkeit seiner Reue, „der Ottern Gift saugen. Der Himmel wird seine Ungerechtigkeit enthüllen; seine Kinder müssen der Armen Gunst suchen.“ Solches erlebt man noch heutzutage, wie es sich zeigt im Emporkommen und Fallen stolzer Männer und ihrer Familien.
Gehen wir doch in das Heiligtum des HErrn und merken wir auf ihr Ende; wenn wir dieses vergleichen mit demjenigen der ärmsten unter Gottes Kindern, so werden wir keine Ursache des Neides mehr finden. Wenn auch kein menschliches Gericht solche Übeltäter verurteilt, so tragen sie doch den Stachel in ihrem Herzen, und früher oder später wird ihr schauerliches Urteil sie erreichen. Es kann nicht anders sein, so lange Gott regiert. Der Psalmist sagt: „Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig und breitete sich aus, und grünte wie ein Lorbeerbaum; da man aber vorüberging, siehe, da war er dahin.“