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Predigten zu 2. Timotheus 3,16
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"Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit"
Die Bibel ist das Handbuch für göttliche Wahrheit.Diesen Monat haben wir über manchen Segen der Heiligen Schrift nachgedacht. In unserem Vers finden wir vier weitere, denen wir bis zum Monatsende unsere Aufmerksamkeit schenken wollen: Sie lehrt Wahrheit, sie deckt Sünde und Irrtum auf, sie verändert das Verhalten und übt uns in der Gerechtigkeit. Wir sind bei den vorhergehenden Betrachtungen all diesem schon irgendwie begegnet; aber wir müssen sie wegen dieses Verses noch einmal anschauen, weil er die straffste Aussage über die Kraft und den Zweck der Schrift darstellt.
Erstens ist die Schrift "nützlich zur Lehre". Das griechische, mit "Lehre" übersetzte Wort meint mehr den Inhalt als den Vorgang des Lehrens. Die Bibel ist Gottes Handbuch für die Wahrheit, das deine Gedanken und Taten prägen soll. Als Gläubiger hast du die Fähigkeit, die Schrift zu verstehen und entsprechend zu reagieren, weil nämlich der Heilige Geist in dir wohnt und dir geistliche Auffassungsgabe, Weisheit und Verständnis mitteilt (1. Joh. 2,27). Du hast "Christi Sinn" (1. Kor. 2,16).
Aber der Besitz der Fähigkeit, geistliche Wahrheiten zu verstehen, garantiert nicht, dass man sie auch anwendet. Den Israeliten ließ Gott durch den Propheten Hosea sagen: "Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis" (4,6). Gottes Wahrheit stand dem Volk zur Verfügung; aber sie ignorierten sie und lebten in Ungehorsam.
Ich habe viele Menschen klagen gehört, sie hätten sich manchen Kummer sparen können, wenn sie nur die Bibel besser gekannt hätten - wenn sie sich nur die Zeit genommen hätten, um herauszufinden, was Gott in einer bestimmten Situation von ihnen erwartet hat. Vielleicht kennst du das. Die beste Art, diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden, ist die, von jetzt an treu, mit viel Gebet, geduldig und intensiv deinen Sinn mit biblischer Wahrheit zu erfüllen und dann konsequent nach diesen Grundsätzen leben. Das wird eine bleibende Herausforderung sein; aber nur so werden wir aus der biblischen Lehre praktischen Nutzen ziehen und unnötigen Kummer vermeiden.
Ich bete dafür, dass du heute Mut fasst, das, was du aus Gottes Wort lernst, eifrig in die Tat umzusetzen.
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Die Schrift ist der Maßstab, den du an alles anlegen musst.
"Alle Schrift ... ist nützlich ... zur Überführung"
Im November 1978 besuchte Leo Ryan, Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses, den "People's Tempel" in Guyana (diese Sekte stammte aus Kalifornien). Er wollte die Berichte überprüfen, nach denen dort Leute gegen ihren Willen festgehalten wurden. Bald darauf wurde die Welt von der Meldung geschockt, der Abgeordnete sei mit seiner Begleitung in einen Hinterhalt gelockt und ermordet worden.
Noch viel schockierender war dann die furchtbare Entdeckung, die man einige Tage später machte. Die Behörden, die in das Grundstück in Jonestown, Guyana, eindrangen, stiessen voller Entsetzen auf die Leichen von 780 Sektenmitgliedern, die erschossen waren oder Selbstmord mit Zyankali begangen hatten. Ihr Führer, Reverend Jim Jones, wurde in der Nähe des Altars entdeckt - er hatte sich durch einen Kopfschuss getötet.
Für viele war es das erste Mal, dass sie mit den tödlichen Auswirkungen satanischer Lehren konfrontiert wurden. In Büchern und Zeitschriften versuchte man monatelang zu erklären, wie es in unserer Zeit möglich war, so verführt und in den Freitod getrieben zu werden. Aber so tragisch das Sterben in Jonestown war, die meisten Kommentatoren übersahen die weit grössere Tragödie - die geistliche Verdammnis, in die Jim Jones, David Koresh und all die anderen falschen Lehrer ihre Nachfolger gestürzt hatten.
