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Predigten zu Galater 3,1
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Wie soll man ihn beschreiben? Soll man in den Himmel hinauffahren und Christum herabholen? Soll man seine unaussprechliche Macht und Majestät, soll man den unermeßlichen Umfang seines Königreichs und seiner Herrschaft, soll man seine Schöpfersmacht und Herrlichkeit, und wie er sitzet über Cherubim zur Rechten Gottes, beschreiben?
- Oder sollen wir hinab in die Tiefe fahren und ihn von den Toten holen und den Seelen zeigen, wie er nun alles in allem erfüllet; soll man sein Richteramt, und wie er alles an das Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, wie er den Rat der Herzen offenbaren wird und wie vor ihm alle Welt wird erscheinen müssen und ihn sehen werden alle Augen und die ihn gestochen haben, soll man ihn mit großer Kraft und Herrlichkeit wiederkommend in den Wolken des Himmels beschreiben? Allerdings muß man das auch von ihm sagen; auch Johannes zeugete von seiner Gottesmajestät; auch die Apostel haben mit großer Freudigkeit davon gezeuget. Aber dieses sind doch nicht seine Haupteigenschaften, welche die Apostel herauszuheben pflegen, wenn sie die Seelen zu seiner Gemeinschaft reizen und locken wollen. Johannes, der Täufer, sagt es uns deutlich, wie man ihn beschreiben müsse, nämlich als das Lamm Gottes, als das Versöhnungslamm, das große Passalamm, das unbefleckte Lamm Gottes, das für die Sünden der Welt geopfert ist. Der Heiland hat nach seiner Auferstehung seinen Jüngern selbst die Art und Weise in den Mund gelegt, wie sie von ihm zeugen und predigen sollten, nämlich: »..., daß Christus leiden wird« - sagte e r - »und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und daß gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.« (Lk 24,46.47). Diese Art haben auch die Apostel überall beobachtet; sie predigten von Christo, dem Gekreuzigten und Auferstandenen; sie verkündigten, daß es eine Liebe gebe, die uns zuerst und bis zum Tod am Kreuze geliebt habe; und Paulus spricht: »Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.« Drum Seele geh auf Golgatha, setz dich unter Jesu Kreuze, und bedenke, was dich da für ein Trieb zur Buße reize; willst du unempfindlich sein, so bist du hart wie Stein!