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Predigten zu Apostelgeschichte 16,13

"Und am Tage des Sabbaths gingen wir hinaus vor das Tor an einen Fluß, wo es gebräuchlich war, das Gebet zu verrichten; und wir setzten uns nieder und redeten zu den Weibern, die zusammengekommen waren."

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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Erste Erlebnisse in Mazedonien

1. Auch kleine Versammlungen können gesegnet sein. (Matthäus 13, 31. 32).

Die erste uns berichtete Versammlung, in der auf europäischem Boden das Evangelium verkündigt wurde, war äußerlich gering und unscheinbar. Nur eine Anzahl Frauen waren zum jüdischen Gebetsgottesdienst an einem Wasser zusammengekommen. (Die Juden wählten für ihre Gottesdienste gern Plätze an einem Wasser, wo sie zugleich die vorgeschriebenen Waschungen verrichten konnten.)

Beim Anblick dieser geringen Versammlung wäre manchem, der mit großen Erwartungen angekommen war, der Mut gesunken. Aber gerade diese Versammlung ist ein Beweis dafür, dass auch die kleinste Zusammenkunft eine unberechenbare Wichtigkeit für die Ewigkeit haben kann. Es kann große Volksversammlungen geben, bei denen nichts für die Ewigkeit herauskommt, und es kann kleine, bescheidene Gebetsvereinigungen geben, in denen der Herr Großes tut.

Georg Müller erzählt, Gott habe ihm einmal in der Vorbereitung für eine ganz kleine Wochenversammlung ganz besonderes Licht in ein Textwort gegeben, so dass er versucht gewesen sei, diesen Text erst am Sonntag, in dem grösseren Gottesdienst zu nehmen. Er behandelte aber den Text in der kleinen Bibelstunde und durfte da gerade einem jungen Mann zum entscheidenden Segen werden, der später vielen anderen ein Wegweiser wurde.

Lasst uns also auch die geringste Versammlung nicht verachten, sondern bitten, dass Gott sie benutzen möge wie in Philippi.