Geistliche Verführung nimmt Gott äußerst ernst. Darum hat Er uns in der Schrift die Wahrheit mitgeteilt und alles, was dem widerspricht, entschieden zurückgewiesen. Das griechische, hier mit "Überführung" wiedergegebene Wort bedeutet "zurückweisen" oder "jemand entgegentreten", der Fehlverhalten oder falsche Lehre predigt.
Wenn du die Schrift genau kennst, hast du einen Maßstab, mit dem du jede Lehre beurteilen kannst. Dir fällt es dann nicht schwer, zu merken, wo etwas Falsches gelehrt wird und du kannst dich so vor Verführung schützen. Daran dachte auch Johannes, als er sagte: "Ich habe euch, jungen Männern, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt" (1. Joh. 2,14). Falsche Lehrer werden stets versuchen, das Wort Gottes zunichte zu machen, weil zuerst Gottes Wahrheit ausgeschaltet sein muss, bevor sie ihre Lügen rechtfertigen können. Hüte dich vor ihrer List, indem du stark durch Gottes Wort wirst.
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Menschen, denen nichts an einem heiligen Lebenswandel liegt, mögen sich gesunder Lehre nicht außetzen.
"Alle Schrift ... ist nützlich ... zur Überführung"
Paulus ermahnte den Timotheus: "Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre" (2. Tim. 4,2). Er wusste, dass eine Zeit kommen würde, wo sie die gesunde Lehre nicht ertragen, "weil es ihnen in den Ohren kitzelt", was die Irrlehrer sagen. "Und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden" (die Verse 3-4).
Das gilt gewiss in der heutigen Zeit. Viele, die bekennen, Christus zu lieben, mögen Sein Wort nicht anhören. Oft fallen sie in geistliche Selbstzufriedenheit und umgeben sich mit Lehrern, die ihnen genau das sagen, was sie hören möchten. Finden sie keine Botschaft nach ihrem Geschmack, so schwimmen sie von Gemeinde zu Gemeinde oder sie bleiben einfach ganz zu Hause.
Solche Menschen haben ganz verdrehte Vorstellungen von biblischen Tröstungen und müssten sich ernsthaft prüfen, ob sie denn wirklich Gläubige sind (2. Kor. 13,5). Ihr Verhalten steht in krassem Gegensatz zu denen, die Christus wirklich lieben und mit dem ernsten Begehren unter sein Wort zu kommen, dessen Wahrheiten zu lernen und danach zu tun.
Doch selbst wahre Gläubige stehen in Gefahr, gleichgültig und kompromissbereit zu werden. Vielleicht hast du schon gemerkt, dass sich sündenbeladene Christen vor dem Wort Gottes drücken. Manchmal kommen sie eine Zeit lang nicht zur Bibelstunde. Sie meiden auch den Umgang mit anderen Gläubigen - besonders mit solchen, die sie für ihr Verhalten verantwortlich machen, weil sie genau wissen, was zu tun wäre.
Aber wie alle liebenden Eltern erlaubt auch Gott Seinen Kindern nicht, lange in der Sünde zu verharren. Darum erzieht Er sie (Hebr. 12,5-11). Früher oder später müssen sie Buße tun und mit Ihm ausgesöhnt werden.
Damit sündigende Christen wieder mit Gott ins Reine kommen, ist es sehr wichtig, dass andere Gläubige für sie anhaltend beten. Gott mag es gefallen, dich in dieser Weise zu gebrauchen; so sei allezeit zum Beten bereit und setze alles daran, anderen im Geiste der Sanftmut bei der Wiederherstellung zu helfen (Gal. 6,1).
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Gottes Wort stärkt den bußfertigen Sünder.
