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Predigten zu Daniel 5,16
Von dir höre ich, dass du könnest Deutungen geben und das Verborgene offenbaren
In ihren Verlegenheiten, in den Stunden der Angst und des Schreckens wendet sich die Welt oftmals an den Christen. Solange es scheint, als sei der Feind machtlos, so ist die Festhalle des Lebens voll Licht und Gesang. Wenn die flinken Füße die schnell dahineilenden Stunden durchjagen, und rückhaltlose Heiterkeit herrscht: wenn der Wein in Strömen fließt, und die Höflinge ihre Schmeicheleien ins Ohr flüstern – dann mag der Knecht Gottes in Einsamkeit und Dunkel gelassen werden, wie Daniel am Hofe Belsazars. Zu solchen Zeiten in oft Gott selbst der Gegenstand des Hohnes und der Verachtung. Aber, es zeige sich nur eine Hand, die da in geheimnisvollen Worten etwas auf die Wand des Palastes schreibe, so rufen die von panischem Schrecken ergriffenen Weltmenschen nach einem, der den Geist des heiligen Gottes habe, der die unheimliche Hieroglyphenschrift entziffere, worin das geschlagene Gewissen nur kommendes Unheil sieht. In solchen Stunden bleibt das Kind Gottes in völligem Frieden. Wie könnte es auch anders sein? Es erkennt seines Vaters Handschrift und kann ihre Bedeutung verstehen. Beim Zusammensturz der Königreiche ist es seines Vaters Fürsorge gewiss. Seine eigenen Angelegenheiten hintansetzend, ist ihm nur daran gelegen, die Wege Gottes zu deuten, den Sünder zu warnen und den Staat zu retten.
Die Welt hat mehr Achtung vor unserer Religion, als sie in den Tagen ihres Glückes gelten lassen will, und sie beobachtet uns viel genauer, als wir es uns träumen lassen. Eines Tages werden solche nach dir senden, die dich früher kaum mit Höflichkeit behandelten. Sei nur stille und ruhe im Geiste deines Vaters. Es wird dir zur rechten Zeit gegeben werden, was du reden sollst. Sei aber nicht verwundert, wenn du vorher durch manche dunkle Erfahrungen geführt wirst.