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Predigten zu Hebräer 11,9
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Durch den Glauben ging Abraham aus seinem Land."
Drei schwere Aufgaben hat Abraham im Glauben bewältigt. Im Glauben vollzog er eine schwere Trennung. Das freiwillige Sich-losreißen von der Heimat war keine Kleinigkeit. Abraham zerriss Bande, die riesenstark waren. Bei uns Menschen gibt es oft Trennungen, wo wir meinen, unzertrennlich verbunden zu sein. Wie schwer war dem Erzvater Jakob das Wörtlein Trennung, als er seinen Jüngsten, den Benjamin, nach Ägypten ziehen lassen musste. Wie herzbrechend weinten die Christen in Cäsarea (Apg. 21, 13), als Paulus für immer Abschied von ihnen nahm. Nur der Glaube gibt Kraft zu Trennungen. - Der Glaube befähigt auch zu Entbehrungen. In Chaldäa war Abraham ein reicher Nomadenfürst gewesen. Der Glaube führte ihn so, dass er als Fremdling im verheißenen Lande weilen und ein Wanderleben in Zelten führen musste. Da gab es Entbehrungen mancherlei Art auszukosten. Fragt einen Paulus, fragt die Missionare nach ihren Entbehrungen in unwirtlichen, eiskalten oder glühendheißen Ländern, was sie gelitten und entbehrt haben. Sie werden bestätigen, dass nur der Glaube Kraft darreicht, auf dieses und jenes zu verzichten. - Auch zum Warten hilft der Glaube. Liest man die Geschichte Abrahams, so fällt einem auf, wie lange dieser Erzvater nichts zu sehen bekam von der Verwirklichung der Verheißungen. Er sollte zum großen Volk werden und seine Nachkommen so zahlreich, wie der Sand am Meer. Und dabei hatte er lange Jahre keinen Sohn. Er sollte das ganze Land Kanaan zum Erbteil empfangen, und nicht einen Fußbreit Landes erhielt er zu eigen. Ja, Gott zeigte ihm von ferne die Stadt, "die einen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist" (V. 10). Und Abraham, der Vater der Gläubigen, wartete geduldig auf die Zeit, wo der Glaube zum Schauen wird. Lasst uns als seine Kinder in den Spuren seines Glaubens wandeln.
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
Auf den Himmel zu blicken ist die beste Art, mit den irdischen Schwierigkeiten fertig zu werden.
"Durch Glauben siedelte er sich im Land der Verheißung an wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist"
Gottes Berufung zu folgen ist nicht immer einfach. Er erwartet ausdrücklich, dass wir Ihm vertrauen; aber Er holt sich bei uns keine Ratschläge über Seine Entscheidungen, die sich oftmals dramatisch auswirken können. Er offenbart uns nicht zu aller Zeit Seine Pläne mit uns. Er hält die Feinde nicht immer von uns fern. Er prüft unseren Glauben, damit er ausdauernder und reifer wird; aber diese Prüfungen sind oft schmerzhaft. Er gibt uns auch Verheißungen, deren Erfüllung wir in diesem Leben nicht gewahr werden.
Wenn die Nachfolge für dich eine Herausforderung ist, so denke an Abraham, der keine Bibel hatte, keinen Seelsorger, keine Gottesdienste, keine geistlichen Betrachtungen und keinen Christen, der ihn ermutigen oder ermahnen konnte. Was er aber hatte, war die Verheißung eines Volkes, eines Landes und des Gesegnetseins (1. Mo. 12,1-3). Das reichte ihm.
Abraham hat sich nie in dem Land der Verheißung niedergelassen, auch sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob nicht. Sie waren Fremde und lebten als Nomaden. Abraham hat nie Häuser oder Städte gebaut. Die einzige Art seiner Landnahme war die des Glaubens, doch wartete er geduldig auf die Erfüllung der göttlichen Verheißungen.
So wichtig ihm das irdische Land war, so konnte er doch abwarten, weil sein Blick auf seine himmlische Heimat gerichtet war, auf "die Stadt, ... deren Baumeister und Schöpfer Gott war" (Vers 10). Ihm war über jeden Zweifel klar, dass er diese Stadt einmal erben würde, einerlei, ob er die Einnahme des irdischen Erbes erleben würde oder nicht.
Genauso gibt die himmlische Gesinnung dir die Geduld, dein Werk für den Herrn auch dann fortzusetzen, wenn die Dinge mühsam werden. Nach meiner Kenntnis ist es das beste Mittel gegen Mutlosigkeit und geistlichen Fatalismus. Darum sagt Paulus auch: "Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist" (Kol. 3,2). Wenn dein Herz auf den Himmel gerichtet ist, kannst du alles aushalten, was hier auf Erden geschieht.