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Predigten zu 5. Mose 9,6
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Nicht wegen eurer Gerechtigkeit
Wer zu Gott beten will, darf es nur nicht so machen, dass er seine Werke aufzählt und auf seine Rechte pocht. Sieh lieber in ein anderes Buch! Bedenke, wie viel Gott dir schon ohne alles Verdienst gegeben hat, damit du lernst, dass alle unsere Gerechtigkeit nichts als Verdammnis sei. Es gibt keinen anderen Weg zur Rechtfertigung, als dass wir vor Gott erkennen und bekennen, dass wir vor ihm weder gut noch gerecht sind. Alles, was er uns – noch dazu ganz umsonst – schenkt, müssen wir als seine Gnade annehmen, für die er nichts fordert oder gelten lässt. Der Prophet sagt in Psalm 130: »So du willst, HERR, Sünden zurechnen, Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.« So spricht ein Herz, das sich selbst verleugnet und weder Frömmigkeit noch Verdienst bei sich findet, und das ist die richtige Frömmigkeit, die vor Gott gilt. Um eines solchen Glaubens und Bekenntnisses willen wird ein Sünder gerechtfertigt genannt. Darum bitte ich: »Lieber Herr, ich weiß weder von Werken noch von Gerechtigkeit, aber dies ist mein Trost und Ruhm vor Dir, dass Du einem armen Sünder gern alles schenken und ihm alle Sünden vergeben und nicht als Gnade geben willst.«