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Predigten zu Galater 5,14
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Zerbrochenes, zersplittertes Wesen hat nicht Gottes Art an sich. Er ist Einer und hat auch unser inwendiges Leben in eine starke Einheit zusammengebunden, die der Zerstückelung in eine Menge von Anliegen widerstrebt. Darum bewährt das göttliche Gesetz seine göttliche Art dadurch, dass es durch ein einziges Gebot zu uns spricht, weil alles, was Gott von mir begehrt, aus einer einzigen Wurzel kommt. Diese Wurzel für jede richtige Tat ist die Liebe. Das Gesetz stellt jede Bosheit, durch die ich die anderen schädige und verderbe, unter sein verdammendes Urteil. Wo aber die Liebe ist, entstehen nicht Bosheiten; sie schädigt nicht, sondern hilft. Das Gesetz verbindet uns zur Gemeinschaft durch das Recht. Wenn ich aber in der Liebe handele, wird alles, was die Gerechtigkeit verlangt, von mir getan. Denn die Liebe zerreißt die Gemeinschaft nicht, aus der das Recht der anderen entsteht, sondern erhält sie und stellt sie auch da her, wo sie noch nicht ist oder zerbrochen worden ist. Auch das, was das Gesetz uns als unseren Gottesdienst vorschreibt, hat darin sein Ziel, dass wir einander lieben wie uns selbst und zwischen uns keine bösen Unterschiede aufrichten, weil wir Gottes Gabe nicht nur für uns selber suchen und empfangen können. Gott umfasst uns alle mit derselben Gnade und gibt einem jeden seine Gaben dazu, damit er mit ihnen den anderen diene. Tun wir dies, so ist das Gesetz erfüllt.
Du, Herr, unser Gott, gabst mir meinen Platz unter den Meinen, gabst mir meine Stelle in unserem Volk und gabst mir Heimatrecht in unserer Kirche. Du gabst mir dadurch Nächste, denen ich nahe sein darf. Nun gib mir zur Pflicht auch den Willen, zum Beruf die Kraft, zur Arbeit die Liebe, ohne die sie ein totes Werk und leere Mühsal bleibt. Bei Dir klopfe ich an; fülle meine leeren Hände. Amen.