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Predigten zu Hebräer 1,3
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
Jesus Christus ist beides: Gottes Offenbarung und Gott Selbst.
"Er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist"
So wie die Strahlen der Sonne der Erde Licht, Wärme, Leben und Wachstum geben, so ist Jesus Christus das herrliche Licht Gottes, das in die Herzen der Menschen scheint. Als "Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes" sehen wir in Christus Gott selbst. Niemand kann Gott in Seiner vollen Herrlichkeit sehen und niemand wird es je können. Die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit, die uns erreicht, erscheint uns in der Person Jesu Christi.
So wie die Sonne nie ohne ihren Glanz war und auch nie von ihm getrennt werden kann, so war Gott nie ohne die Herrlichkeit Christi und man kann Ihn auch nicht von ihr trennen. Nie war Gott ohne Ihn und nie war Er ohne Gott und nie und auf keine Weise kann Er von Gott getrennt werden. Doch der Glanz der Sonne ist nicht die Sonne und so ist auch in diesem Sinne die Herrlichkeit Christi in seinem Menschsein nicht genau dasselbe wie Gott. Er ist voll und ganz Gott und doch eine unterschiedliche Person in der Dreieinen Gottheit.
Der Herr selbst sagt: "Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Joh. 8,12). Als die Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes kann Christus dies Licht in dein und mein Leben übertragen, damit auch wir die Herrlichkeit Gottes in einer dunklen Welt ausstrahlen.
Indem der Schreiber vom "Abdruck seines Wesens" spricht, um Seine Beziehung zu Gottes Wesen zu verdeutlichen, benutzt er einen Ausdruck, den man gewöhnlich mit dem Aufdruck auf ein Siegel oder eine Briefmarke verbindet. Jesus Christus drückte in Raum und Zeit auf alles, was Er war, sagte und tat, das Siegel vollkommener Gottesebenbildlichkeit.
Wie wunderbar ist die Erkenntnis, dass Jesus Christus, der sowohl der völlige Ausdruck Gottes war und genauso Gott vollkommen unter uns Menschen offenbarte, in unser Leben kommen kann, um uns Licht zur Erkenntnis Gottes zu geben. Sein Licht ist die Quelle geistlichen Lebens. Und Sein Licht gibt uns Ziel, Sinn, Freudigkeit, Frieden, Glück und Gemeinschaft, einfach alles- und das für alle Ewigkeit.
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
Jesus Christus ist beides: Gottes Offenbarung und Gott Selbst.
"Er [Christus], der ...alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt"
Christus hält durch die Kraft Seiner Allmacht die ganze Schöpfung aufrecht.
Wir gründen unser ganzes Leben auf der Konstanz der Naturgesetze. Wenn etwa ein Erdbeben die normalen Bedingungen und Handlungsabläufe ein wenig unterbricht, so hat das verheerende Folgen. Könntest du dir vorstellen, wenn Jesus Christus Seine bewahrende Macht über die Gesetze des Universums aufgeben würde; denn "alles besteht durch ihn" (Kol. 1,17)? Wir könnten nicht weiter existieren; unsere Atome würden durch die MilchStrassen zerstieben.
Wenn Er die Gesetze der Schwerkraft auch nur für einen Augenblick außetzte, hätten wir keinerlei Haltepunkt mehr. Wenn die Naturgesetze auch nur ein wenig variierten, wäre unser Leben zu Ende. Unsere Nahrung könnte in Gift verwandelt sein; wir flögen vielleicht in den Weltraum hinaus oder wären den überflutenden Wellen der Weltmeere preisgegeben. Ungezählte Schreckensdinge könnten geschehen.
Aber das Universum hat Bestand, weil Jesus Christus es erhält und alle seine Bewegungen und Interaktionen steuert. Er verbürgt den Zusammenhalt. Er ist nicht der deistische "große Uhrmacher", der einst die Welt "aufgezogen" und dann dem Zufall überlassen hat. Der Grund, weshalb das Universum ein Kosmos und kein Chaos ist - ein geordnetes und berechenbares System und kein zufälliges, unvorhersehbares Durcheinander -, ist die erhaltende Macht Jesu Christi. Das ganze Universum liegt in den Händen Jesu. Seine unerforschliche Weisheit und Seine unerschöpfliche Kraft zeigen sich in Seinem Weltenregiment. Und Er erhält alles "durch das Wort seiner Macht". Der Schlüssel zur Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1 liegt in zwei Worten: "Gott sprach". Gott sprach und es geschah.
