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Predigten zu Hiob 15,4
Du enthältst dich des Gebetes vor Gott
Hiobs Freunde waren darauf aus, die Ursache seiner Leiden in irgend einem geheimen Abfall von Gott zu entdecken; deshalb klagte ihn Eliphas hier so hart an. Ihm war Hiobs heilige Gewohnheit der Fürbitte nicht bekannt, wovon das erste Kapitel berichtet. Aber diese Anklage gilt, leider, manchen sogenannten Christen.
1. Sie enthalten sich des Gebets im Kämmerlein
Gar selten schließen sie die Türe zu, oder halten sie zu wenig lang geschlossen. Sie nehmen sich nicht die Zeit, sich von dem Strom der Fürbitte mit fortreißen zu lassen. Die Stimme des heiligen Geistes kann sich kaum Gehör verschaffen, vor all dem Wirrwarr fremder Stimmen im Inneren. Sie haben so viel von dem HErrn zu reden, oder für Ihn zu arbeiten, dass sie die persönlichen Audienzstunden darob versäumen.
2. Sie enthalten sich des gemeinsamen Gebets
Sie fehlen da, wo andere Christen zusammenkommen, zu flehen um das Wachstum der Gemeinde des HErrn und um die Rettung der Verlorenen. Sie verlassen ihre Versammlungen; wie Thomas fehlen sie bei der Zusammenkunft im Söller und gehen darum des Friedensgrußes des HErrn verlustig.
3. Sie enthalten sich des Gebets in der Familie
Wenigstens einmal im Tage sollte es uns doch möglich sein, uns um den Hausaltar zu sammeln. Wo Abraham seine Zelte aufschlug, da baute er auch einen Altar. Eine Heimstätte, in der das Gebet fehlt, wird leicht zu einer weltlichen, unglücklichen. Es gibt keinen festeren Grundstein für die Halle des Familienlebens, der Familienliebe, als die Gewohnheit gemeinsamer Hausandacht.
Wie töricht, wie kurzsichtig, wie sündlich ist es, sich des Gebetes zu enthalten! Ist es ein Wunder, dass deine Seele hungert, wenn du sie nicht nährst, dass sie verarmt, wenn du die Verbindung mit dem Himmel vernachlässigst?