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Predigten zu Hiob 15,12
Seit dem Sündenfall ist Mut etwas unbedingt Nötiges im Leben, eine für den Glaubenden unentbehrliche Angriffs- und Verteidigungswaffe. Mut ist eine Gnadengabe Gottes, die ihren Wert besonders erweist, wenn wir mit Kämpfen und Angriffen konfrontiert werden. Prüfungen und Schwierigkeiten stärken ihn nur.
Ein mutiger Mensch bleibt fest angesichts der Gefahr. Er blickt nur nach zwei Richtungen: zum einen schaut er auf Gott, zum anderen schaut er dem Feind fest ins Auge. Mut duldet keinen Rückzug, keine Zweideutigkeit, kein Bündnis mit dem Feind. Er widersteht, bleibt fest und behält das Feld, nachdem alles wohl ausgerichtet wurde. Mut geht vorwärts, überwindet das Hindernis und trotzt der Gefahr. Mut steht als Überschrift über Josuas Leben, über Gideons Charakter, über Davids Kämpfen und über Daniels Gesinnung.
Mut ist ein Bruder der Ausdauer, und Ausdauer ist eine Schwester der Hoffnung, die nicht zuschanden werden läßt. Der Mut eines Christen wird belebt durch den Heiligen Geist, der ihn durch die Ausrüstung mit Gottes Wort stärkt und überwacht. Durch Mut werden Berge ins Meer versetzt; er reißt das Reich Gottes an sich. Mut ist eine verborgene Gnadengabe, eine unbezwingliche Triebfeder, eine treibende Kraft, die aus dem Herzen kommt.
Warum also darauf verzichten? Warum den Mut verlieren? In Sprüche 4,25 steht: «Laß deine Augen geradeaus schauen», auf den Herrn und auf das vorgesteckte Ziel. Wir schauen auf unserer Bahn zu oft nach rechts und nach links und lassen uns beeindrucken von den Ägyptern, die uns verfolgen, oder von der Wüste, die uns umgibt. So beginnen wir den Mut zu verlieren, werden schwach und erklären uns schließlich für überwunden. «Warum blicken deine Augen schief?» Laßt uns Gott unsere Mutlosigkeit bekennen und aufblicken auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens! Dann werden wir von Ihm Kraft und Leben erhalten. «Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst» (Josua 1,9).