Wenn ich über Christi Kraft, das Universum zu erhalten, nachdenke, werden meine Gedanken auf die wunderbare Verheißung in Philipper 1,6 gelenkt: "Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi." Wenn Christus ein Werk in deinem Herzen beginnt, lässt er es nicht dabei. Er wird es beständig bewahren, bis zu dem Tag, an dem Er dich in die sichtbare Gegenwart Gottes stellen wird. Ein Leben, wie auch ein Universum, das nicht von Christus bewahrt wird, ist chaotisch.
"... er hat gemacht die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst ..."
Von wievielen Gesichtspunkten aus man diesem Gedanken sich naht, es bleibt doch wie bei einer Hochalpe - etwas Schweres übrig, eine anstrengende, bemühende Steigung. Man muss mit dem gläubigen Herzen die Wirklichkeit der Gottesgeheimnisse erleben und kann sie als eine befreiende Kraft erfassen, aber verstandesmässig lässt sich das Wunder der Versöhnung nicht fassen. Ohne Anstrengung, ohne Herzklopfen und Atemmangel kommt man nicht zur Höhe des Berges. So haben wir etwas durchzumachen, etwas dranzuwenden, bis der Glaube sein Ziel erreicht und die Gnade uns rechtfertigt. Jesus hat auch sein Ziel nicht spielend erreicht, sondern sterbend, unter Hingabe seiner ganzen Persönlichkeit, unter Einsetzen seiner reinen Seele. Sollten wir um des seligen Erfolges willen nicht auch etwas drangeben können? Vorurteile, Sündenliebe, Trägheit und Unentschlossenheit - das muss weg, wenn wir die Reinigung, die Befreiung von der Sünde erfahrungsgemäss unser eigen nennen wollen. Die Sache ist umsonst; nur der Weg dahin kostet uns etwas. Wer da sich nicht Gewalt antun mag, der bleibe im Tal, wo die Dünste der Sünde den Blick hemmen und wo man unter dem Druck der Schuld bleibt.Nein, zieh uns, Herr Jesus! Treib uns auf aus der Schlaffheit und Selbstverliebtheit, die sich vor dem Gericht deines Reinigungswerkes scheut. Wir haben die Reinheit nötig. Hilf uns zum lebendigen Glauben und Nehmen deiner Gnade. Amen.
Zitate von Jakob Kroeker anzeigen
"Welcher, da er ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und alles trägt mit dem Wort seiner Kraft, nachdem Er durch sich selbst vollbracht hat die Reinigung unserer Sünden, hat Er sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe."
Jedes einzelne Reden Gottes durch die Propheten wies prophetisch über das Gegenwärtige hinaus und zwar hin auf den Kommenden und auf das Zukünftige. Daher betont der Schreiber des Hebräerbriefes so ungemein klar: was einst nur bruchstückartig, durch Zeiten unterbrochen, durch die Menschlichkeit der einzelnen Propheten getrübt war, es wird alles übertroffen durch den Sohn. Daher: "am Ende der Tage hat Er zu uns geredet durch den Sohn."
Dieser Sohn ist ihm der Abglanz seines Vaters. Er ist ihm das Fleisch gewordene Wort des Vaters. In diesem Sohn spricht nicht mehr ein ungetrübtes Evangelium, eine durch menschliche Schwachheit unterbrochene Gotteskraft. In diesem Sohn spricht Gott in der ganzen Fülle seines Erbarmens, seiner Majestät und seiner Erlösung. Denn durch den Sohn ist nicht ein einziger Strahl von der Majestät des Vaters gebrochen worden. Durch den Sohn ging keine Kraftmitteilung des Vaters zu unserem Heil verloren. Durch den Sohn ist die ganze Fülle Seiner Barmherzigkeit offenbar geworden, sodass eines Tages selbst das Kreuz die verkörpertste, die allergrößte Sprache der Barmherzigkeit Gottes wurde.
