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Predigten zu 5. Mose 26,11
Du sollst fröhlich sein über allem Gut, das dir der HErr, dein Gott, gegeben hat
Fürchte dich nicht vor der Freude! Es gibt solche, die den süßen Trank, den Gott ihren Lippen darbietet, nur eben kosten, weil sie sich fürchten, ihn in tiefen Zügen zu trinken. Wenn ihr Leben durch die Güte des HErrn bereichert wird, so denken sie bereits an ein bitteres Gegengewicht, an etwaige ihnen bevorstehende Trübsal. Das ist ein großer Fehler. Wohl müssen wir bereit sein zu lernen, was Gott uns in den dunkeln Stunden sagen will: aber zögern wir doch nicht, auch die hellen nur glücklichen Stunden, die uns zugemessen werden, dankbar zu genießen. Wie wir uns dem Schmerze hingeben, sollten wir uns auch der Freude erschließen. Wie die Seele gleichsam sich ins Grab versenkt, so darf sie sich auch der Auferstehung freuen. Müssen unsere Seelen in winterlicher Kälte weilen, so lasset uns doch auch die Frühlingszeit begrüßen, da uns die Freude wieder winkt. Durch unsere Übergabe an den HErrn wird unsere Freude bedeutend erhöht, weil wir sie mit Ihm teilen. Wie unsere Sorgenlast leichter wird, die wir auf Ihn werfen, so wird auch unsere Freude vermehrt, wenn wir Ihn daran teilnehmen lassen.
Unmöglich können wir immer in einer Spannung leben; und wenn wir stets nur eine Seite unsers Wesens berücksichtigen, so wird unsere allgemeine Gesundheit geschädigt. David muss kommen und auf seiner Harfe spielen, wenn die Anfälle der Niedergeschlagenheit die Seele bedrücken. Es ist sehr notwendig, dass wir die nach Süden gerichteten Gebiete unsers inneren Lebens wohl pflegen, sie mit Blumen und Früchten schmücken, und sie erfüllen mit dem, woran Kinder ihre Freude haben. Öffne dein Herz der Freude, wenn sie des Morgens mit fröhlicher Stimme zu dir kommt; durch die Hintertüre wird dann das Weinen verschwinden; nur über Nacht wollte es bei dir herbergen.