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Predigten zu Hesekiel 26,21
Wenn man nach dir fragt, wird man dich ewiglich nicht mehr finden können
Tyrus war für die alte Welt, was Venedig war im Mittelalter, was London heute ist: ihre Stärke lag in ihrer Schifffahrt; der Seehandel der Welt war in ihrer Hand. Karthago, die sich mit Rom messen konnte, war ihre Tochter; die Küste Englands wurde von ihren Kauffahrtschiffen besucht. In den Tagen Hesekiels war sie eine stolze, stark bevölkerte Stadt. Aber der Prophet sagte ihren baldigen Fall voraus. Ihre Lieder sollten verstummen; ihre Mauern von bewaffneten Heeren, gleich Flutwellen, überströmt werden; die Felsen, auf dem sie erbaut war, sollten dann so kahl werden, wie damals, als die Fischer noch ihre Netze darauf ausspannten. Indem der Prophet also in die Zukunft blickt, sagt er, man werde nach Tyrus fragen; aber nicht einmal mehr ihre ehemalige Lage ausfindig machen können. Diese Weissagung ist so buchstäblich in Erfüllung gegangen, dass man erst seit wenigen Jahren, nach sorgfältiger Erforschung, den Platz bestimmen kann, wo Tyrus einst stand. Dieses Kapitel scheint der in der Offenbarung uns gegebenen Beschreibung des Falles von Babylon zu Grunde zu liegen: wo der mächtige Engel einen großen Stein, einem Mühlstein gleich, ins Meer werfen wird. Also wird einst umgestürzt werden alles, was von menschlichem Hochmut zeugt, alle Unlauterkeiten der ungetreuen Kirche, wodurch die Herzen der Menschen von Gott abgewendet wurden.
Welch ein Gegensatz zu dieser Drohung finden wir Jeremia 50,20, wo es heißt: „In denselben Tagen wird man die Missetat Israels suchen; aber es wird keine da sein, – und die Sünde Judas; aber es wird keine gefunden werden.“ Weisest du die Liebe Gottes zurück, so wirst du zum Untergang verurteilt, du wirst keine Spur hinterlassen. Vertraust du dich Ihm aber an, so werden deine Sünden getilgt, als wären sie nie gewesen.