Darum betont im Blick auf die Gottesoffenbarung in der Vergangenheit der Hebräerbrief so stark die Offenbarung des Vaters durch den Sohn. Diesen Sohn dolmetscht er als den Abglanz Seiner Herrlichkeit, der Doxa Gottes. Der Herrlichkeitsbegriff der Schrift deckt sich eigentlich nicht ganz mit dem, was wir mit dem Begriff verbinden. Der Herrlichkeitsbegriff sowohl im Alten als auch im Neuen Testament ist immer wieder die Zusammenfassung der ganzen Gottesfülle, wie sie sich im Laufe der Zeitalter und vor allen Dingen in der Person unseres Heilandes Jesu Christi hat offenbaren können. Der Verfasser nennt Christus hier den Abglanz Seiner Herrlichkeit und den Charakter Seines Wesens. Gewiss, Jesus war der Sohn und Jesus bleibt der Sohn dem Vater gegenüber. Und doch wagte Er in den Tagen seiner Knechtsgestalt zu sagen: "Philippus, wer mich sieht, der sieht den Vater!" Der Gottesbegriff, der Begriff der Barmherzigkeit, der Heiligung, des ewigen Erbarmens: alles ist in der Person Jesu Christi nicht Begriff, nicht Vorstellung, Idee geblieben, sondern Persönlichkeit, Wirklichkeit geworden. Daher ist er der Charakter seines Wesens. Im Sohn sehen wir den Vater in der ganzen Grösse seiner Majestät, seiner Barmherzigkeit und seiner Gegenwart. Erst im Sohn sehen wir den Vater, wie Er sich auch uns offenbaren will.
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Weil Jesus Christus der Schöpfer aller Kreaturen ist, weil alle Kreatur aus seinem Willen ihr Dasein erhielt, weil jede Kreatur ein Gedanke seiner Gottesweisheit, eine Geburt seines Willens ist, weil die ganze Schöpfung wesentlich in ihm lag, ehe er sie ins Dasein rief: So konnte auch er allein für die gefallene Schöpfung einstehen, so konnte an ihm das hinausgeführt werden, was an der gefallenen Schöpfung sollte hinausgeführt werden; er konnte die Schuld und Strafe der Menschheit an sich erdulden; er konnte unser wesentlicher Bürge, unser wesentlicher Repräsentant, unser Lamm werden, das unsere Sünden büßte; denn er ist unser Schöpfer, und durch seine Menschwerdung unser Bruder und Blutsfreund. Ein Engel hätte das nicht gekonnt, denn was haben wir für Teil an ihm? Und ein Mensch hätte es auch nicht gekonnt, denn es kann kein Bruder den andern erlösen. Aber Jesus Christus konnte es, denn die Menschheit liegt in ihm; er ist ihr Schöpfer und auch ihr Bruder. Was er gelebt hat, das ist gerade, wie wenn es die Menschheit und ein jeder insbesondere gelebt hätte; was er getan hat, das gilt gerade, wie wenn es die Menschheit getan hätte; was er gelitten hat, das gilt gerade, wie wenn es die Menschheit gelitten hätte; seine Kämpfe, seine Arbeit, seine Geduld, seine Wunden, seine Beulen, sein Tod, alles gilt für die Menschheit; denn der Schöpfer ist für die gefallene Schöpfung eingetreten. »So halten wir nun« - sagt der Apostel - »daß, so einer gestorben ist, so sind sie alle gestorben«; sein Tod ist der Tod aller. So müssen wir den Lauf des Heilands ansehen; es ist alles, was er tat und litt, verdienstlich für uns. Herr Jesu!
Laß uns in deiner Liebe und Kenntnis nehmen zu. Daß wir im Glauben bleiben und dienen im Geist so, daß wir hie mögen schmecken die Süßigkeit im Herzen und dürsten stets nach dir. Amen!
