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Predigten zu Apostelgeschichte 2,3
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
Feuer - ein Bild für Gottes Geist
"Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie vom Feuer."
Die Heilige Schrift stellt uns in ihrem Pfingstbericht den Heiligen Geist im Bild feuriger Flammen dar. Aus drei Gründen ist das Bild des Feuers besonders passend, um über das Wirken des göttlichen Geistes auszusagen.
1. Feuer verzehrt
Wo Feuer sich ausbreitet, wird vieles verzehrt. Als Aaron sein erstes Opfer darbrachte, lesen wir: "Und ein Feuer ging aus von dem Herrn und verzehrte auf dem Altar das Brandopfer und das Fett" (3. Mose 9, 24). Ähnlich heißt es von dem Feuer, das Elia auf dem Karmel vom Himmel herab flehte: "Da fiel das Feuer des Herrn herab und frass Brandopfer, Holz, Steine und Erde" (1. Kön. 18, 38).
Auch das Feuer des Heiligen Geistes will vieles inwendig in uns vernichten. Es tötet Eigenliebe, Selbstsucht, Gier nach Mammon, sinnliche Lust, Neid und viele andere Dinge in den Herzen der Gläubigen. Möchte es doch noch viel wirksamer alles Ungöttliche und Unheilige verzehren und vertilgen!
2. Feuer wärmt
Weshalb zündeten die Knechte und Diener im Vorhof des hohenpriesterlichen Palastes ein Feuer an (Joh. 18, 18)? Weshalb sass der König Jojakim an einem Kohlenfeuer, als er dem Verlesen der Reden Jeremias zuhörte (Jer. 36, 22 f.)? Es war kalt, und man wollte sich wärmen.
Solche Wirkung des Wärmens geht vom Pfingstgeist aus. Sie erfasst nicht den Leib, sondern das Innere des Menschen. Wie kalt und liebeleer ist ein Mensch, der fern vom Geist Gottes ist! Es gibt Tausende von kalten Herzen, kalten Häusern, kalten Predigten. Warum? Weil die Wärme des heiligen Feuers von oben her fehlt. Wenn aber "die Liebe Gottes ausgegossen ist in unser Herz durch den Heiligen Geist" (Röm. 5, 5), dann weicht die Kälte unseres natürlichen ichhaften Wesens, und andere frieren nicht mehr, sondern erwärmen sich in unserer Nähe.
3. Feuer leuchtet
Weshalb zündet die Frau, die den verlorenen Groschen sucht, ein Licht an (Lk. 15, 8)? Weshalb nehmen die Männer Gideons Fackeln in ihre linke Hand bei ihrem nächtlichen Überfall (Richt. 7, 20)? Weshalb werden auf den Leuchttürmen am Ufer des Meeres jeden Abend die Leuchtfeuer angezündet? Weil Feuer Klarheit verbreitet und besser sehen lässt.
So ist es auch mit dem Feuer des Heiligen Geistes. Es bringt Licht in unser durch die Sünde verfinstertes Herz. Wie blind sind wir in unserm natürlichen Sinn und Wesen! Wie ist es möglich, dass der Pharisäer im Tempel sich für rechtschaffen vor Gott hält und sich in seiner eigenen Frömmigkeit bespiegelt (Lk. 18, 9 ff.)? Wie ist es möglich, dass Menschen die Jünger des Heilandes töten und glauben, sie täten Gott einen Dienst damit (Job. 16, 2)? Weil das Licht des Heiligen Geistes ihnen fern ist und sie darum geistlich blind sind.
Wo aber der göttliche Geist in ein Herz dringt, da bekommen wir einen erschreckenden Aufschluss über unser Elend und Verderben. Da bekommen wir aber auch Klarheit über die göttliche Rettungshand, die sich uns in Jesus Christus entgegenstreckt. Da wird es wahr, was Jesus vom Heiligen Geist sagt: "Derselbe wird mich verklären" (Job. 16, 14). Der Heilige Geist ist wie ein Scheinwerfer, der seine gesammelten Strahlen auf das Kreuz Jesu als auf den Ort der göttlichen Errettung und Vergebung wirft.
