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Predigten zu Apostelgeschichte 22,3
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
Ein Blick in den Werdegang des jungen Saulus.
Paulus geht in seiner Verteidigungsrede auf sein vergangenes Leben zurück und gibt seinen Hörern einen Einblick in die Ausbildungszeit seiner Jugendjahre. Lasst uns den religiösen Unterricht des jungen Saulus betrachten.
1. Der Erteiler des Unterrichts
war Gamaliel, der angesehenste Schriftgelehrte und Gesetzeslehrer seiner Zeit, der "in Ehren gehalten war vor allem Volk" (Kap. 5, 34). Er war der beste Lehrer, den man ihm aussuchen konnte.
2. Der Gegenstand des Unterrichts
war das "väterliche Gesetz" ("gelehrt mit allem Fleiß im väterlichen Gesetz" ). Damit ist das Alte Testament gemeint, welches die Grundlage der religiösen Unterweisung eines rechten Israeliten und besonders eines künftigen Lehrers in Israel bildete. Kann man sich einen schöneren Unterrichtsgegenstand denken? Welch eine Fülle von Gottesgedanken liegt in dem Alten Testament! Welch eine Weisheit der Wege Gottes konnte er in den Propheten kennen lernen. Hat doch der Herr selbst einst dem Josua zu Beginn seiner Laufbahn nur den einen Rat gegeben, er solle im Buch des Gesetzes immer forschen, damit es ihm gelinge, und er weise handeln könne (Josua 1, 8). Ist doch alle Schrift, von Gott eingegeben, nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit (2. Timotheus 3, 16).
3. Welches war der Erfolg des Unterrichts?
Er bestand darin, dass der junge Saulus ein fanatischer Gegner und Verfolger der Leute war, die Jesus liebten und nachfolgten, und dabei Gottes Willen zu erfüllen glaubten ("ich war ein Eiferer um Gott, gleichwie ihr heute alle seid").
Die Tatsache, dass Saulus vom besten Lehrer seines Volkes in dem besten Gegenstand, nämlich im Wort Gottes, unterwiesen und trotzdem ein verblendeter Kämpfer gegen Gottes Weg wurde, gibt uns zu denken! Man kann die Schule der besten und tüchtigsten Gelehrten durchlaufen und viel äußere Erkenntnis über Gottes Wort gesammelt haben und trotzdem der wahren Erkenntnis des göttlichen Willens fern bleiben (2. Korinther 3, 14 - 16; Johannes 16, 13).