10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Amos 2,13
Siehe, ich bin von euch niedergedrückt, wie ein Wagen, der voll Garben ist
Siehe! Dies Wörtlein ist wie eine ausgestreckte Hand, die unsere Aufmerksamkeit wecken soll. Gott will dadurch auch uns etwas besonderes sagen.
Die Sünde ist dem heiligen Gott eine große Last; besonders die in diesem Kapitel ausgezählten Sünden. Welche grausame Unterdrückung wird (Vers 6) erwähnt, welche Zügellosigkeit (Vers 7), welche Undankbarkeit (Vers 9), welche Schlemmerei (Vers 12). Diese Sünden wiegen um so schwerer, wenn Gottes Volk sie begeht. Wie der schwerbeladene Wagen knarrt unter seiner Last, so seufzt das Herz Gottes unter unseren Sünden. „O Jerusalem, Jerusalem!“ Sollten wir nicht in dieser Beziehung mehr fühlen lernen wie Gott? Sollten wir nicht die Last der Sünden auf uns nehmen, wie Daniel es tat, für sein Land und sein Volk?
Wie haben sich diese Worte doch in dem Leben und Sterben unsers HErrn erfüllt! Die Garben unserer Sünden lagen auf Ihm; denn „der HErr warf unser aller Sünde auf Ihn.“ Als Er sein Kreuz trug durch die Straßen Jerusalems; als Er geknickt am Boden lag in Gethsemane; als Er ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – da war es eben unsere Sündenlast, die Ihn niederdrückte und die tiefen Seufzer Ihm auspresste.
Nach einer anderen Übersetzung, die zwar dem Hebräischen nicht so nahe kommt, aber doch beachtet zu werden verdient, heißt es hier: „Ich werde euch niederdrücken, wie der Wagen drückt, der voll Garben ist, und tiefe Furchen in die Straßen schneidet.“ Ja, der Druck und die zermalmende Wirkung des Schmerzes das sind die Mittel, die Gott benutzt, um uns vom Verderben herumzuholen. Ach, lasset uns doch lieber unsere Sünden verlassen, als dass wir Ihn nötigen, solche schwere Probe anzuwenden.