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Predigten zu Daniel 6,24
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Bei uns in Essen spricht man ein merkwürdiges Deutsch. Da hörte ich einst, wie zwei Jungen miteinander diskutierten. Und als der eine etwas wunderliche Ansichten äußerte, meinte der andre ganz erschüttert: „Du bis mich ein Seltenen!" Ich glaube, daß viele so sagen würden, wenn sie einmal das Buch Daniel läsen. Der Daniel war allerdings ein ganz seltener Mann, ein Mann, der nur seinem an Gottes Wort gebundenen Gewissen folgte. Davon erzählt die Geschichte, aus der unser Textwort stammt. Da hatte der König Darius in seinem sinnlosen Hochmut das Beten verboten. Nicht wahr, solch einem Verbot würden die meisten leicht folgen, denn sie beten sowieso nicht. Aber der Daniel wußte, daß der Herr angerufen und gebeten sein will. Er wußte, daß ein Christenstand erstickt, wenn man dem Herrn nicht mehr danken darf.
Und so trotzte er dem Verbot und betete täglich, wie er es gewohnt war. Oh, er wußte wohl, daß Todesstrafe auf der Übertretung stand. Aber sein Gewissen war gebunden an Gottes Wort. Und da dachte er: „Lieber im Glauben und Gehorsam sterben, als mit gebrochenem Gewissen leben." So warf er sich erst recht seinem Gott in die Arme, betete, lobte und dankte seinem Gott und vertraute Ihm die Sache. Man muß das selber lesen, wie er dann wohl in den Löwengraben geworfen wurde. Doch der Herr errettete ihn herrlich daraus.
Nicht wahr, das ist ein seltener Mann! Aber ist es nicht furchtbar, daß solche Leute selten sind, die nur ihrem an Gottes Wort gebundenen Gewissen folgen? Sollte das nicht auch unser Weg sein? Amen.