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Predigten zu Galater 4,4
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
DAS PERFEKTE TIMING CHRISTI
Das erste Weihnachten war genau zum richtigen Zeitpunkt. Galater 4,4-5 berichtet: „Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz, damit er die loskaufte, die unter Gesetz waren, damit wir die Sohnschaft empfingen.“ Was bedeutet „die Fülle der Zeit“? Gottes souveräne Wahl des richtigen Zeitpunkts. Er arrangierte die Ereignisse dieser Welt so, dass alles für das Kommen des Christus und den darauf folgenden Dienst der Apostel vorbereitet war. Wenn wir die frühe Gemeinde betrachten, so stellen wir mit Erstaunen fest, wie schnell sich das Evangelium im ersten Jahrhundert ausbreitete. Die souveräne Hand Gottes ist darin klar erkennbar. Es hätte keinen günstigeren Zeitpunkt für das Kommen Christi geben können.
Zitate von Watchman Nee anzeigen
"Als die Erfüllung der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, von einem Weibe geboren."
Als Jesus geboren wurde, war Israel ein unterjochtes Volk. Die Grösse des Königreiches lebte nur noch in der Erinnerung, und das Volk Gottes zahlte dem römischen Kaiser Tribut. Auf dem Kaiserthron sass Augustus, und Rom beherrschte die Welt. Und trotzdem war die Zeit, als Jesus geboren wurde, "erfüllt" . Es war alles bereitet. Die Botschaft von Christus, dem Erlöser, sollte zu allen Menschen dringen und nicht auf eine winzige Nation beschränkt bleiben. Deshalb ließ Gott zu, dass Rom die ganze Welt eroberte, und Jesus wurde im römischen Reich von Römern gekreuzigt.Die römischen Verbindungen waren ausgezeichnet, auf dem Lande wie auch auf dem Meere. Juden konnten zu Pfingsten nach Jerusalem kommen, die Botschaft hören und sie mit nach Hause tragen, ohne feindliche Ländergrenzen überschreiten zu müssen. Weil Rom die Herrschaft besass, konnten die Apostel ungehindert von einer Stadt zur anderen reisen und den Menschen überall von dem Erlöser sagen. Wie neutral und fair die weltlichen Behörden sich dabei verhielten, ersehen wir aus der Apostelgeschichte. In der Schrift wird Rom mit einem wilden Tier verglichen, aber Gott, der die Rachen von Löwen verschließt, hatte das Tier gezähmt und zu seinem Werkzeug gemacht. Er schließt zu, und kein Mensch kann öffnen; er macht auf, und kein Mensch kann zuschließen.
"Da die Zeit erfüllet ward, sandte Gott Seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan."
Beachte hier den hohen, ewigen Grund unserer Freiheit vom Gesetz! Gott sandte Seinen Sohn unter das Gesetz, "auf dass Er die, so unter dem Gesetz waren, erlöste." Darum preise Ihn ewiglich! Dieser trostreiche Inhalt unseres heutigen Spruches tritt so deutlich hervor, dass ein jeder ihn sehen muss.
Der Apostel hat mit vielem Nachdenken und tiefem Geist seine Worte verfasst, so dass sie eine genaue Beachtung erfordern. Zuerst sagt er: "Da die Zeit erfüllet ward", nämlich "die Zeit, die vom Vater bestimmt war", in der die Vormundschaft des alten Testamentes ihr Ende und alle Weissagungen und Vorbilder in Erfüllung gehen sollten. Diese Worte richten unsere Augen also auf die lange, goldene Kette der göttlichen Verheißungen, der Vorbilder und Schilderungen des ganzen Alten Testamentes von der ersten Verheißung an, die am Tage des Sündenfalls gegeben wurde, nämlich "dem Weibessamen, der der Schlange den Kopf zertreten sollte". Sie richten unsere Augen auf alle jene göttlichen Weissagungen und Vorbilder in dem weitläufigen levitischen Gottesdienst, wo so viele tausende von Opfertieren und von Opferpriestern den großen Hohenpriester und das große Versöhnungsopfer vorbildeten. Wahrlich, ein unendlich starkes, ein tausendfaches Zeugnis von Gott, demgegenüber all unsere Gedanken, Meinungen, Gefühle und Widersprüche erbleichen und sich in nichts auflösen müssen. Wir verschwinden gänzlich gegenüber einem langen Zeitalter voll tausendfacher Vorbilder und Verheißungen von Gott.
