Predigten zu Hesekiel 27,26

Ein Ostwind wird dich mitten auf dem Meer zerbrechen

In diesem wundervollen Kapitel wird Tyrus beschrieben unter dem Bilde eines ihrer eigenen Kauffahrteifahrer. Wenn wir es einfach auf seine Poesie hin ansehen, wie wird dann das Interesse erregt, bei der Aufzählung der verschiedenen Menschenrassen, die dieser mächtigen Stadt unterworfen waren, der Länder, die von ihr abhingen! Wir werden erinnert an die weit ausgedehnten Kolonien der angelsächsischen Rasse. Ist es nicht, als hörten wir in den ersten Versen, wie das Schiff erbaut wird, sehen wir nicht die köstliche Leinwand, woraus die Segel gemacht sind; sind nicht Staatsmänner die Ruderer und Piloten, die das Schiff zur See führen? Schwer beladen mit den Kostbarkeiten des fernen Ostens fährt es dahin, unabhängig von den Winden des Himmels, weil Galeerensklaven mit geübter Hand die Ruder führen. Aber eben dies Rudern bringt das Schiff auf die hohe See hinaus; der Ostwind tritt ihm entgegen und zerbricht es mitten im Meere; an einem Tage gehen Pilote, Ruderer, Schiffsherren und Waren verloren, – alles verstummt mitten im Meere. – Welche großartige Darstellung, wie das mächtige Schiff mit der ganzen Mannschaft zur Tiefe hinabsinkt! Ein Schrei! – die Wellen schlagen über ihm zusammen – und nur noch ein schwimmender Mastbaum deutet auf die Stelle hin, wo das Schiff untersank.

In dem Leben manches Menschen trifft ähnliches zu. Die ganze Welt muss ihm zu Gebote stehen. Basan, Chittim und Ägypten bringen ihren Tribut; allem Anschein nach wartet seiner, indem es vom Stapel läuft, eine glückliche Reise. Aber wo Christus nicht der Steuermann ist, sein Wort nicht der Kompass, da bringen die Ruderer das Schiff in gefährliche Strömungen, und es wird zerbrochen durch den Ostwind. O Seefahrer, siehe zu, dass Jesus mit dir an Bord sei; nur Er kann Stürme beschwichtigen und Ruhe schaffen, Er kann dich führen aus den großen Wassern.