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Predigten zu Apostelgeschichte 27,13
Ein schwacher Südwind, etwas Sanftes, Angenehmes, das uns das Gefühl eingibt, wir seien Herren unseres Schicksals, ist oft das Vorzeichen eines zerstörerischen Sturmes, der die überrascht, welche den Steuerleuten mehr Glauben schenken als dem, was Gott in Seinem Wort sagt.
Nimm dich in acht vor diesem sanftn Südwind! Gott hatte mit dir geredet, aber du hast auf Seinen Ruf nicht geantwortet. Seitdem geht alles glatt in deinem Leben. Der Teufel wiegt dich in Illusionen, aus denen du erst erwachen wirst, wenn es zu spät ist. Gott ungehorsam sein ist etwas sehr Ernstes; man tut es nicht ungestraft. Bald wird sich ein Wirbelsturm erheben, und dann mußt du erleben, was es bedeutet, sich dem Willen Gottes zu entziehen.
Vielleicht bist du auch eine Zeitlang im Wandel mit deinem Herrn vorwärtsgekommen, hast Ihm gehorcht und gesegnete Erfahrungen gemacht. Aber dann kam die Versuchung. Deine Berufung wurde auf die Probe gestellt, und jemand drängte sich dir als «Steuermann» auf. Du hörtest auf ihn und kamst vom Weg ab. Mit «ihm» oder «ihr», die du zum Steuermann wähltest, erlebtest du eine Art überströmender Freude und dachtest, das sei der Segen Gottes. Du bist in Gefahr! Der sanfte Südwind schaukelt und verführt dich!
Gott läßt sich nicht spotten, man wirft Seine Bande nicht ungestraft von sich! Satans Methode ist es, dir «Steuerleute» in den Weg zu schicken, die es besser wissen wollen als Gott. Sie können die Ursache für den Schiffbruch so mancher Berufung, für den Verlust manch einer Krone werden. Wir wollen uns also hüten vor dem sanften Südwind; auf ihn folgt Sturm und Unheil! Zu Anfang ist er angenehm, schmeichelt uns und versetzt uns in Unwirklichkeit; aber das Erwachen wird schmerzlich sein. Darum lichte nie deine Anker, ohne des Willens Gottes gewiß zu sein! Laß dich auf kein anderes Programm für dein Leben ein als auf das Seine. Der sanfte Wind täuscht! Gott hat uns diesen Bericht nicht nur gegeben, damit wir erfahren, wie Paulus nach Rom kam, sondern auch, um uns zu zeigen, auf welche Weise unsere Berufung Schiffbruch erleiden kann und wie wir unsere Krone verlieren können.