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Predigten zu 5. Mose 7,22
"Und der HERR, dein Gott, wird diese Nationen nach und nach vor dir austreiben; du wirst sie nicht eilends vernichten können, damit nicht das Wild des Feldes sich wider dich mehre."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Der Herr, dein Gott, wird die Kanaaniter ausrotten vor dir, einzeln nacheinander."
Ein wichtiges Wort Moses bezüglich der Ausrottung der Kanaaniter! Nach Gottes Willen sollten dieselben nicht gleich anfangs und mit einem Schlag vernichtet werden. Israel war zahlenmässig noch nicht so gewachsen, dass es das ganze Land hätte besiedeln können. Wilde Tiere hätten überhand genommen. Einzeln, nacheinander sollten die verbliebenen Reste der Feinde verschwinden. - Das ist ein wichtiger Hinweis auch im Blick auf den Kampf der Christen gegen die Sünde. Wenn ein Mensch durch die Wirkung des Heiligen Geistes gläubig wird, dann entsteht etwas Neues in ihm. Der Herr Jesus macht Wohnung in seinem Herzen. Gott lässt aber nicht die Sünde im Herzen sterben. Dieselbe muss sich nur zurückziehen. Sie verliert ihre Herrscherstellung. Bis dahin hatte der Mensch die Sünde liebgehabt. Jetzt ist die Liebe des Herzens auf den Herrn Jesus gerichtet, der sein Leben für uns ließ, und auf die Sünde bekommt der Gläubige einen Hass. Die Liebe zum Herrn Jesu aber will bewahrt, gepflegt, genährt werden. Das geschieht durch treuen Umgang mit dem Wort Gottes, durch ernstes Gebet im Kämmerlein und durch Gemeinschaft mit treuen Christen, durch Demütigung und Leiden. Wo das alles zu finden ist, da wächst die Liebe zum Herrn Jesus und der Hass gegen das Arge. Wo das fehlt, da wagen sich die Mächte der Sünde mit ihren "eisernen Wagen" aus den Gründen des Herzens wieder hervor, überfallen uns und werfen uns nieder, wie David es zu seinem Entsetzen erleben musste. - Nicht wir vertreiben und töten die Sünde; das ist Gottes Werk. Wir können nur wachsen in der Liebe zu Gott, unserem Heiland. Der wird mit unseren Kanaaniterresten dann schon fertig.