Und was sagen uns nun alle jene Verheißungen und alle jene blutigen Opfertiere in dem vorbildenden Gottesdienst? Hebr. 10 lesen wir: "Das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst, und kann nicht, die da opfern, vollkommen machen - denn es ist unmöglich, durch Ochsen- und Bocksblut Sünden wegzunehmen. Darum, da Er (Christus) in die Welt kommt, spricht Er (zum Vater): Opfer und Gaben hast du nicht gewollt, den Leib aber hast Du Mir zubereitet. Siehe, Ich komme (im Buch steht von Mir geschrieben), dass Ich tue, Gott, Deinen Willen." So redet der Sohn Gottes, als Er in die Welt kommt: "Im Buch steht von Mir geschrieben. Das ganze Alte Testament handelt von Mir, dass Ich tue, Gott, Deinen Willen. Es waren nicht die Opfertiere, die Du, Vater, haben wolltest, nein, den Leib hast Du Mir zubereitet - es war Mein Leib, den sie alle vorbildeten; es ist Mein Leib, der das Opfer werden sollte, das Du, Gott, haben wolltest." - Gott, öffne uns die Herzen für einen solchen unaussprechlich herrlichen Text! Denn hier sehen wir den Grund unserer Freiheit vom Gesetz. Hier sehen wir die Erklärung der Worte: "Christus ist des Gesetzes Ende und das Lamm Gottes". Gott, öffne unsere Sinne und Herzen! - Von Seinem achten Tag an, an dem Er nach dem Gesetz beschnitten wurde, war Sein ganzes Leben nur Gesetzeserfüllung für uns.
Das Gesetz fordert so billig und so unausgesetzt, dass wir Gott lieben sollen von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt, von allen unseren Kräften, und unseren Nächsten wie uns selbst; aber keiner von uns erfüllte das. Da kam Christus und tat es für uns: Er liebte Gott von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Es war Seine Speise, den Willen Seines Vaters zu tun; und Er liebte Seinen Nächsten wie sich selbst. Er ließ Sein Leben für die Brüder, ja, für Seine Feinde. Und der Apostel sagt ausdrücklich, dass dies alles für uns geschah, ja, es geschah, um die, so unter dem Gesetz waren, zu erlösen. Bedenkst du dies tief, dann wirst du zu deiner großen, seligen Verwunderung finden, dass wir nie das Gesetz zu halten brauchen, um dadurch die Gnade Gottes und die Seligkeit zu erlangen, sondern dass diese Sache aus der großen Barmherzigkeit Gottes auf einen anderen, auf unseren Mittler und Gesetzeserfüller gelegt worden ist. Denn "Also hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab." Der Sündenfall war so grundzerstörend für all unsere Kräfte, dass in uns nicht das geringste gefunden wurde, was nicht vergiftet, nicht von Sünde und Bosheit erfüllt wäre, so dass nicht ein einziges Wesen des ganzen Menschengeschlechts das Gesetz des Herrn halten konnte. Alles, was in uns ist, streitet gegen dasselbe in all seinen Geboten, was auch diejenigen tief und bitter fühlen, die von der Heiligkeit Gottes berührt worden sind, so dass sie kämpfen und arbeiten, um das Gesetz zu erfüllen.
Da Gott nun wegen Seiner ewigen Wahrheit und Gerechtigkeit nicht einen Buchstaben noch Tüttel vom Gesetz erlassen konnte, weshalb alles Fleisch, wie wir täglich fühlen, unter einem ewigen Fluch lag, so fasste Er, getrieben von Seiner unwandelbar großen Barmherzigkeit und Liebe zu den Menschen, den gnadenreichen Ratschluss, Seinen eigenen Sohn zu senden, damit Er für uns das Gesetz erfüllte. Dies alles liegt in dem Spruch: "Da die Zeit erfüllt ward, sandte Gott Seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan, auf dass Er die, so unter dem Gesetz waren, erlöste." Und dies ist auch der Grund dafür, dass Gott nie auf uns blickt und uns nie nach Seinem Gesetz richtet, weil "nichts Verdammliches an denen ist, die in Christus sind", dass sie in Ihm vielmehr so "angenehm" sind vor Gott, als hätten sie nie eine einzige Sünde getan.
Lobe den Priester, den Höchsten, der selber gestorben, Der durch Sein Opfer die ewige Versöhnung erworben, Lobe Sein Blut. Es macht auf ewiglich gut, Was durch die Sünde verdorben.
