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Predigten zu 3. Mose 5,5
Er bekenne, worin er gesündigt hat und bringe seine Schuldopfer
Es soll zuweilen vorkommen, dass ein Soldat aus einer verborgenen Wunde blutend, aus der Schlacht kommt, ohne zu wissen, wo sie ihm geschlagen wurde. So ist es auch möglich, dass wir im Drang des Lebens, etwa durch die Berührung mit einer Sünde, oder durch heftige Worte uns verunreinigen, und ein dunkler Fleck auf dem gewaschenen Kleid der Seele zeugt dann gegen uns vor Gottes Angesicht.
Eine unbewusste Sünde ist oft der Grund, weshalb wir abends nicht beten, oder das Wort Gottes betrachten können. Wir fühlen eine Entfremdung; ein Schleier, eine Wolke hat sich zwischen uns und die beseligende Gottesnähe gelagert. In solcher Lage tun wir wohl, uns selbst und die hinter uns liegende Zeit einer genauen Untersuchung zu unterwerfen; denn wir werden wahrscheinlich die verborgene Ursache wohl entdecken, die sobald sie erkannt ist, auch bekannt werden muss, indem wir unsre Sünden auf das Haupt unsres Schuldopfers legen, während wir uns selbst in erneuter Selbsthingabe Gott zu einem Brandopfer darstellen.
Das Bekenntnis ist von höchster Wichtigkeit. Wir müssen unsre Sünden bekennen, wenn der treue HErr sie uns vergeben soll. Durch das Bekenntnis treten wir auf die Seite Gottes gegen uns selbst, und verurteilen das Böse in uns, im Lichte Seines Richterstuhls. Es geht da zu, wie bei jenem Los des Josua, das immer wieder geworfen wurde, bis es fiel auf Achan, den Sohn Charmis.
Sobald die Versöhnung dann auf die Sünde angewandt wird, worin diese auch bestehen möge, so erfolgt die Vergebung. Wage doch dies zu glauben, du reumütige Seele, die du auf Jesum, als das Opfer für deine Sünde blickst. Er sagt: „Ich vertilge deine Missetaten wie eine Wolke, und deine Sünden wie den Nebel.“ Gehe hin und sündige nicht mehr.