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Predigten zu 3. Mose 16,22
Der Bock trage auf sich alle ihre Ungerechtigkeiten in ein ödes Land
Dies Kapitel weist uns immer wieder auf Jesum und Seinen Tod für uns. Die verschiedenen Seiten hiervon treten uns in den mancherlei Opfern entgegen, wie das Licht sich in den vielen Feldern des Diamants widerspiegelt. Im Bilde des lebendigen Bockes, der in die Wüste geführt wurde, sehen wir:
1. Jesus zur Sünde gemacht
Mit beiden Händen übertrug Aaron sinnbildlich alle Missetaten, Sünden und Übertretungen des Volkes auf das Haupt des Bockes, der dadurch als so unrein betrachtet wurde, dass sogar der Mann, der ihn wegführte, seine Kleider waschen und sich baden musste. Hierauf will der Apostel deuten, wenn er sagt, dass Jesus für uns zur Sünde wurde. Unsre Sünden lagen auf Ihm; Er nahm sie auf sich, und stellte sich vor Gott so dar, als ob sie in geheimnisvoller Weise seine eigenen Sünden geworden wären.
2. Jesus, der die Sünde wegträgt
Wenn der Bock weggeführt wurde, folgten ihm aller Augen, und nun dürfen sie glauben, dass ihnen die Sünden nicht mehr angerechnet seien. Aaron zog seine leinenen Kleider aus, hüllte sich in sein priesterliches Festgewand und trat hervor, um das Volk zu segnen. Wie muss da die Menge in Jubelrufe ausgebrochen sein! – Also hat Jesus, in Seiner unvergleichlichen Gnade, die Sünde der Welt hinweggetragen in das Land der Vergessenheit.
3. Jesu Verlassenheit
Bei Seiner Versöhnungstat war Er ganz allein; niemand konnte mit Ihm fühlen; niemand konnte leisten, was Er tat, als Er zum Sündopfer wurde. Ach, wie einsam war Er! Selbst der Vater schien Ihn verlassen zu haben! In jener furchtbaren Stunde hing der Heiland da vor der ganzen Menschheit, in schrecklicher, unnahbarer Einsamkeit!