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Predigten zu Apostelgeschichte 4,11

"Dieser ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, für nichts geachtet, der zum Eckstein geworden ist."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Gott ist bereit, alle Sünden und sei es auch Gotteslästerung zu vergeben; das sagt der Herr Jesus selbst. Es gibt keine Sünden, es gibt keine Gräuel, sie mögen so tief und so hoch gehen als sie wollen, welche der Herr Jesus nicht vergeben könnte und wollte. Aber eins muss den Menschen erst vor Augen gehalten werden, und das ist dies: Ihr habt euer Heil verworfen, ihr habt euer Leben getötet aus Hass gegen das Leben und aus Liebe zum Tod, aus Hass wider den Himmel und aus Liebe zur Hölle. Das habt ihr getan. Aber diese Sünde muss erst an den Tag. Was wissen wir eigentlich von unserer Sünde? Wir können höchstens eine oder zwei sündliche Taten herzählen, aber eigentlich wissen wir nichts von unserer Sünde. Unsere eigentliche Sünde ist die, dass wir uns nicht wenden von der Welt zu dem lebendigen Gott, welcher alles gemacht hat, dass wir uns nicht bekehren zu dem Herrn Jesu Christo. Denn das Herz des Menschen ist stumm für Gottes Wort. Kommt Gott mit seiner Wahrheit, mit seinem Leben, so zieht der Mensch einen Harnisch an, stößt es von sich oder sperrt es ein. Das ist die alte und immer neue Geschichte. Aber das soll der Mensch bekennen: Mein Gott, was bist du ein gnädiger Erlöser; ohne mich, ja gegen mich selbst machst du mich selig. Du kommst mit deinem Wort und ich verpanzere mich dagegen. Aber du bist mir zu mächtig geworden. Mit der Gewalt deiner Liebe hast du mein Herz überwunden, so dass ich die Waffen gestreckt und ausgerufen habe: Mein Gott, ich bin ein Rebell, aber du bist gnädig. – Dahin wollte Petrus sie führen und darum sagte er: Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist.


Der Stein, den einst die Tempelbauer
verschmäht, ist Eckstein in der Höh';
das bringt den denkenden Beschauer,
dass er nach ihm mit Ehrfurcht seh;
von unserm Gott ist das geschehen:
wie herrlich ist, was er getan!
Wir können dieses Wunder sehen
und beten seine Allmacht an.