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Predigten zu Hebräer 4,10

"Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, gleichwie Gott von seinen eigenen."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Wer in Seine Ruhe eingegangen ist, der ruht von seinen Werken gleich wie Gott von den seinigen."

Bei seiner Erschaffung stand der Mensch in einer sehr bedeutsamen Beziehung zu Gottes Ruhe. Adam, heißt es, wurde am sechsten Tage erschaffen. An den ersten sechs Tagen von Gottes Schaffen hatte er also keinen Anteil, denn erst an deren Ende trat er ins Dasein. So war Gottes siebenter Tag der erste Tag Adams. Während Gott sechs Tage wirkte, um sich dann seiner Sabbatruhe zu erfreuen, stand in Adams Dasein der Sabbat am Anfang. Bevor Gott ruht, wirkt er. Der Mensch muss, um im Einklang mit Gott zu sein, zuerst in Gottes Ruhe eingehen, erst dann kann er wirken. Dieses Prinzip liegt allem christlichen Dienst zugrunde. Und außerdem, nur weil Gottes erste Schöpfung so vollendet war, konnte Adams Leben jenen befriedigenden Ausgangspunkt haben. Und dies ist die Frohe

Botschaft: Für uns Sünder hat Gott einen weiteren notwendigen Schritt getan, er hat auch das gesamte Erlösungswerk vollendet. Wir selber brauchen nicht das geringste zu tun, um uns die Erlösung erst zu verdienen. Durch einen einfachen Glaubensakt können wir sofort in die Sabbatruhe seines vollendeten Werkes eingehen.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Was ist diese Ruhe Gottes, und wie kann der Christ in sie eingehen? Das Ende des Kapitels sagt es uns, indem es schildert, wie Gottes Wort im Gläubigen wirkt: es dringt durch bis auf den Grund des Eigenlebens und seiner verborgenen Triebfedern, bringt die von der Welt empfangenen Eindrücke, die Verunreinigungen des Fleisches, die Werke des Teufels und alles Vergangene ans Licht, was noch unerkannt und vor Gott uneingestanden in uns fortbesteht. Gott will Seinem Kind Ruhe von diesem Eigenleben schenken. Warum gibt es so viel Aufregung, fieberhaftes Eifern und Unbeständigkeit im Leben der Christen? Weil ihr Eigenleben volle Freiheit hat, ihnen ihr Denken und Tun einzugeben.

Woher kommen Spaltungen, Kritik und Intrigen? Aus dem Eigenleben, das unter frommem Deckmantel wirkt. Wer gibt uns hochmütige Gedanken und eine gute Meinung über uns selber ein, so daß wir unsere Mitmenschen geringschätzen? Es ist das Eigenleben, das nicht wirklich entlarvt und verurteilt worden ist! Solange es ungehindert wirken darf, kann der Glaubende die Ruhe Gottes nicht kennenlernen.

Wenn das Wort unseres Großen Hohenpriesters im tiefsten Inneren unseres Wesens freie Bahn hätte, würden viele unerträgliche Zustände aufhören. Was für eine Reinigung vollbringt es in uns! Aber wir führen mitten im Land der Verheißungen unser Leben weiter wie in «Ägypten» oder wie in der Wüste. Dadurch hemmen und betrüben wir den Heiligen Geist, so daß Er sich nicht offenbaren und uns nicht befreien kann.

Was ist unser Heilmittel? Wir müssen die Bloßlegung unseres Eigenlebens annehmen, mag sie auch noch so demütigend sein. Laßt uns damit einverstanden sein, daß Gottes Wort unser Herz und Gewissen bis auf den Grund erforscht. «Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens» (Hebräer 4,12). Dann wollen wir vor unseren Großen Hohenpriester treten, in dem wir Barmherzigkeit und Gnade für alle unsere Bedürfnisse finden. Dann, aber auch nur dann, erleben wir das Glück dieser Verheißung: «Wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken.»