10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Hebräer 4,7

"so bestimmt er wiederum einen gewissen Tag: "Heute", in David nach so langer Zeit sagend, wie vorhin gesagt worden ist: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht"."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen

Es gibt noch jetzt eine dreifache Klasse von Leuten, die alle verloren gehen, nur auf verschiedenen Wegen. 1) Solche, die von der Wahrheit getroffen und erschreckt werden, aber vor Weltlust sie nicht hören mögen, sondern die Bekehrung immer hinausschieben. So einst der Landpfleger Felix. 2) Solche, die zwar auch im Gewissen gerührt werden, aber in frechem Übermut das Göttliche verspotten und sich leichtfertig darüber wegsetzen, als ob es eine Fabel oder ein Märlein wäre. So der Landpfleger Festus. 3) Solche, die weichherziger sind und der Wahrheit ein wenig näher stehen, auch beinahe sich dazu hergeben, wenn nicht ihr falscher Ehrgeiz und ihre Menschengefälligkeit sie immer wieder davon wegzöge. Solche Leute scheinen oft äußerlich gut, aber weil sie nicht für Christum sich ganz entscheiden, sind sie wider ihn, und weil sie nur beinahe fromm sind, gehen sie am Ende ganz verloren. So der König Agrippa. Wie heißt es aber von Paulus, dem Mann Gottes, der so viele Tausende mit der Kraft des Evangeliums selig machte und so ganz ein Eigentum seines Herrn war? Was tat er? Das gerade Gegenteil von jenen. Da es Gott wohl gefiel (schreibt er), mir seinen Sohn zu offenbaren, daß ich ihn verkündigen sollte durchs Evangelium unter den Heiden, alsobald fuhr ich zu und besprach mich nicht darüber mit Fleisch und Blut (Gal 1,15). Wenn daher eine Seele von Gott gerührt, von den Worten der Schrift bewegt wird, so besinne sie sich ja nicht und zärtle nicht mit sich selbst, sondern fliehe allein zu Jesu hin, um des Segens teilhaftig zu werden, den er ihr beschieden hat. Und wenn dich auch die Wahrheit anfänglich demütigt oder verwundet, wenn du darüber unruhig und geschlagen wirst, o so ärgere dich nicht, wirf das Buch nicht weg, verstopfe dein Ohr nicht, spotte nicht, entschuldige und zerstreue dich nicht, sondern glaube, daß dein treuer Heiland mit solchen Erweckungen dich sucht, daß er dein Herz angerührt hat, um dich zu sich zu locken. Wohl dir, wenn du's ernstlich nimmst! Wohl dir, wenn du die Gemeinschaft mit deinem Erlöser für wichtiger achtest als die eiteln Dinge dieser Welt!

Vielen fehlet oft nicht viel, dennoch werden sie nicht Christen, denn der Satan treibt sein Spiel, mit Vernunft und eiteln Lüsten. So fährt ihr betäubter Sinn elend ohne Jesumhin.

Jesu, wenn es noch geschieht, daß mein Herz im Schwanken stehet: Soll ich folgen oder nicht, weil die Welt auf Glauben schmähet? O so ruf mir mächtig zu: Ich bin Jesus, folge du.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen

Von dem großen Eroberer Alexander dem Großen erzählt man: Wenn er auf seinen Feldzügen eine Stadt belagerte, dann ließ er nacheinander drei Kerzen anzünden. Solange die Kerzen brannten, bot er Gnade und Frieden an. War aber die dritte Kerze ausgebrannt, dann blieben nur noch Zorn und Gericht. Gott will die Welt. Gott will auch unser Volk. Gott will auch jeden von uns. Darum belagert Er uns. Überall stoßen wir auf Ihn. „Von allen Seiten umgibst du mich", sagt der 139. Psalm. Aber Er belagert uns wartend. Er hat die Kerzen angezündet, die Heil verkündigen und Frieden predigen allen Herzen, die sich auftun.

Die dritte Kerze ist der Sohn, Jesus Christus. In Hebräer 1 steht: „Nachdem vorzeiten Gott manchmal und mancherleiweise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn." Jesus ist Gottes letztes Wort. Jesus ist die dritte Kerze. Nach Jesus kommt nichts mehr. Das wußten die Zeugen des Neuen Testaments. Darum hat ihr Zeugnis so etwas ergreifend Drängendes. Sie reden nicht wie Philosophen, die eine Meinung neben vielen anderen Meinungen haben. Sondern sie reden wie Parlamentäre, denen man es anspürt, daß sie es gut meinen mit den Belagerten, aber deren Wort auch nicht verachtet werden darf. So laßt uns denn die weiße Fahne aufstecken und die Tore auf tun! Amen.