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Predigten zu Apostelgeschichte 13,46
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
Der Siegeslauf des göttlichen Wortes.
Dreimal ist in dem Abschnitt (V. 46 - 49) von dem "Wort Gottes" oder "Wort des Herrn" die Rede. Es wurde gesagt (V. 46), gepriesen (V. 48) und ausgebreitet (V. 49). In diesen drei Ausdrücken können wir den Siegeslauf des göttlichen Wortes beobachten.
1. Das Wort Gottes wurde gesagt.
Den widersprechenden Juden sagen die Apostel: "Zuerst muss euch das Wort Gottes gesagt werden". Sie weisen damit auf die Predigt von Paulus zurück (V. 16 - 41), die sie am vorhergehenden Sabbat alle gehört hatten. Da war ihnen das Wort Gottes "gesagt" worden.
Für die Apostel war diese Evangeliumsverkündigung an die Juden eine heilige Pflicht. Sie "mussten" ihnen das Wort Gottes sagen, weil Jesu Befehl dies bestimmt hatte (Apostelgeschichte 1, 8). Sicherlich war es ihnen nicht immer leicht, in den Synagogen das Wort zu verkündigen, da sie die Feindschaft der Juden gegen das Wort kannten. Aber sie hielten sich an ihre gottgegebene Weisung und sagten das Wort Gottes zuerst ihrem Volk, den Juden, danach den Heiden.
Nicht nur für die Juden, sondern für die ganze Christenheit gilt der Befehl: "Das Wort Gottes muss gesagt werden". Auch wir wollen nicht versäumen, es gerade da zu bezeugen, wo es dem Fleisch nicht angenehm ist. Wie manche Menschen gibt es, an die wir uns kaum heranwagen, die hochgestellten, gebildeten, reichen oder die ganz verkommenen. Wir sind auch ihre Schuldner. "Aller Kreatur soll das Evangelium gepredigt werden" (Markus 16, 15). "Alle Völker sollen gelehrt" werden (Matthäus 28, 19). Bis an das Ende der Erde sollen Jesu Jünger von ihm zeugen (Apostelgeschichte 1, 8). Auch an die Hecken und Zäune muss die Einladung zur Hochzeit gebracht werden (Lukas 14, 23). Lasst uns das Wort nie vergessen: Das Wort Gottes muss gesagt werden .
2. Das Wort Gottes wurde gepriesen.
Leider wurde das Wort Gottes von einem großen Teil der Zuhörer abgelehnt. Die Mehrheit der Juden wiesen es ab und wollten nichts davon wissen. Ganz anders stellten sich die Proselyten und viele Heiden dazu. "Sie wurden froh und priesen das Wort des Herrn".
Wir können uns kaum in die Freude jener Zuhörer hineinversetzen, die viele Jahre teils in heidnischer Finsternis, teils unter dem Gesetzesjoch dahingelebt hatten und hier zum ersten Mal das lautere Wort Gottes hörten. Wer will den inneren Jubel beschreiben, der in ihren Herzen entstand, als sie vernahmen, dass Gott sich um sie bekümmere und sie retten und selig machen wolle, dass für sie das volle, ganze Heil vorhanden sei. In ihrer Freude priesen die Heiden nicht etwa die Prediger, welche ihnen das Wort gebracht hatten, sondern das Wort selbst. ("Sie priesen das Wort des Herrn").
Wie viel wird oft verdorben durch Menschenlob und Menschenpreis, besonders wenn dieser oder jener Verkündiger des Wortes irgendeine besondere Gabe empfangen hat. Weg mit solchem Lobpreis! Stattdessen wollen wir uns an dem Rühmen jener Zuhörer in Antiochien erfreuen und in dasselbe mit hineinziehen lassen. Mit David wollen wir sprechen: "Ich will rühmen Gottes Wort, ich will rühmen des Herrn Wort" (Psalm 56, 11; vergleiche Römer 1, 16. 17; Psalm 119, 46).
3. Das Wort Gottes wurde ausgebreitet.
Von Israel in Ägypten steht geschrieben: "Je mehr sie das Volk drückten, desto mehr mehrte es sich und breitete es sich aus" (2. Mose 1, 12). Ähnlich erging es hier dem Wort Gottes. Trotz aller Feindschaft, die sich gegen das Evangelium erhob (V. 45), wurde das Wort Gottes ausgebreitet durch die ganze Gegend. Alle Bemühungen misslangen, dieses Wort aufzuhalten und zu unterdrücken. Die Kraft dieses Wortes war so groß, dass es alle Hindernisse überwand. Die, welche zum Glauben gelangt waren, wurden Missionare für andere. Sie konnten es nicht lassen, ihr Glück weiter zu erzählen.
Was dort in der Gegend von Antiochien geschah, das dürfen wir heute auf dem ganzen Erdkreis schauen: Das Wort des Herrn wird immer weiter ausgebreitet. Alle Versuche, dies zu hindern, schlagen fehl. Keine Macht der Hölle kann den Siegeslauf des Wortes Gottes aufhalten. Mitten unter den sich ausbreitenden Irrtümern und falschen Bewegungen geht dies Wort seinen Weg und erobert ein Herz nach dem anderen für Jesus. An dem Siegeslauf dieses Wortes wollen wir uns freuen und aufrichten, wenn unser Mut sinken will (Apostelgeschichte 19, 20; Matthäus 24, 14).