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Predigten zu 4. Mose 21,1
"Und der Kanaaniter, der König von Arad, der im Süden wohnte, hörte, dass Israel des Weges nach Atharim kam, und er stritt wider Israel und führte Gefangene von ihm hinweg."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Wenn du, Herr, dies Volk unter meine Hand gibst, will ich ihre Städte verbannen."
Es gibt Geschichten im Alten Testament, die gleichen reizvollen Gegenden, die niemand kennt, weil noch keine Eisenbahnlinie dorthin führt. So geht es auch mit der Geschichte des Kampfes gegen den König von Arad. Er überfällt Israel, schlägt ihre Streiterschar und führt etliche gefangen weg. Das gibt für Israel einen tiefen Schrecken. Man wendet sich zu Gott, bittet um Sieg über Arad und verspricht, alles zu verbannen, wie Gott es befohlen hatte. Es folgt ein zweiter Kampf. Arad wird geschlagen und all sein Hab und Gut verbannt. - Eine merkwürdige Geschichte! Gott hatte Israel bestimmt verheißen, alle seine Feinde umzubringen. Die Niederlage kam gänzlich unerwartet. War der Angriff zu wuchtig, zu überraschend? War Israel durch falsche Sicherheit geschwächt? Nun! Israel findet sich nicht mit dieser Niederlage ab. Es wendet sich zu Gott. Es gelobt: Wenn du dieses Volk in meine Hand gibst, will ich alle ihre Städte verbannen. Nicht einen Pfennig will ich für mich einstecken! - Dieses Gelübde lässt tief blicken. Israel untersucht das eigene Herz und findet in einem dunklen Winkel gewisse Dinge, die es Gott ausliefern muss: "Herr, ich will alles verbannen", will nichts für mich behalten. - Nun zieht Israel mit zerbrochener eigener Kraft, im Vertrauen allein auf Gottes Treue und Macht, in den Kampf. Und siehe: Jetzt geht alles anders. Wieder ziehen Arads Streiterscharen heran. Mit wuchtigem Angriff hoffen sie Israel zu zerschmettern. Aber: Der Angriff kommt bald ins Stocken. Israel dringt siegreich vor. Arad muss fliehen. Israel jagt ihm nach. Der Sieg ist ein vollkommener. Und Israel erfüllt sein Gelübde. Der Feind und all sein Besitz wird verbannt, vernichtet, ausgerottet. Die Gegend erhält den Namen Horma, Verbannung. - Das ganze Erleben ist ein hoch bedeutsames Sinnbild für den Kampf des Christen gegen die Sünde.