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Predigten zu Esra 5,2
Der König reckte den goldenen Zepter in seiner Hand gegen Esther
Welch ein herrliches Vorbild für einen jeden von uns, wenn wir uns zu Gott nahen!
1. Für den reumütigen Sünder
Du magst mit Esther gesprochen haben: „Ich will zum Könige gehen, und komme ich um, so komme ich um.“ Es ist aber unmöglich, dass du umkommst; noch keiner ist zu den Füßen Jesu umgekommen. Gott hält seine Verheißungen und ist gerecht gegen seinen Sohn; Er kann nicht anders – und will auch nicht anders – als vergeben. Er wird dich unter der Schar, die seinen Thron umgibt, gleich erblicken und dich gnädiglich annehmen, um des Gottmenschen willen, der zu seiner Rechten sitzt und immerdar für uns bittet. In seinem Namen darin du zuversichtlich kommen.
2. Für den Hilfsbedürftigen
Du hast für dich selbst oder für andere eine große Bitte vorzutragen. Des Königs Hof steht dir offen; gehe hinein und übergib Ihm dein Anliegen. Er wird sehr gnädig sein, wenn Er die Stimme deines Flehens hören wird; das goldene Zepter wird dir entgegengestreckt, sein Wort wird dir verbürgt mit allen Hilfsmitteln seines Königreichs. Vielleicht kommt die Antwort nicht sogleich, oder nicht wie du sie erwartetest; aber kein aufrichtiger Beter wurde je weggeschickt, ohne dass seine Klagen, sein Anliegen gnädiglich berücksichtigt, und alles aufs beste zurecht gebracht worden wäre.
3. Für den Arbeiter des HErrn
Esther stellt hier einen Paulus dar, der bereit ist, selbst verdammt zu werden für sein Volk. Es in eine wunderbare Sache, wenn ein Kind Gottes so beladen ist mit der Bürde anderer Seelen, dass es, um ihre Sache zu vertreten, alles andere daran gibt. Solche werden sicherlich Gottes Gunst erlangen; sie tragen Spuren seines Wesens an sich, und er lässt sie teilnehmen an seinem Throne. Gott wird denen alles zu liebe tun, die sich selbst verzehren, um auf seinen Erlösungsplan einzugehen.
Wie du gesagt hast, tue also mit Mardochai, dem Juden
Hier ist in der Tat ein verändertes Bild! Haman beweist dem bescheidenen Juden die Ehre, die dieser ihm verweigert hat! An jenem Tage werden wohl die Worte des alten Liedes in Mardochais Herzen wiedergeklungen haben: „Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub, und erhöhet den Armen aus dem Kot, dass Er ihn setze unter die Fürsten, und den Stuhl der Ehren erben lasse; denn der Welt Grundfesten sind des HErrn.“ In dem Erlebnis lag auch wie eine Vorahnung jener anderen Worte: „Du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort behalten, und hast meinen Namen nicht verleugnet: siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und anbeten zu deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebet habe.“
Wie offenbar war Gott selbst eingestanden für sein Kind! Wohl wurde der Galgen zugerichtet; aber er sollte für Haman gebraucht werden, während der Triumph, worin Haman sich sonnen wollte, Mardochai zufiel. Dies ist kein vereinzelter Fall. Wer eine Reihe von Jahren in der Welt gelebt, und die Wege Gottes beobachtet hat, könnte ihn leicht ergänzen mit Beispielen, die ihm selbst aufgefallen sind. Von einer Gemeinde in Boston wurde einst erzählt, dass da keine farbigen Leute Aufnahme gefunden hätten; einige Jahre später wurde diese Gemeinschaft aufgelöst, und ihr Kirchengebäude dient nun einer blühenden Gemeinde von christlichen Negern.
Bleibe du nur treu, mein Freund, bei Verachtung, Hass und drohendem Verderben. So lange deine Sache deines Gottes ist, muss sie siegen; Er wird dir Recht schaffen. „Wer Ihn ehrt, den wird Er auch ehren; wer Ihn aber verachtet, der soll wieder verachtet werden.“
Gottes Mühlen mahlen langsam, Mahlen aber trefflich fein, Was durch Langmut Er versäumet, Bringt genau Er wieder ein.