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Predigten zu Apostelgeschichte 9,5

"Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Des Saulus Fragen an Jesus.

Diese Fragen zeigen uns die Stellung, die Saulus seinem neuen himmlischen Herrn gegenüber vom ersten Augenblick an einnahm.

1. Er bekannte seine Blindheit und sein gänzliches Unvermögen, sich aus eigener Klugheit und Kraft zurechtzufinden. Wenn eine Seele dahin kommt und dies in Beugung eingesteht, dann ist sie am Anfang des richtigen Weges.

2. Indem er fragt, was er tun soll, unterwarf er seinen Willen dem Herrn und erklärte sich bereit, von jetzt an sich von ihm leiten zu lassen. Dies war das Richtige.

Vor Jesus ist nur Unterwerfung am Platz. Dies sei auch unsere Stellung allezeit.

3. Indem Saulus es wagt, den, gegen den er gekämpft und gefrevelt hatte, um Weisung über den rechten Weg zu bitten, zeigte sich auch das erste Vertrauen zu ihm. Sein Seufzer nach einem Lichtstrahl, sein Bitten um Führung war das erste Glaubensfünkchen; denn - wer bittet, der glaubt. Wer seufzt, naht zum Gnadenthron.

Wohl allen erweckten Seelen, die ihre Blindheit bekennen, sich ihm unterwerfen und um Wegleitung bitten! Der Herr wird sie nicht in ihrem Elend stecken lassen. (Psalm 25, 4. 5; 27, 11).


Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Die Warnung Jesu an Saulus

Mit dem Wort: "Es wird dir schwer werden, wider den Stachel auszuschlagen", fordert Jesus den Saulus auf, jeden Widerstand gegen ihn aufzugeben. Er macht ihn auf die unangenehmen Folgen aufmerksam, die ein Versuch, sich seinem Willen zu widersetzen, nach sich ziehen würde. Im Morgenland wurden die Zugtiere durch einen mit einer Spitze versehenen Stecken angetrieben. Ein Ausschlagen gegen diesen spitzen Stecken des Führers hatte zur Folge, dass der Stachel tief in das Fleisch eindrang und große Schmerzen verursachte. Ähnlich sollte jeder Versuch des Saulus, dem Herrn zu widerstreben, ihm nur neues Leid zufügen.

Ein Zugtier hat es am besten, wenn es sich dem Willen seines Herrn ohne Widerstreben fügt; und wir machen es uns selbst am leichtesten, wenn wir jedem Hinweis unseres himmlischen Herrn folgen.

Paulus schreibt einmal von den Geizigen, dass sie "sich selbst viel Schmerzen machen" (1. Timotheus 6, 10). Das gilt gewiss von ihnen besonders. Aber auch jedes andere Verlassen der Wege des Herrn zieht ähnliche Folgen nach sich. Lasst uns wie Saulus dem Willen Jesu ergeben bleiben, dann werden wir vor vielen Nöten bewahrt, die sonst über uns hereinbrechen. (Jeremia 2, 17; Hosea 13, 9).