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Predigten zu Hebräer 2,10
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Durch den Tod wurde Christus der vollkommene Führer Seines Volkes.
"Es geziemte ihm, um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen"
Bei allem, was der Herr tat, dürfen wir nicht vergessen, dass Er damit den souveränen Plan Gottes erfüllte. Der Schreiber des Hebräerbriefes sagt uns, es sei in Gottes Augen "geziemend" für Christus gewesen, "viele Söhne zur Herrlichkeit" zu bringen. Das bedeutet: Alles, was Gott durch Christus tat, stimmte mit Seinem Wesen überein.
Das Kreuz war ein Meisterstück göttlicher Weisheit. Es zeigt Seine Heiligkeit und Seinen Hass gegen die Sünde. Es stand in Übereinstimmung mit Seiner Kraft; denn Christus ertrug in wenigen Stunden, woran alle Sünder in Ewigkeit tragen müssten (und niemals hätten sie dadurch eine Sühnung ihrer Schuld erreicht). Das Kreuz zeigt Gottes Liebe zu den Menschen. Und Christi Kreuzestod passt völlig zu der Gnade Gottes, weil Er Ihn als Stellvertreter leiden ließ.
Um "viele Söhne zur Herrlichkeit" bringen zu können, musste Gott "den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen machen". Das griechische Wort für "Urheber" (archegos) bedeutet "Anführer" oder "Herzog". Es wurde gewöhnlich für den gebraucht, der eine Bresche schlug, durch die andere folgen konnten. Der archegos stand niemals hinter der Truppe und erteilte Befehle, er war stets vorn, um anderen den Weg zu bahnen. Als der große archegos ist Er vor uns her geschritten und hat uns die Bahn freigemacht.
Alles erscheint furchteinflössend und bedrohlich, wenn der Tod naht. Da liegt ein Weg vor uns, den wir nicht allein gehen können. Aber "der Urheber unserer Errettung" sagt: "Weil ich lebe, werdet auch ihr leben" (Joh. 14,19). Nur der vollkommene "Durchbrecher" (Mi. 2,13) kann uns aus der Herrschaft des Todes in die Gegenwart Seines Vaters bringen. Für dich bleibt nur, deine Hand in Seine durchbohrte Hand zu legen, dann wird Er dich von der einen Seite des Todes auf die andere Seite bringen, so dass du mit dem Apostel Paulus sagen kannst: "Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?" (1. Kor 15,55).
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SICH MIT DEN LEIDEN CHRISTI IDENTIFIZIEREN
Christen können sich mit ihrem Herrn identifizieren, da sie, wie auch er, durch Leiden in die Herrlichkeit eingehen werden. Auf dem Weg nach Emmaus sprach der Herr zu seinen Jüngern: „O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“ Unser Herr musste ihnen erklären, dass er leiden musste, um in die zukünftige Herrlichkeit einzugehen. Wir sollten mit demselben rechnen.
Der Weg zur Herrlichkeit führte unseren Herrn durch viel ungerechtes Leid. Das ist auch unser Weg. Jesus ertrug das Leid mit vollkommener Geduld, um dann in die Stellung erhabenster Herrlichkeit erhöht zu werden. Er ist unser Vorbild, wenn es darum geht, wie wir auf Leiden zu reagieren haben.
"Es ziemte dem, der da viele Kinder zur Herrlichkeit geführt hat, dass Er den Herzog Ihrer Seligkeit durch Leiden vollkommen machte."
Als Herzog unserer Seligkeit ist Christus vollkommen geworden. Dies ist durch zwei dem Sohn Gottes ganz neue Übungen geschehen: Durch Seinen Gehorsam und durch Sein Leiden. Wir sehen dies aus den Worten des Apostels: "Es ziemte Ihm, dass Er den Herzog ihrer Seligkeit durch Leiden vollkommen machte." Und abermals: "Wiewohl Er Gottes Sohn war, hat Er doch an dem, dass Er litt, Gehorsam gelernt. Und da Er vollendet war" usw. - Beachte! Gottes Sohn hat "Gehorsam gelernt". Es war dem Herrn aller Wesen und dem Stifter des Gesetzes etwas ganz Neues, als ein gehorsamer Diener dem gleichen Gesetz untertan zu sein, das Er uns gegeben hatte. Er wundert sich gleichsam selbst darüber, da Er in dem prophetischen Psalm sagt: "Herr, Mein Gott, groß sind Deine Wunder und Deine Gedanken. - Opfer und Speisopfer gefallen Dir nicht; aber die Ohren hast Du Mir aufgetan. Siehe, Ich komme, im Buch ist von Mir geschrieben. Deinen Willen, Mein Gott, tue Ich gern, und Dein Gesetz habe Ich in Meinem Herzen."Beachte! "Die Ohren hast Du Mir aufgetan." Dies bezeichnet, wie Er "unter das Gesetz getan ward" und dazu bestimmt wurde, zu gehorchen. Es ist Sache eines Dieners, zuzuhören und zu gehorchen. Da dies also dem Sohn Gottes eine ganz neue Übung war, verstehen wir, weshalb der Apostel sagt, dass Er Gehorsam gelernt habe. Aber Gehorsam als eigentlichen Beruf dem Gesetz Gottes gegenüber zu lernen, das war etwas, was Gottes Sohn für sich nicht nötig hatte; das hat Er vielmehr als Herzog unserer Seligkeit, als der andere Adam getan, der jetzt an Stelle des