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Predigten zu Epheser 1,16
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Wir beschäftigen uns oft mit anderen Menschen. Wir können ja gar nicht anders. Das Zusammenleben bringt uns in tausendfache Berührung mit anderen in Freundschaften und auch in Reibungen.
Wie ist es nun da? Wir reden übereinander. Wir seufzen gegeneinander. Wir entdecken Fehler aneinander. Es ist ja so interessant für den alten Menschen, wenn er am lieben Nächsten etwas Böses entdeckt. Es ist aber für jeden Bibelleser wohl klar und deutlich, dass das nicht die rechte Stellung zu unseren Mitmenschen ist. So hält es die menschliche Natur. Wir aber sollten uns nicht von unserer natürlichen Art bestimmen lassen. Für die starb der Herr Jesus. Und wir dürfen – Gott sei Dank – diese natürliche Art mit dem Herrn Jesus in den Tod geben.
Nun verfallen wir leicht in den anderen Fehler, dass wir uns um unsere Nächsten, um unsere Nachbarn und Kameraden, gar nicht mehr kümmern. Dann ersparen wir uns manche Not. Doch auch das ist verkehrt. Der Geist Gottes lehrt es uns anders. Und Er zeigt uns im Epheserbrief den Paulus recht als Vorbild. Der hat für die anderen gebetet. Das ist die Art, wie wir uns mit unseren Mitmenschen beschäftigen sollten, dass wir sie in unsere Fürbitte einschließen. Wir wollen also nicht mit Menschen über andere 'reden. Aber mit Gott wollen wir darüber reden.
Wenn uns Unrecht getan wird, wollen wir es nicht der Welt sagen, sondern es unserem treuen Herrn und Heiland anbefehlen. Wir wollen übereinander nicht seufzen. Stattdessen wollen wir füreinander beten. Wenn wir es so halten, dann wächst die Liebe zu den anderen. Und das ist der Weg Jesu. Amen.
Ich gedenke euer in meinem Gebet, dass der Gott unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung zu seiner selbst Erkenntnis.
Wir haben schon gestern gesehen, dass mit der erstmaligen Geistesmitteilung unter apostolischer Handauflegung die Geistesmitteilung an einen Menschen noch nicht abgeschlossen war und deshalb der Apostel Paulus denselben Christen, die den heiligen Geist empfangen hatten, befahl: werdet voll Geistes. Obiges Gebet Pauli für die Epheser ist eine weitere Bestätigung davon. Er bittet für sie um den Geist der Weisheit und der Offenbarung zu seiner selbst Erkenntnis. Wenn er sagt: dass er euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung, so handelte es sich offenbar um das Empfangen von etwas, was sie noch nicht hatten. Das darf uns nicht wundern, wenn wir bei Petrus nach Pfingsten sehen, dass er und nicht nur er, sondern auch seine Mitapostel noch nicht die Erkenntnis hatten, auch den Heiden das Evangelium bringen zu sollen; es bedurfte einer besonderen Offenbarung an Petrus in Joppe Apostg. 10,9 – 20. So treffen wir auch jetzt Christen, die heiligen Geist haben, aber oft sehr unweise und taktlos sind, ja etwas Krankhaftes an sich haben können. Es hat also gar nichts Befremdliches, wenn der Apostel für die Epheser um den Geist der Weisheit bittet, und wir sollen und dürfen auch darum bitten. Handelt es sich dann vollends um den Geist der Erkenntnis Gottes, der Erkenntnis der Hoffnung unseres Berufes, des Reichtums des herrlichen Erbes an seinen Heiligen, der Auferstehungskraft Jesu Christi, so weiß jeder Christ, der den heiligen Geist empfangen hat, wie er innerlich immer auf's Neue das tiefe Gefühl von der Notwendigkeit neuer Erleuchtung hat. Wir können in diese Tiefen der Herrlichkeit und Liebe Gottes nur hinein schauen Schritt für Schritt, durch Empfang immer neuen Lichtes durch den heiligen Geist. Wie viel scheinbare Weisheit und Gotteserkenntnis ist nur Kopfwerk und nicht Geistesgabe, weil man versäumt in das Heiligtum zu gehen, zu beten und sich innerlich zubereiten zu lassen für neues Licht und Leben.
Vater der Herrlichkeit! Ich danke Dir für die empfangene Gnade und bitte Dich, gib auch mir den Geist der Weisheit und der Offenbarung, Dich immer mehr zu erkennen. Amen