Wir wollen es zu einem wichtigen Gebet machen, dass der Pfingstgeist in seiner verzehrenden, erwärmenden und erleuchtenden Kraft unsere Herzen durchdringt und erfüllt.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Gott sagt uns in der Bibel, wie Er ist
Gerade weil Gott uns nicht sagen kann, wer Er ist, sagt Er uns oft, wie Er ist. Und durch diese »Gleichnisse« führt Er unseren schwankenden Verstand so nahe wie nur irgend möglich an Sein »unzugängliches Licht« heran. Durch das ziemlich schwerfällige Medium des Intellekts wird die Seele auf den Augenblick vorbereitet, wo sie, durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes, Gott erkennen wird, wie Er in sich selbst ist. Gott hat uns eine Anzahl von Gleichnissen für Sein doch unfassbares Wesen gegeben, und, ausgehend von der Schrift, scheint Sein bevorzugtes Bild das des Feuers zu sein. Nur an einer Stelle sagt die Schrift ausdrücklich: »Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.« Mit dem Kommen des Heiligen Geistes zu Pfingsten wird dieses Bild fortgesetzt – denn das, was auf die Jünger in dem Obersaal herabkam, war niemand Geringerer als Gott selbst! Der Gott, der sich ihnen im Laufe ihrer langen Geschichte immer wieder im Feuer offenbart hatte, wohnte nun in ihnen als Feuer. Er war von außen in ihr inneres Leben gelangt. Die Schechina, die einst über dem Gnadenstuhl gestrahlt hatte, strahlte nun von ihren Stirnen als äußeres Zeichen des Feuers, das ihr Wesen eingenommen hatte. So hat sich Gott den ihm geweihten Männern und Frauen hingegeben. Die Flamme war das Siegel einer neuen Vereinigung. Sie waren jetzt Männer und Frauen des Feuers!
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Gottes Eigenschaften
Welch eine weite Welt, in der man umherwandern kann! Welch ein riesiger Ozean, in dem man schwimmen kann! Ich rede hier vom Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!
Er ist der Ewige, und das bedeutet, dass Er völlig unabhängig ist von der Zeit. Die Zeit begann in Ihm, und sie wird auch in Ihm enden.
Er ist der Unwandelbare, und das bedeutet, dass Er sich nie geändert hat und sich auch nie auch nur ein kleines bisschen verändern wird. Er ist so vollkommen, dass Er nicht noch vollkommener werden kann. Wenn Er weniger vollkommen würde, wäre Er nicht Gott. Er ist der Allwissende, und das bedeutet, dass Er alle Angelegenheiten, allen Geist, alle Beziehungen und alle Ereignisse kennt, und zwar mühelos und im Nu. Er ist - und keiner der eingeschränkten Begriffe des Geschöpflichen kann auf Ihn übertragen werden. Liebe und Barmherzigkeit und Gerechtigkeit sind Sein, und dazu kommt eine Heiligkeit, die so unbeschreiblich ist, dass man sie mit nichts Irdischem vergleichen kann. Er wohnte in der Feuersäule. Das Feuer, das im Heiligtum brannte, hieß »Schechinah«, d.h. »Gegenwart«. Als das Alte Testament dem Neuen Testament Platz machte, kam Er an Pfingsten in der Gestalt von Feuerflammen und ruhte über jedem Jünger!
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Vor meinem Hause ist auf dem Bürgersteig ein unebener Stein. Lange Zeit bin ich jedesmal über ihn gestolpert. Und so kommt mir dieser Vers vor. Sooft ich diese Geschichte las, stolperte ich über das Wörtlein „Er". Das ist ja gar kein richtiges Deutsch! Entweder ist von den Zungen die Rede, dann muß es heißen: „Sie setzten sich." Oder es geht um das Feuer. Dann müßte da stehen: „Es setzte sich." Aber nun heißt es hier: „Er setzte sich auf einen jeglichen." Wer ist dieser „Er", der hier zunächst gar nicht mit Namen genannt ist?
Da ist der Heilige Geist gemeint. Und durch dieses auffällige, ja geradezu entschlossene „Er" will der Schreiber sagen, daß der Heilige Geist eine Person ist, die dritte Person der Dreieinigkeit. Es ist nichts Verschwommenes in der Offenbarung Gottes. Der Heilige Geist ist auch nicht irgend ein blinder, dumpfer Geist. Er hat nichts gemein mit den Geistesströmungen, die je und dann die Menschen zu den seltsamsten Taten fortreißen. Der Heilige Geist ist Person. Darum ist es sinnvoll, daß unsre Pfingstlieder Ihn betend ansprechen: „O heiliger Geist, kehr bei uns ein . . . " — „Du Quell, draus alle Weisheit fließt..." Der Heilige Geist ist Person. Darum weiß Er auch, was Er will. Er hat ein klares, zielbewußtes Wollen. Und mit diesem Wollen setzt Er sich durch gegen alle Torheit und gegen jeden Widerstand der Menschen. Der Heilige Geist will Jesum verklären. Darum deckt Er die Herzen auf, daß sie ihren verlorenen Zustand erkennen und zu Jesus eilen. Wo Jesus verklärt wird, da ist der Heilige Geist am Werk. Möchte Er auch an uns Sein gutes Werk vollenden. Amen.