10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Apostelgeschichte 24,14
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
Wie man unerschrocken reden kann.
In der Antwort Pauli ist ein Wort merkwürdig: "unerschrocken". ("Ich will mich unerschrocken verantworten".) Das Wörtlein heißt im Grundtext: "wohlgemut, getrost".
Paulus hätte Ursache gehabt, zu erschrecken. Warum blieb er getrost? Er hatte ein dreifaches Fundament für seine Freudigkeit, die wir auch heute noch brauchen, wenn wir uns fröhlich verantworten sollen.
I.
Das erste, was Paulus unerschrocken macht, ist das Bewusstsein, Gottes Wort für sich zu haben. "Ich glaube allem, was geschrieben steht". Dies macht viel getroster, als mächtige Beschützer. Dies gab Luther und allen Blutzeugen Kraft und Unerschrockenheit, dass sie, auf dem Wort Gottes stehend, sprechen konnten: "Ich glaube allem, was geschrieben steht". Wenn wir dies Fundament unter den Füßen haben, können wir auch unerschrocken antworten.
II.
Ein zweiter Grund seiner Unerschrockenheit liegt in dem Wörtlein: "Ich habe die Hoffnung zu Gott ..."
Wie gibt doch eine lebendige Hoffnung auf die Auferstehung der Toten ein fröhliches Auftun des Mundes. Seine Ankläger warteten auch auf diese Auferstehung, besassen aber die durch den heiligen Geist gewirkte Hoffnung Pauli nicht. Paulus wusste: Wenn ich jetzt zum Tod verurteilt werde, so erlange ich die bessere Auferstehung und darf ewig bei Jesus sein.
Wollen wir unerschrockene Zeugen sein, so müssen wir uns mit dieser Hoffnung Pauli erfüllen lassen.
III.
Der dritte Grund, weshalb Paulus in dieser schwierigen Lage so unerschrocken antworten kann, ist sein gutes Gewissen. "Ich übe mich, ein unverletztes Gewissen zu haben, beide vor Gott und den Menschen".
Jede Verletzung unseres Gewissens lähmt unsere Freudigkeit. Wollen wir überall getrost und fröhlich uns verantworten, so lasst uns auf dem ganzen Wort stehen, lebendige Hoffnung haben und ein unverletztes Gewissen zu bewahren suchen.
Nach dem Wege, den sie eine Sekte heißen, diene ich dem Gott meiner Väter
Aus Mangel an einer besseren Bezeichnung des Christentums, wurde diese neue Erscheinung – von Freund und Feind – der Weg genannt. „Saulus bat um Briefe gen Damaskus, auf dass, so er Etliche dieses Weges fände, er sie gebunden führte gen Jerusalem.“ (Apstg. 9,2). In Ephesus waren in der Schule Leute die nicht glaubten, und übel redeten von dem Wege vor der Menge“ (19,9). „Zu der Zeit erhob sich nicht eine kleine Bewegung über diesem Wege“ (19,23). Felix wusste gar wohl um diesen We g “ (24,22). „Ich habe diesen Weg verfolgt bis an den Tod“ (22.4).
Es ist dies ein schöner, bedeutungsvoller Ausdruck. Jesus nennt sich selbst den Weg. Er hat den Weg zu Gott eröffnet. Als Er gen Himmel fuhr, hinterließ Er bei jedem Schritt die Spur des Weges, auf dem auch wir wandeln dürfen, bis ein jeder vor Gott erscheint in Zion. In Christo haben wir den Weg gefunden zum Vater und eine neue Lebensordnung gelernt. „Leute des Weges“; unter diesem Namen sollten die Christen bekannt werden. Sie sind Pilgrimme und Fremdlinge, Wanderer, die keine bleibende Stadt haben, sondern allezeit weiter eilen. Von ihnen kann gesagt werden, was der Psalmist sagte von jenen Pilgerscharen, die jährlich hinaufgingen nach Jerusalem, anzubeten aufs Fest. „Wohl den Menschen, deren Stärke in dir ist in deren Herzen gebahnte Wege sind“ (Ps. 84,5) Ist dies nicht auch der Weg, auf den Jesaja hinwies, als er sagte: „Es wird eine Bahn sein und ein Weg, welcher der heilige Weg heißen wird, und die Erlöseten des HErrn werden wieder kommen und gen Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.“ (Jes. 35,8 – 10).