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Übermorgen feiern wir das Geburtsfest unseres hochgelobten Erlösers. Es ist dieses Fest der Grund aller übrigen christlichen Feste; wenn wir diesen Tag nicht feiern dürften, so würden alle andern christlichen Feste ungefeiert bleiben; ja, was sage ich, wäre Christus nicht geboren, ich achte, die Welt würde nicht mehr sein; der rächende Eifer des Allmächtigen hätte sie schon lange in ihren Sünden verzehrt. Aber, Gott Lob! Der Herr ist geboren. Ehre sei Gott in der Höhe! Der Heiland ist geboren.
In unsern Gegenden paßt die Bedeutung dieses Festes und die Zeit, in der es gefeiert wird, recht gut zusammen. Wir haben gegenwärtig die kürzesten Tage, viel Nacht, wenig Tag. So sah es aus, als Christus auf Erden erschien; so sieht es noch jetzt allenthalben und in jedem Herzen aus, wo noch nichts von der Menschwerdung Gottes gehört und erfahren worden ist. Finsternis decket eben das Erdreich und Dunkel die Völker und die Herzen; es ist Winter im Herzen, bevor die Sonne der Gerechtigkeit darin aufgeht. Aber die Sonne des Lebens hat sich dem armen Menschengeschlechte zugewendet. Wie gegenwärtig die Sonne anfängt, sich der Erde wieder zu nähern, wenn man so sagen darf, denn der kürzeste Tag ist schon vorüber: So hat sich in Christo die Sonne der Geister der Welt zugewendet und genähert, die alles belebende, erleuchtende, erwärmende Sonne, ohne welche alles tot und erstarrt in Sünden ist und bleibt.
O was für eine Wohltat ist uns widerfahren in dem, daß der Sohn Gottes Mensch wurde! War uns dies Kindlein nicht geboren, wir wären allzumal verloren.
Welche Zeit wird lang genug sein, um die Größe dieser Wohltat, dieser ewig unaussprechlichen, dieser herablassendsten Barmherzigkeit Gottes hinlänglich zu erfassen und zu erwägen! Wo werden die Geister der vollendeten Gerechten Worte hernehmen, um Gott für sein in Christo offenbar gewordenes ewiges Erbarmen zu preisen? Auch wir sind zu diesem seligen Geschäfte berufen. Wir haben Ursache dazu, so gut als die, welche schon sein Angesicht schauen.
Fröhlich soll mein Herze springen dieser Zeit, da vor Freud alle Engel singen. Hört, hört, wie mit vollen Chören alle Luft laute ruft: Christus ist geboren! Er nimmt auf sich, was auf Erden wir getan, gibt sich dran, unser Lamm zu werden, unser Lamm, das für uns stürbet und bei Gott für den Tod Gnad und Fried erwirbet!
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Wie schrecklich ist ein Gefängnis! Gewiß — man „lebt" auch da. Man tut dies und das. Man wacht und schläft, ißt und trinkt. Und doch — man ist ausgeschlossen vom „Leben". Und der einzige Gesellschafter ist das anklagende Gewissen.
Und seht: Solch ein Gefängnis wurde die Welt nach dem Sündenfall. Gewiß — Adam lebte, arbeitete, aß, trank, wachte und schlief — aber er war ausgeschlossen vom „Leben". Denn das Leben ist der lebendige Gott. Und der hatte zwischen Adam und sich den „Cherub mit dem bloßen hauenden Schwert" gestellt. Nun war Adam seinen Gott los, er war gott-los, ja, gottlos! Eingeschlossen war Adam in das Gefüge und die Gesetze der Welt. Und sein treuester und beständigster Begleiter war das anklagende Gewissen.
So stand es nun um Adam, Und so steht es bis zur Stunde um alle Kinder Adams. Dabei ist es mit diesem Gefängnis wie mit allen Gefängnissen: Man kann sich nicht selbst befreien. Man kann Religion haben, Gottsucher sein, inneren Schwung und Idealismus haben — das alles tut die Kerkertür nicht auf. „ . . . sandte Gott seinen Sohn." Das ist eine unerhört große, frohe Botschaft. Und wer sie vernimmt und glaubt, der begreift es nicht, daß nicht alle Welt aufhorcht. „Gott sandte seinen Sohn!" Das heißt ja: Nun kommt Er zu uns! Die Kerkertüren gehen auf! Das anklagende Gewissen muß schweigen! „Das Leben ist erschienen!" Ich darf ins Paradies hineinspringen und zum heiligen Gott sagen: „Abba, lieber Vater!" Ich brauche nicht mehr Knecht der Welt zu sein. Ich darf Gottes Kind sein. „Wen der Sohn frei macht, der ist recht frei!" Amen.