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Predigten zu Hesekiel 32,1
Das Wort des HErrn geschah zu mir und sprach
Wir bringen oftmals unsere Worte vor Gott, sind aber nicht ebenso bereit, sein Wort an uns aufzunehmen. Es tritt häufig an uns heran, wenn wir zu sehr mit anderem beschäftigt sind, um es zu vernehmen. Nicht jedes Kind Gottes ist still und aufmerksam genug, um das Flüstern der leisen, sanften Stimme Gottes zu vernehmen. Wenn sie aber an uns ergeht und die vielen anderen Stimmen, die unser Herz und Leben erfüllen, übertönt, dann tun wir wohl daran, wenn wir, wie Hesekiel, sorgfältig diese denkwürdigen Tage auf den Tafeln unseres Herzens also eintragen: „An diesem Tage redete Gott mit meiner Seele.“
Es ist gut, sich besondere Tage im Verlaufe der Jahre zu merken: den Tag unserer Bekehrung oder unserer Übergabe an den HErrn; den Tag der Erlösung aus schwerer Trübsal; den Tag, da Er uns eine neue Pflicht auferlegte; den Tag, da des Paradieses goldener Schein uns bestrahlte. Auch Paulus hielt, trotz seines vielbeschäftigten Lebens, den Tag fest in seinem Gedächtnis, da er entzückt ward bis in den dritten Himmel.
Lasset uns um göttliche Mitteilungen bitten, und dann auf unser Angesicht niederfallen, wenn Gott mit uns spricht. Seien wir auf der Hut, dass wir seinen gnädigen Ruf nicht überhören. In den Worten des Hohenliedes wollen wir den himmlischen Bräutigam bitten: „Lass mich deine Stimme hören, denn deine Stimme ist süß.“ Dann mögen wir schlafen, aber unser Herz wacht, und wir werden die Stimme unsers Freundes erkennen, der an der Türe wartet und ruft: „Tue mir auf, meine Schwester, meine Taube, meine Fromme.“ Ach, wer kann die Tiefe solchen vertraulichen Umgangs ergründen, wenn das Wort des HErrn also zu uns geschieht und wir darauf antworten dürfen! Dieser Verkehr wird aber sofort aufhören, wenn wir wohl hören, aber es am Gehorchen fehlen lassen. Demut und Gehorsam sind die unerlässlichen Bedingungen des Umgangs mit dem HErrn.