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Predigten zu Hebräer 11,18
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Abraham gab dahin den Eingeborenen und dachte: Gott kann auch wohl von den Toten erwecken."
Noch ein Gegensatz im Leben Abrahams: Er vermochte loszulassen, wo die Welt festhält und festzuhalten, wo die Welt fahren lässt. Er hat losgelassen, als er Lot das schönste Weideland überließ - um des Friedens willen. Er hat losgelassen da, wo die Welt es für ganz unmöglich gehalten hätte - er gab dahin den eingeborenen Sohn! Wie schwer mag es ihm geworden sein, Schritt für Schritt den Morijahberg hinaufzuwandern, um da Isaak mit eigener Hand zu opfern. Die Preisgabe aller seiner Herden und seiner eigenen Gesundheit wäre ihm ein kleineres Opfer gewesen als dieses. Jedoch der Glaube gab ihm Kraft dazu. - Derselbe Glaube aber, der ihn befähigte, loszulassen, machte ihn auch stark im Festhalten. Ohne ein Wort des Widerspruchs gab Abraham äußere Vorteile preis. Mit vorbildlicher Zähigkeit aber hielt Abraham fest an den Verheißungen Gottes. Gott hatte ihm verheißen: "In Isaak soll dir dein Same genannt werden." Isaak soll Träger der Verheißung werden. An diesem Wort hielt Abraham sich klammerfest. Das war ein Versprechen Gottes! Nie würde Gott das brechen! Den Eingeborenen, den Segensträger, konnte Gott ihm abfordern. Aber "aufs allergewisseste" wusste Abraham: "Was Gott verheißen hat, das kann er auch tun. Die Verheißung Gottes muss erfüllt werden." Und wenn er, der Vater Abraham, jetzt seinen Sohn opfert, dann muss Gott ihn wieder lebendig machen. Er kann ja sonst seine Verheißung nicht erfüllen. "Er dachte, Gott kann auch wohl von den Toten erwecken.'' - Hier haben wir des rechten Glaubens Art und Kennzeichen. Er macht es umgekehrt wie die Welt. Diese hält fest, wo es sich um äußere Vorteile und lieben Besitz handelt. Sie lässt aber Gottes Verheißungen gern fahren. - Mit welcher Art wollen wir es halten?