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Predigten zu Hebräer 6,4
Es ist unmöglich, diejenigen . . . wiederum zur Buße zu erneuern, so lange sie . .
Der Schreiber dieses Briefes will seine Leser von den Anfängen christlichen Lebens zur vollen Reife führen, wo sie starker Speise bedürfen. Da scheint er plötzlich aufgehalten zu werden durch den Gedanken an solche, die kürzlich vom Glauben abgefallen waren.
Im Drang jener furchtbaren Trübsalszeit, die den Fall Jerusalems begleitete, standen die hebräischen Christen, die noch in Palästina lebten, in großer Gefahr, ihren Glauben zu verleugnen. Und ihrer etliche erlagen der Versuchung. Aber können wir annehmen, sie seien je wahre Christen gewesen? „Sie waren von uns ausgegangen, aber sie waren nicht vo n uns,“ sagt Johannes. Die Lehren des Christentums hatten sie angenommen; aber davon war weniger das Herz als der Kopf erleuchtet worden. Sie hatten die himmlischen Gaben, die Freuden der guten Botschaft geschmeckt, ohne tatsächlich zur Familie Gottes gehört zu haben; und nun waren sie zurückgewichen.
Es ist unmöglich, dass solche wiederum zur Buße erneuert werden. So lange sie auf dieser Bahn fortfahren, den Sohn Gottes, durch ihre feige und sündhafte Handlungsweise aufs neue kreuzigen und Ihn der Schmach preisgeben. Wie beachtenswert ist aber dies „so lange“, das die revidierte englische Bibelübersetzung bringt! Es enthält die Lösung der großen Schwierigkeit, die so viele furchtsame Seelen schon beunruhigt hat. Die Unmöglichkeit der Erneuerung bezieht sich nur auf solche, die auf ihren bösen Wegen beharren. Sobald sie die Sünden aufgeben, wird Gott sie wieder in ihre frühere Stellung aufnehmen.
Es kann nicht stark genug betont werden, dass es nicht heißt, Abgefallene können nie mehr zur Gnade und zur Vergebung kommen; sondern nur, dass dies unmöglich ist, so lange sie an den Sünden festhalten, die sie zuerst auf die abschüssige Bahn gebracht haben.