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Predigten zu Hesekiel 22,30
Gott sucht unter Seinen Kindern jemand, der in den Riß tritt und Fürbitte für die Welt einlegt, damit ihr drohender Untergang aufgeschoben wird und Gott den Völkern Barmherzigkeit und einzelnen Menschen Gnade erzeigen kann.
Der Riß ist groß. Angesichts der drohenden Gefahr sind Beter nötig, die wissen, mit welcher Art von Geistesmächten wir es zu tun haben, Beter, die die Gotteskraft des Gnadenthrones kennen und sich auf die unfehlbare Autorität des Namens berufen, der über allen Namen ist; denn sie wissen, daß der Herr verheißen hat, um Seiner Barmherzigkeit willen Seinen Zorn zurückzuhalten und das Gericht aufzuschieben. Sie wissen, daß der Geist des HERRN auf die vereinten Gebete Seiner Kinder hin bereit ist, ein Banner gegen den Feind zu erheben, wenn er versucht, wie ein Wasserstrom hereinzubrechen. Gott möchte den Nationen gern Gnade erweisen, denn Er will nicht, daß die Menschen verlorengehen. Er will, daß sie Buße tun und gerettet werden. Darum ist Er langmütig gegen uns. So wie Er deutlich sagt, daß Er die Zeit des Gerichts um der Auserwählten willen verkürzen wird, so sagt Er auch, daß Er den Tag der Gnade um der Verlorenen willen verlängern wird (Matthäus 24,22; 2. Petrus 3,9).
Der Gott aller Gnade sucht Fürbitter, aber Er sieht auch, «daß kein Mann vorhanden ist, und verwundert sich», sagt Jesaja 59,16. Der Herr läßt sich dazu herab, sich mit Menschen zu vergleichen. Er «verwundert sich»! Er verwundert sich, daß solche Möglichkeiten zum Gebet nicht ergriffen werden, daß Seine Kinder sich von tausend anderen Dingen ablenken lassen. Und doch könnte die wahre Fürbitte dem Übel an die Wurzel gehen und das Heilmittel bereitstellen, die Ereignisse beeinflussen und das Eingreifen Gottes in der Welt veranlassen. «Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riß treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunderichte; aber ich fand keinen.» Gott schenke uns heute den rechten Blick für diese Berufung und die ungeahnten Möglichkeiten, die sie in sich schließt. Denn wenn wir zu dieser Schar von fürbittenden Menschen gehören, werden wir selbst gesegnet und werden zu einem Segen für die Welt und die Menschheit.