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Ist ein Mensch Christi Bruder worden nach dem Geiste, so liegt für ihn ein erstaunlicher Trost darin, daß Christus ein Herr ist der ganzen Natur. Denn wovor sollte einem solchen Menschen dann noch grauen? Was können ihm Men- sehen schaden? Auch ihre Kraft hält sein Herr in der Hand, warum sollte er sich fürchten, so die Gründe der Erde bebten, so sich die Kräfte des Himmels bewegten, so alles Sichtbare verschwände? Christus, der ihn liebet, ist ja der Herr, und Christus ist gestern und heute und derselbe in alle Ewigkeit. O großer Trost, daß Christus der Herr ist! Dieser Trost hat schon manchen von der Verzweiflung errettet, hat schon manches Schifflein, das mitten im Sturme sich befand, über das die Wogen der Trübsal gingen, errettet und zum sichern Ruheort gebracht. Wenn dich Mangel und Armut darniederdrücken und du weißt nicht, wovon du leben sollest, siehe Christus ist der Herr der Natur, ein reicher, ein überaus reicher Herr; er errettet die Seinigen herrlich. Wenn du oder die Deinigen krank sind und kein menschlicher Arzt mehr helfen kann, siehe Christus ist der Herr auch über die Krankheiten; er kann heilen, wenn er will; er kann alle Krankheiten heilen und kann vom Tode erretten, wenn es seinen weisen Liebesabsichten gemäß ist. Man kommt oft in große innere und äußere Nöte, in wahre Lebensstürme hinein, wo alle Hilfe verloren zu sein scheint, aber der Hüter Israels schläft und schlummert nicht; wenn es nur bei uns heißt:
Der Grund, auf den ich gründe, ist Christus und sein Blut, das machet, daß ich finde das ewig wahre Gut. Wer auf ihn hofft und ihm vertraut, der wird nimmermehr zuschanden:
Denn wer auf diesen Felsen baut, ob ihm gleich geht zu Händen viel Unfalls hin, hab ich doch nie den Menschen sehen fallen, der sich verläßt auf Gottes Trost: Er hilft sein Gläubigen allen.
Ein blendend helles Licht strahlt vom Hebräerbrief aus, in dem der Heilige Geist die Person des Christus verherrlicht, der das Alte Testament erfüllt und größer ist als alle heiligen Persönlichkeiten des Alten Bundes. Er ist der Sohn, der Erbe aller Dinge, hochgelobter Gott in Ewigkeit. Diese Offenbarung wird eingeleitet mit einer Darstellung ihres herrlichen Fundaments: nachdem der Sohn durch sich selbst die Reinigung von unseren Sünden vollbracht hat, hat Er sich zur Rechten Gottes gesetzt, um Seinen Priesterdienst zu unseren Gunsten auszuüben. Unsere Rettung, unsere Hoffnung, unser alles ist in Ihm selbst! Unsere Sicherheit, unser Friede, der Ursprung unserer Freude und unseres gegenwärtigen Lebens liegt in Seinem völlig genügenden, ganz vollendeten Werk. Sein sühnendes Blut genügt den Forderungen der göttlichen Gerechtigkeit im Hinblick auf unsere Sünden; durch das Zeugnis Gottes über Seinen Sohn und dessen Werk können wir schon jetzt Gewißheit darüber haben. Er hat alles ohne unser Zutun, ohne unsere Bemühungen vollbracht. Er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens.
Jetzt sitzt der Herr zur Rechten der göttlichen Majestät, ein Beweis, daß der Vater Seinen Opfertod angenommen hat. Alle, die ihre nichtigen Bemühungen aufgeben, ihre eigenen eingebildeten Verdienste verwerfen und sich auf Jesus Christus allein verlassen, nimmt Gott an und macht sie zu Seinen Kindern. Unser Herr tritt als Hoherpriester in der himmlischen Herrlichkeit für die Seinen ein, um sie zu befreien, zu reinigen und zu heiligen für Seine Wiederkunft.
Darauf kommt alles an im Leben eines Kämpfers. Alles ist von Christus, in Christus und für Christus! Er will uns zu Seinen Erben machen, unser Retter, Herr und Priester sein, der völlig genügt und immer gegenwärtig ist. Die Werke des Glaubens und des Kampfes, zu denen Er uns beruft und die wir für Ihn zu vollbringen haben, hängen von Seinem Priesterdienst zur Rechten der göttlichen Majestät ab. Er bewahrt uns in Seinem Namen. Er leitet und stärkt uns in unserem Zeugendienst. Sein Name ist unser höchstes Gut. Aber wir haben die Verantwortung, allen Rivalen, Gegnern und Gefahren zum Trotz das Zeugnis aufrechtzuerhalten, das hier auf Erden mit diesem Namen zusammenhängt.