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Predigten zu Hesekiel 7,19
Ihr Silber und ihr Gold wird ihre Seele nicht sättigen
Dies Kapitel in voll Warnungsrufe! „Das Ende kommt!“ „Es kommt ein Unglück über das andere; es kommt das Ende!“ „Die Zeit kommt, der Tag des Jammers ist nahe!“ „Siehe,der Tag bricht an; die Rute blühet.“ „Der Tag naht herzu!“ Was kann Silber oder Gold in solchen Zeiten des Gerichts helfen? Draußen geht das Schwert, drinnen geht Pestilenz und Hunger.
Gewöhnlich gelten Silber und Gold viel bei den Menschenkindern; sie sind die Schlüssel zu den Schatzkammern des Lebens. Aber wenn das große Gericht hereinbricht, wenn aller Hände lass werden und aller Knie wanken; – wenn der Tag des Zornes Gottes kommt – dann sind Silber und Gold wertlos; sie können weder befriedigen noch erretten.
Die Menschen vergessen, dass sie zur Unsterblichkeit bestimmt sind, und dass Gott ihnen die Ewigkeit ins Herz geschrieben hat. Wie ganz machtlos sind doch die Dinge der Erde: Gold und Silber, die Fülle von Korn, die einer in seinen Scheunen aufhäuft – wenn es gilt, das Gewissen zu befriedigen und den unerbittlichen Hunger der Seele nach Frieden und Feinheit zu füllen! Der ist der Glücklichste, der am unabhängigsten ist von irdischen Gütern, der ein Pilgerleben führt, weil er weiß, dass wir nur bei Gott eine bleibende Stätte haben, deren Schätze himmlisch und unverwelklich sind. Es ist ein großes Unglück, dass sogar Christen vielfach diesen Standpunkt nicht kennen. Wie viele unter ihnen sind nur darauf aus, ihre Besitztümer zu erhalten und zu vermehren, als ob das Leben von der Menge ihrer Güter abhinge! Daher kommt es, dass Missionsbestrebungen aus Mangel an Beiträgen eingestellt werden müssen, dass Kinder christlicher Eltern ungöttliche Verbindungen eingehen, und dass die Weltleute unsere heilige Religion gering schätzen.