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Predigten zu 2. Thessalonicher 3,5

"Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu dem Ausharren des Christus!"

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Die Frucht des Geistes ist."

Geduld ist ein stilles Aushalten in Beschwerden, ein demütiges Bleiben unter einer auferlegten Last. Das Wort wird in der Schrift auch gebraucht im Sinn von Beharren, Durchhalten. Lasset uns laufen durch Geduld im Kampf, der uns verordnet ist (Hebr. 12, 1). Solche Geduld ist dem natürlichen Herzen fremd; sie ist eine Frucht des Geistes. Er lehrt uns geduldig sein in Trübsal lehrt uns stille halten seinem Walten, stille halten seiner Zucht. Trifft uns ein Schmerz, so soll unser Bestreben nicht sein, möglichst bald davon befreit zu werden, sondern möglichst still Gott zu verherrlichen. Wohl dürfen wir ihm unsere Not bringen und ihn um Hilfe anrufen, aber dann vertrauensvoll warten auf ihn.

Er lehrt uns Geduld üben gegen Menschen, die uns nicht verstehen, besonders gegen solche, die den Herrn nicht verstehen. Wenn wir innerlich gereizt sind, weil wir keine Frucht unserer Ermahnungen, keine Erhörung unserer Gebete sehen, so ist unser Einfluss gelähmt.

O, wie viel Geduld hat Jesus in seinem Leben und Sterben bewiesen! Wie viel Geduld hat er mit uns! Lebt er in uns, so muss sich diese Gesinnung auch in uns offenbaren. - Ein Christ ist ein Mensch, der geduldig warten kann.

Herr, stille Du mein ungeduldiges Herz. Lehre mich, Dir Frucht bringen in Geduld. Mach mich Dir gleichgesinnt!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Glaube bedeutet, dass unsere Vernunft mit der Wahrheit in Übereinstimmung gebracht wurde

Dies müssen wir festhalten: Der Glaube ist keine vornehme Eigenschaft, die nur bei besseren Menschen zu finden ist. Er ist keine nur von einer Minderheit ausübbare Tugend. Er ist auch nicht die Fähigkeit, uns selbst einzureden, schwarz sei weiß, oder dass etwas geschehen wird, wenn wir es nur heiß genug wünschten. Glaube ist einfach dies: Wir bringen unsere Vernunft mit der Wahrheit in Übereinstimmung. Glaube berichtigt unsere Erwartungen, damit sie den Verheißungen Gottes entsprechen, und ist dann völlig sicher, dass der Gott der ganzen Erde nicht lügen kann! Solange wir die Weisheit Gottes in Bezug auf Seine Führungen infrage stellen, ist unser Glaube vorläufig und unsicher. Was wir noch verstehen können, erfordert wenig Glauben. Glaube fängt da an, wo keine Beweise mehr die Verheißungen aus Gottes Wort unterstützen und wir unser Vertrauen blind auf den Charakter dessen richten müssen, der das Versprechen gegeben hat. Ein Mensch blickt auf einen Berg und bestätigt: »Das ist ein Berg!« Dazu gehört keine besondere Tugend. Es wird nur die vor ihm stehende Tatsache akzeptiert, und man bringt seinen Glauben mit dieser Tatsache in Übereinstimmung. Der Berg wird durch den Glauben nicht erschaffen, auch verschwindet er nicht, wenn man ihn negiert. Und so ist es mit der göttlichen Wahrheit! Der Gläubige akzeptiert die Verheißungen Gottes als Tatsachen, die so sicher wie ein Berg sind und noch viel länger Bestand haben. Sein Glaube verändert nichts als nur sein persönliches Verhältnis zu dem Wort der Verheißung. Gottes Wort ist wahr, ob wir es glauben oder nicht. Menschlicher Unglaube kann das Wesen Gottes nicht verändern!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der HErr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi

Das Wort „richten“ kann auch mit „ ebnen “ wiedergegeben werden. Es ist als ob Paulus bäte, dass die Herzen seiner geliebten Thessalonicher auf leichtem ebenem Wege geführt würden zu der Liebe Gottes und zu der Geduld, die da unermüdlich auf den kommenden HErrn wartet.

1. Die Liebe Gottes

Aus verschiedenen Gründen ist es äußerst notwendig, dass wir zur Liebe Gottes gebracht werden. Nur dadurch kann unsere Selbstsucht überwunden, und wir in unserem täglichen Leben und Wandel Gott ähnlich gemacht werden; nur dadurch werden wir auf die Verlorenen und Gefallenen einen Einfluss ausüben können; nur auf diesem Wege können wir Gott erkennen, „denn wer nicht lieb hat, der kennet Gott nicht.“ Aber wie können wir lieben lernen? Gott allein kann uns diese heilige Kunst lehren und unsere Herzen dazu leiten. Sein heiliger Geist muss uns mit seiner Liebe erfüllen; wir müssen sie beständig in uns aufnehmen, als die Kraft für unsere tägliche Übung in der Selbstverleugnung, und jede Gelegenheit wahrnehmen, da wir durch Selbstlose Hingabe für alle, mit denen wir in Berührung kommen, Anteil haben dürfen an der Liebe Gottes für sie.

2. Die Geduld Christi

Der Apostel der Liebe bekennt sich als unser Bruder und Mitgenosse an der Geduld Christi (Offenb. 1,9). Wir erfahren alle etwas hiervon. Sehnen wir uns nicht nach der Erhörung unserer Gebete, die so oft zu zögern scheint? Strecken wir uns nicht aus nach der Erfüllung von Hoffnungen und Idealen, die der Geist Gottes uns selbst vorgehalten hat? Warten wir nicht noch immer auf die Offenbarung der Kinder Gottes? Da tut es uns Not, hingeführt zu werden zu der majestätischen Geduld des Glaubens, die da wartet, bis alle Dinge Jesu untertänig gemacht werden.