"Alle Schrift ... ist nützlich ... zur Zurechtweisung"
Wenn du ein Gartenliebhaber bist, weißt du, dass artgerechtes Beschneiden das gesamte Wachstum und die Produktivität der Pflanzen erhöht. Sicher wussten die Zuhörer Jesu auch, was Er meinte, wenn Er sagt: "Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe" (Joh. 15,1-3).
Der Herr vergleicht die Gläubigen mit Reben, die der Vater beschneidet, damit sie möglichst viel Frucht tragen. Das Wort ist Sein Winzermesser, das Er geschickt und genau anwendet, um unsere Unvollkommenheiten zu entfernen und die Gottesfurcht zu fördern. Er will alles aus unserem Leben entfernen, was uns am geistlichen Wachstum hindert.
Das hier mit "Zurechtweisung" übersetzte Wort spricht von der bestärkenden Wirkung des göttlichen Wortes. Die Schrift legt nicht nur die Sünde of-fen, sondern sie stärkt dich auch und stellt deine richtige geistliche Einstellung wieder her. Sie überführt dich und gibt dann Anweisungen zu einem rechten Neuanfang.
In Hiob 17,9 heißt es: "Der Gerechte wird an seinem Wege festhalten, und der, dessen Hände rein sind, wird an Stärke zunehmen." Und Paulus fügt hinzu: "Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben" (Apg. 20,32).
Wenn der Geist die Schrift gebraucht, um Sünde in deinem Leben aufzudecken, dann lasse die Sünde und tue, was die Schrift dir stattdessen sagt. Das Ergebnis wird eine Stärkung deines geistlichen Wandels sein. Hilfe auf diesem Wege erfährt, "wer sich nährt durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre" (1. Tim. 4,6).
Ich bin überzeugt, dass jede Schwachheit bei dir zu einem Bereich großer Kraft werden kann, wenn du Gottes Wort erlaubst, sein heiligendes Werk an dir zu tun.
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Gott ernährt dein geistliches Leben.
"Alle Schrift ... ist nützlich ... zur Unterweisung in der Gerechtigkeit"
Wir beschließen unsere Betrachtung über das Wesen und die Segnungen des Wortes Gottes, indem wir unser Augenmerk auf die Wohltat richten, die alles zusammenfasst: die Unterweisung in der Gerechtigkeit. Alles, was das Wort zu deiner Belehrung, Überführung, Zurechtweisung tut, dient dazu, dass du in der Gerechtigkeit zunimmst, "damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet" (2. Tim. 3,17).
"Unterweisung" bezieht sich auf die Ausbildung und Erziehung von Kindern. Das Neue Testament braucht auch den Ausdruck "Züchtigung", der sowohl in der Kindererziehung als auch beim geistlichen Wachstum eine bedeutende Rolle spielt (Hebr. 12,5-11). Der Gedanke ist: Vom geistlichen Säugling bis zum erwachsenen Christen unterweist und erzieht uns die Schrift in der Gottesfurcht.
Die Schrift ist geistliche Nahrung. Der Herr sagt: "Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht" (Mt. 4,4). Und Petrus ermahnt uns: "Seid wie neugeborene Kinder begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch - damit ihr durch sie wachset zur Rettung" (1. Petr. 2,2). Du müsstest nach dem Wort verlangen wie ein Baby nach der Milch. Aber Petrus setzt dieser Aussage die Ermahnung voran, "allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden" abzulegen (Vers 1). Das ist die Voraussetzung. Jakobus lehrt den gleichen Grundsatz: "Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und das Übermass an Schlechtigkeit und nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf" (Jak. 1,21). Sich an dem Wort zu nähren, ohne vorher seine Sünden bekannt zu haben, ist so, als wollte man mit einem Maulkorb essen.
