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Predigten zu Esra 8,8
Versiegelt mit des Königs Ring
Früher wurde erwähnt, dass der König den Ring von seiner Hand nahm und ihn Haman gab: offenbar hatte er ihn seinem ehemaligen Hofbeamten aber wieder abgenommen, ehe er diesen zur Hinrichtung schickte. Jetzt wurde der Ring dem Juden Mardochai anvertraut, weil dadurch die zur Befreiung seines Volkes notwendigen Schriftstücke beglaubigt wurden. Beachte diese Worte: „Die Schriften, die in des Königs Namen geschrieben und mit des Königs Siegel versiegelt wurden, durfte niemand widerrufen,“ und wende sie an auf die Versiegelung mit dem heiligen Geiste, wovon im Neuen Testamente so oft die Rede ist.
Der Ring, mit seiner königlichen Inschrift, oder vielleicht mit dem eingegrabenen Bildnis des Königs, wurde auf das geschmolzene Wachs gedrückt und damit eine Schrift anerkannt, beglaubigt und unwiderruflich gemacht; also drückt der heilige Geist dem empfänglichen Herzen des Gläubigen das Bild Jesu auf. Der heilige Geist will nicht sich selbst offenbaren, sondern Christum Jesum, den HErrn, auch hat Er es darauf abgesehen, unserem Herzen den Stempel Jesu einzuprägen. Wie wunderbar! Wie das Bild oder das Wesen des Vaters an Jesu offenbar wurde, also wird das Bild und das Wesen Jesu uns aufgedrückt. „Ihn hat Gott der Vater versiegelt,“ sagt uns der Evangelist, und: „Betrübet nicht den heiligen Geist Gottes, womit ihr versiegelt seid,“ ruft uns der Apostel zu.
Die Versiegelung mit dem Ebenbild Jesu ist Gottes Beglaubigungsschein; damit bezeugt Er, dass wir von oben geboren, seine Söhne und Töchter geworden sind. Sie ist Gottes handschriftliche Urkunde, wonach es seine Absicht und sein Wille ist, dass wir ein unwiderrufliches Erbe antreten sollen. Was Gott einmal beschlossen und versiegelt hat, kann weder durch Menschen noch durch Teufel umgestoßen werden.