Predigten zu Hebräer 10,9

Gottes höchster Wille

Wir wollen auf drei einfache Dinge achten, die das Wort Gottes von denen verlangt, die Gottes höchsten Willen erkennen. Das Erste ist: Sei bereit, jede Sünde abzulegen, die dir bewusst ist!

Das Zweite lautet: Trenne dich von allem, was dich fasziniert an der Welt, am Fleisch und am Teufel! Und als Letztes gilt: Vertraue dich deinem Gott und Heiland im Glauben an!

Gott hat noch nie einen ehrlichen, aufrichtigen Menschen von sich gestoßen, der den ewigen Wert der Versöhnung und des Friedens erfahren wollte, die durch den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus verheißen sind.

Der einzige Mensch, der niemals gereinigt und gerettet wird, ist der, der darauf besteht, er oder sie brauchte kein Heil. Ein Mensch, der im Glauben zu Gott kommt und bekennt: »Ich bin unrein; ich bin krank vor Sünde; ich bin blind«, wird Gnade und Gerechtigkeit und Leben bekommen. Unser Herr Jesus Christus rettet und reinigt. Er ist der Reiniger, der Heiler. Er gibt uns neues Sehvermögen und neues Leben. Er allein ist der Weg, die Wahrheit und das Leben!

Er hebet das erste auf, dass Er das andere einsetze

Die Bedeutung dieser Worte ist klar. Im alten Bunde wurde besonderer Wert gelegt auf die äußeren, gottesdienstlichen Ordnungen; aber im neuen Bunde gilt statt der Brandopfer und Sündopfer, zuvörderst die vollkommene Hingabe unsers HErrn an den Willen seines Vaters, und dann unsere Hingabe an Ihn.

Es ist bedeutsam, dass wir, durch das Opfer Jesu am Kreuze (nach Vers 10), ein für allemal geheiligt, d em Herrn abgesondert werden. Offenbar liegt da der Gedanke zu Grunde, dass wir im Tod Jesu mit inbegriffen sind, – so dass seine Gemeinde, deren Stellvertreter Er in jener höchsten Liebestat war, nun auf immer als der Welt und Sünde gestorben gilt. Später lesen wir aber (Vers 14), Er habe in Ewigkeit vollendet, die geheiligt sind. Dieses deutet ohne Zweifel darauf hin, dass was nach dem Ratschluss Gottes für uns vollbracht ward, da Jesus starb, auch in uns vollendet werden muss, durch die Wirkung des heiligen Geistes. So oft also unser Wille sich mit dem Willen Gottes vereinigt, kommen wir einen Schritt weiter, dem herrlichen Ziele entgegen, zu dem Jesus uns durch seinen Tod am Kreuze berufen hat.

Bedarfst du hierzu angespornt zu werden, so erinnere dich daran, dass Jesus verheißen hat, wer den Willen Gottes tun würde, sollte zu den Gliedern seiner heiligen Familie gezählt werden (Matth. 12,46 – 50). Gehörst du dieser Familie an? Es mag sein; aber vielleicht bist du noch im äußeren Kreis, denn die Stellung zu dem Mittelpunkt, Christus, ist nicht bei allen dieselbe; die einen stehen Ihm näher, die anderen ferner. O, siehe zu, dass du nicht nur in dem heiligen Kreise des Willens Gottes dich bewegst, sondern dass du dem goldenen Mittelpunkt, wo Jesus ist, ganz nahe kommest.