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Predigten zu Hesekiel 6,9
Ihr hurisches Herz hat mich zerschlagen . . . und sie selbst werden an sich ekel empfinden
Wir erkennen die Sünde niemals recht, bis ihre Leidenschaftlichkeit vorüber ist und wir Zeit haben, uns zu besinnen. O der schrecklichen Stunden der Erinnerung und der Reue! In der Einsamkeit der Gefängniszelle, oder unter der schweren Last seiner Fesseln, da hat der Mensch Zeit, den traurigen Pfad zu überblicken, auf dem er so weit gekommen ist, und die Herzen derer, die ihm liebten und ihm vertrauten, gebrochen hat.
Einer unserer großen Schriftsteller beschreibt einen herzlosen, harten Mann, der an dem soeben zugedeckten Grabe seiner Frau steht und ruft: „O Milly, Milly; hörst du mich? Ich war nicht liebevoll genug gegen dich; aber jetzt ist es zu spät, mich zu ändern!“ Die Frau, die ihren Mann verlassen, und damit Wehe über das einst glückliche Heim gebracht hat, wird ihre Gewissensbisse nicht mehr los werden, wenn sie an ihn denkt, den ihre Sünde so unglücklich gemacht hat. Da wird sie Ekel an sich selbst empfinden. Das Kind, das sich zu Taten unbezwingbarer Leidenschaft hat hinreißen lassen, wodurch das Familienleben zerstört und die grauen Haare der Eltern mit Jammer in die Grube gebracht wurden, wird Ekel an sich selbst empfinden. Und wir – wenn wir unser vergangenes Leben überblicken und sehen, wie tief wir den zarten, heiligen Geist betrübt haben müssen – wir fallen nieder zu den Füßen Jesu und bedecken sie mit unseren Tränen und unseren Küssen.
Ist es nicht wunderbar, dass der HErr sagt: Er sei zerschlagen. Unsere Sünde kann Gottes Herz verwunden, weil Er uns so sehr liebt. Ja, am Kreuze ist Jesus an gebrochenem Hetzen gestorben; das von Ihm ausströmende Wasser und Blut war das Merkmal davon. O du Herz von Stein, auch du musst zerbrochen werden, und dich selbst verabscheuen, wenn du einsiehst, dass deine Sünde den HErrn zerschlagen hat!