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Predigten zu 5. Mose 21,23
Ein Gehenkter ist verflucht bei Gott
Dieser Ausspruch des jüdischen Gesetzbuchs beschleunigte jenes furchtbare Erlebnis auf Golgatha. Kein Leichnam sollte an dem Kreuz hängen bleiben, an das er genagelt war; beim Anbruch der Nacht musste er herunter genommen werden. Aber wie wenig ahnten die Pharisäer und Schriftgelehrten damals, dass auch die Schlussfolgerung dieses Gebots dadurch so merkwürdig in Erfüllung gehen würde. Paulus führt diese Stelle an, als Erklärung dessen, was der Tod unsers HErrn für uns bedeute (Gal. 3,13): „Verflucht ist jedermann, der am Holz hänget.“ Auf Jesum fiel der doppelte Fluch, den unser ganzes Geschlecht und jeder Einzelne verdient hatte.
1. Der Fluch des gebrochenen Gesetzes
„Verflucht sei jedermann, der nicht bleibt in alle dem, das geschrieben stehet in dem Buch des Gesetzes.“ Niemand hatte das Gesetz gehalten, alle hatten es gebrochen. Das ganze Menschengeschlecht war schuldig und musste stillschweigend dastehen vor dem Richterstuhl der unendlichen Gerechtigkeit. Aber Jesus konnte, kraft Seiner Verwandtschaft mit der menschlichen Familie, sich vor Gott hinstellen, beladen mit ihrer Sünde, mit ihrem Fluch, um ihn auf ewig hinwegzutun. Jetzt ist keine Schranke mehr da, die den Zufluss der freien Gnade Gottes in unseren Herzen hindern könnte.
2. Der Fluch, den die Missetat eines jeden einzelnen verschuldet
Die ganze Menschheit hatte sich von Gott losgemacht und war unter dem Fluche, so dass ein jeder für sich sowohl, als für die Gesamtheit Anteil hatte an der furchtbaren Schuld, Gott gegenüber. Aber Jesus ward für uns zur Sünde: verflucht, dass wir gesegnet würden: ausgestoßen, damit wir bewillkommt werden möchten; entblößt, dass wir gekleidet würden; hungrig, damit wir uns nähren möchten von seinem Fleische; arm, dass wir reich würden; ja, Er starb, dass wir, außerhalb des Gebietes des Fluches, ewig leben möchten.