ganzen Menschengeschlechts die Probe des Gehorsams bestehen musste, gleichwie der erste Adam auch auf eine Probe des Gehorsams gestellt wurde, dabei aber fiel. "Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viele Sünder geworden sind, also auch werden durch Eines Gehorsam viele Gerechte." Welch ein herrlicher Trost beim Gefühl unseres täglichen Ungehorsams gegen die Gebote unseres Gottes! Welch ein Trost, dann zu wissen, dass Gott uns Einen gegeben hat, der an unserer Statt den vollkommenen Gehorsam leistete, den wir zu beweisen schuldig sind, den wir aber nie zuwegebringen können! "Durch Eines Gehorsam werden viele Gerechte." Christi Gehorsam ist die eigentliche Erfüllung, die, indem sie uns gegeben und zugerechnet wird, die Gerechtigkeit ist, mit der wir gar wohl vor Gott bestehen, die Gerechtigkeit, die das Gesetz von uns gefordert hat, die es aber, wie Paulus sagt, nicht wirken konnte. "Was dem Gesetz ganz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt ward, das tat Gott und sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches." Es war nicht genug, dass unsere Sünden mit Blut getilgt wurden, es musste auch das Gesetz erfüllt werden. Und es gefiel dem barmherzigen Vater, uns dafür einen Mittler für alle Menschen zu geben, einen neuen Adam, der die Probe bestehen sollte: Einer für alle und alle in Ihm. Darum hat Er, wiewohl Er Gottes Sohn war, Gehorsam gelernt. "Und da Er vollendet war, ist Er allen, die ihm gehorsam sind, eine Ursache zur ewigen Seligkeit geworden."
So ist Er durch Leiden und Gehorsam ein vollkommener Seligkeitsherzog geworden. Als Er als Kind noch in der Krippe lag, war er folglich noch kein vollkommener Seligmacher. Wäre Er aus der Krippe sofort wieder in den Himmel zurückgekehrt, dann hätte dieser Besuch "des Aufgangs aus der Höhe" uns nicht zur Seligkeit gereicht. Er musste zuerst zubereitet werden zu dem Mann unseres Heils und unserer Hoffnung, zum Herzog unserer Seligkeit. Dazu war unbedingt erforderlich, dass Er erst an unserer Statt alle Gerechtigkeit erfüllte und allen Schuldigkeiten Genüge tat, die uns oblagen. Es war unumgänglich nötig, dass er den ganzen Fluch erduldete, der von Rechts wegen uns zukam, ja, dass Er zum Fluch für uns wurde. Er musste kämpfen, leiden, bluten, von Gott verlassen sein, - Er musste sterben. Durch all diese Tiefen musste Er hindurch, um uns ein vollkommener Heiland zu werden. Aber Er musste auch wieder auferstehen als ein Fürst des Lebens, mit unserem Fleisch und Blut gen Himmel fahren und auf den Stuhl der Majestät erhoben werden, auf dass Er uns den Geist senden und sich durch Ihn ein williges Volk auf Erden bereiten könnte. Und erst dann, als Er das Brüllen der Tiefe vernommen, aus den Bächen Belials getrunken, sich in den Abgrund eines verfluchten Todes hinabgestürzt, des Grabes Siegel gesprengt, die Wolken durchbrochen und in unserer Menschheit den Stuhl der Majestät eingenommen hatte, - erst dann war Er uns völlig gemacht "zur Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung"; erst dann stand Er vor Gott und der Welt als ein vollkommener Heiland und Hoherpriester Seines Sünderheeres da; - und da ist Er vollendet.
So ward denn erfüllt Gottes ewiger Rat, Den Grund Gott selbst legte zur Freiheit und Gnad'; So wohl hat's der Seligkeitsherzog bestellt, Die Schuld ward bezahlet, erlöst ward die Welt, So frei von der Sünde, wie Adam einst war, Und glücklicher noch, denn der Mittler hat gar Die ew'ge Gerechtigkeit für uns bereit't, Komm, komm, armer Sünder, und sei nun erfreut.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Uns zur Herrlichkeit zu führen
Als gläubige Christen (und ich nehme an, dass du auch ein solcher bist) wissen wir, wie unser Leben verändert wurde, wie wir neu geboren wurden und wie wir durch den Glauben an Jesus Christus und seinen Sühnetod gewiss sind, ewiges Leben zu haben. Aber dort, wo man diese frohe Botschaft der Rettung durch den Glauben nicht kennt, ist Religion etwas Belastendes, etwas, das Menschen in Fesseln steckt. Wenn man Christenheit nur als religiöse Einrichtung versteht, dann sieht man sie nur als Rechtssystem einer Religion - und die Hoffnung auf ewiges Leben verkommt zu einer Illusion.
Ich betone deswegen die Wirklichkeit und die Gewissheit, damit du es verkraftest, wenn ich hinzufüge, dass dich Gott in deinem täglichen Leben als Christ ganz und gar für den Himmel zurüsten möchte. Viele von uns leben schon seit langem in Gottes Reich. Vergessen wir doch nicht, dass Gott in unserem Leben Tag für Tag, Jahr um Jahr etwas Besonderes wirken möchte! Warum Er das will? Sein eines großes Ziel ist es, viele Söhne - und Töchter! - zur Herrlichkeit zu führen.