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Predigten zu 5. Mose 9,5
Nicht um deiner Gerechtigkeit willen
Wir tun wohl, uns daran zu erinnern, dass wir keinerlei Anspruch an Gott machen dürfen. Was Er uns gibt und an uns tut, ist alles lauter Gnade. Aus Gnaden sind wir selig geworden, durch den Glauben, und das nicht aus uns, Gottes Gabe ist es. Es war vor unserer Bekehrung sicherlich nichts an uns, wodurch wir das ewige Leben verdient hätten; und ebenso gewiss ist es, dass seither nichts an uns war, das Seine fortgesetzte Gnade verdiente. Aus Gnaden sind wir selig geworden!
1. Werden wir nicht gerettet um unserer Gerechtigkeit willen, so gehen wir auch nicht verloren, weil es uns daran mangelt
Wenn wir in eine Sünde geraten sind, so tritt mit der lebhaften Empfindung der Reue wohl auch die Furcht auf, Gott möchte uns nun ganz verwerfen. Es wäre auch Grund zu dieser Furcht vorhanden, wenn wir um unserer Gerechtigkeit willen erwählt worden wären. Aber da unsere ursprüngliche Annahme bei Gott nicht abhing von den Werken der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern von Seiner Barmherzigkeit in Jesu Christo, so wird sie auch durch unsere Fehltritte nicht ungültig gemacht. Dieser Gedanke wird schwerlich zu Leichtsinn und Gleichgültigkeit führen, sondern eine heilige Furcht einflößen vor der Sünde.
2. Ist unsere Rechtfertigung unabhängig von unserem Verdienst, so ist es auch unsere Heiligung
Das eine wie das andere ist eine Gnadengabe, die unsere Glaubenshand empfängt und für die, als für ein unverdientes Gnadengeschenk der Liebe Gottes, wir Ihn mit dankbarer Stimme loben. Wo bleibt dann der Ruhm? Er ist abgetan. Wir haben nichts als unser Bedürfnis und unsere Leere, nichts als dürre Blätter! Der Herr Jesus ist unsere einzige Hoffnung, Er, der uns vertritt im Himmel und Wohnung macht in unseren Herzen. Von uns selbst sind wir nichts; nur in Ihm sind wir vollkommen.