Entweder hält dich das Wort von der Sünde ab oder die Sünde hält dich von dem Wort ab. Bringe die Sache mit der Sünde sofort in Ordnung, damit sie dir den Appetit an Gottes Wort nicht verdirbt. Auch wenn du die Bibel gut kennst, musst du dich regelmässig durch ihre Kraft erneuern und an deren Wahrheiten erinnern lassen. Darin liegt der Schlüssel zu geistlicher Gesundheit und Freude.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Die Bibel: Mehr als eine Faktensammlung
Vor Jahren las ich, die Bibel ohne moralische Anwendung zu lehren, sei schlechter, als sie gar nicht zu lehren – denn das würde zu ernstem Schaden der Hörer ausschlagen. Damals hielt ich das für eine extreme Haltung. Aber nach jahrelanger Beobachtung bin ich zu einem sehr ähnlichen Standpunkt gelangt. Es gibt kaum etwas Langweiligeres und Bedeutungsloseres als Bibellehre um ihrer selbst willen. Theologie ist eine Sammlung von Fakten über Gott, die Menschen und die Welt. Diese Fakten mögen in sich wertvoll sein, und sie werden auch oft als solche vorgestellt. Aber gerade darin liegt die Falle, sowohl für den Hörer als auch für den Lehrer. Die Bibel ist mehr als ein Buch, voll von bis dahin unbekannten Fakten über Gott, die Menschen und das Universum. Sie ist ein Buch voller Ermahnungen, die auf diesen Fakten basieren. Der weitaus größte Teil dieses Buches dient dem dringenden Bemühen, die Menschen zur Änderung ihrer Wege zu veranlassen und ihr Leben mit dem Willen Gottes in Einklang zu bringen. Und worin dieser Wille besteht, kann man dann Seite für Seite erfahren. Tatsächlich wird kein Mensch dadurch besser, dass er weiß: »Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.« Das weiß der Teufel auch, genauso wie Ahab und Judas Iskariot. Kein Mensch wird besser dadurch, dass er weiß, Gott habe die Welt also geliebt, dass Er Seinen eigenen Sohn gab und Ihn für seine Errettung sterben ließ. In der Hölle sind Millionen, die das wissen. Theologische Wahrheit ist nutzlos, solange ihr nicht gehorcht wird. Die Absicht hinter aller Lehre ist es, eine moralische Handlung sicherzustellen!
Alle Schrift ist von Gott eingegeben
Buchstäblich heißt es: alle Schrift ist von Gott durchhaucht. Ein wunderbarer Ausdruck, der uns an jene erste Urkunde erinnert: „Gott blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase; und also ward der Mensch eine lebendige Seele.“ Der Odem Gottes weht in seinen heiligen Worten und sie leben.
1. Der Duft der Heiligen Schrift
Ich schreibe diese Worte unter dem schattigen Blätterdach einer alten Eiche. Ein leichter Sommerwind streicht durch die Zweige. Seitdem er die südlichen Meere verlassen hat, ist er durch viele Länderstrecken gezogen, hat den süßen Duft der Blumengärten, der Obstbäume und Wälder eingesogen; mit ihrer Würze beladen, ist es eine Wonne, ihn einzuatmen. O du reines, erquickendes Lüftchen, wie erinnerst du mich an die heiligen Gedanken, die mir aus den Paradiesesgärten zugeweht werden, so oft ich das heilige Buch aufschlage!
2. Das Labsal der Heiligen Schrift
An diesem heißen Sommertage wäre der Druck der Hitze unerträglich, ohne diesen leichten, herrlichen Wind, der die Wangen fächelt und die Luft abkühlt. Der Luftzug wechselt beständig, und bleibt daher so frisch. Also ist auch das Wort Gottes beständig frisch und belebend, weil der Geist Gottes hindurchweht, uns sein Leben mitteilt, und durch uns der Welt.
3. Die Schönheit der Heiligen Schrift
Der Wind, der in den Blättern über meinem Haupte flüstert, die Gräser zu meinen Füßen sanft hin- und herwiegt, in jenem goldenen Kornfeld mit seinem vielbetretenen Fußpfade rauscht, vermehrt die Schönheit der Landschaft mit unvergleichlichen Reizen. Alles gewinnt neue Bedeutung; überall ist Bewegung und Musik. Und nur dadurch, dass der göttliche Hauch durch Apostel und Propheten atmet, können sie, den mächtigen Orgelpfeifen gleich, in himmlischer Musik erklingen.