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Predigten zu Hiob 12,11
Prüfet nicht das Ohr die Rede, die der Gaumen die Speise kostet?
Gegen den Ausspruch des Gaumens lässt sich nicht aufkommen; wir wissen augenblicklich, ob eine Speise süß oder bitter, wohlschmeckend oder widerlich ist. Nun, was der Gaumen in Bezug auf Nahrungsmittel ist, das ist das Ohr gegenüber den Worten Gottes und der Menschen. Auf ganz besondere Weise merken wir alsbald, wo das Feuer göttlicher Eingebung brennt, oder nicht. Diesen Prüfstein wollte Hiob an die Reden seiner Freunde legen, und es wäre ratsam, wenn wir alle auch daran die Heilige Schrift erforschen wollten.
Der bescheidene Schüler der Wortes Gottes wird zuweilen ganz verwirrt und niedergeschlagen, wenn er merkt, welchen Angriffen die Bibel ausgesetzt ist, von Seiten solcher Gelehrten, die sich nicht scheuen, die göttliche Urheberschaft vieler Teile der Schrift in Frage zu stellen. In der Gelehrsamkeit können wir es mit ihnen nicht aufnehmen; aber es mag einer noch so wenig gelehrt sein, so kann er doch die Probe des geheiligten Ohres machen, und da wird er in der Bibel eine gewisse Eigenschaft entdecken, die sonst überall fehlt. Es geht ein bestimmter Ton durch die ganze Heilige Schrift, den das Kind Gottes erkennen wird. Wie tritt dies besonders da zu Tage, wo im Neuen Testament Stellen aus dem Alten Testament angeführt werden! Alle Schreiber der späteren Offenbarungsurkunde entdecken die Stimme Gottes in der früheren; sie erkennen sie an als Aussprüche Gottes durch geheiligte Menschenlippen. Horch, wie sie bezeugen: „der heilige Geist spricht.“ Es ist ein Merkmal der Schafe Christi, dass sie seine Stimme kennen und Ihm folgen, während sie fliehen vor der fremden Stimme. Bitte den HErrn, deine Ohren zu berühren, dass sie mit seinem Gefühl die Stimme des guten Hirten unterscheiden lernen von der eines Fremden, und folge dann augenblicklich, wenn Er dich ruft.